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LWB begruesst Einladung des OeRK zur Planung gemeinsamer


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 23 Feb 2006 14:15:42 -0600

LWB begruesst Einladung des OeRK zur Planung gemeinsamer Vollversammlung Feier des Strebens nach Einheit und gemeinsamem Zeugnis der christlichen Kirchen

Porto Alegre (Brasilien)/Genf, 23. Februar 2006 (LWI) - Fuehrende Vertreter des Lutherischen Weltbundes (LWB) haben die erneuerte Einladung des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK) begruesst, in den kommenden zehn Jahren die Planung einer gemeinsamen Vollversammlung ins Auge zu fassen. Die Frage einer gemeinsamen Vollversammlungen unter Leitung des OeRK steht in den Leitungsgremien des LWB bereits seit mehreren Jahren auf der Tagesordnung. LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson und LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko bekraeftigten im Gespraech mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) die Rolle des Weltbundes, als oekumenisches Instrument im Streben nach christlicher Einheit zu dienen.

Bei der 9. OeRK-Vollversammlung, die vom 14. bis 23. Februar in Porto Alegre (Brasilien) stattfindet, hatte OeRK-Generalsekretaer Pfr. Dr. Samuel Kobia erneut vorgeschlagen, dass die naechste OeRK-Vollversammlung eine gemeinsame Plattform fuer die weitere oekumenische Bewegung darstellen solle.

"Wenn wir bereit sind, einen derart bedeutsamen konkreten Schritt zu tun, dann koennten wir anstelle der vielen verschiedenen Weltversammlungen und Konferenzen, die von den Weltgemeinschaften und anderen Gremien veranstaltet werden, gemeinsam eine einzige Feier unseres Strebens nach Einheit und nach einem gemeinsamen Zeugnis der christlichen Kirchen ins Auge fassen", erklaerte er. Kobia regte an, dass die 9. OeRK-Vollversammlung das Mandat erteilen solle, den Dialog mit dem LWB und dem Reformierten Weltbund ueber die Moeglichkeiten, die naechsten Vollversammlungen als eine gemeinsame Veranstaltung abzuhalten, zu beschleunigen. "Und wir sollten auch andere christliche Gremien einladen, sich an diesem Dialog zu beteiligen", so der OeRK-Generalsekretaer.

LWB-Praesident Hanson betonte, "eine der Spannungen innerhalb der weltweiten oekumenischen Bewegung heute ist die Frage nach der Rolle der christlichen Weltgemeinschaften und konfessionellen Gremien und ob diese letztlich einen Beitrag zu groesserer Einheit in der Kirche leisten oder ob sie der oekumenischen Bewegung die Energie entziehen."

"Als Lutheraner und als Praesident des LWB glaube ich, dass lutherisch zu sein bedeutet, oekumenisch zu sein. Ich kann nicht das Augsburger Bekenntnis lesen, ohne daran zu denken, dass dies auch ein Versuch war, die Einheit der Kirche zu erhalten, zumindest fuer die westliche Kirche zu jener Zeit", erklaerte Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika.

Im Blick auf gemeinsame Vollversammlungen von LWB und OeRK betonte er, dass es notwendig sei, weiterhin zu ueberdenken, "welche Funktion diese Vollversammlungen in unserem gemeinsamen Leben und in unserem Zeugnis in der Welt" haetten. Hanson warf die Frage auf, ob die Konzentration auf Oekumene einerseits und lutherischer Identitaet andererseits im derzeitigen Rhythmus der Vollversammlungen von sechs bis sieben Jahren das effektivste Mittel sei, "unsere Beziehung zueinander" oder "unser Zeugnis in unserem Engagement fuer tiefere Einheit im Leib Christi" zu pflegen.

Laut Hanson setzt die Planung solcher Vollversammlungen "sorgfaeltige Gespraeche" und Offenheit zum Ansprechen "komplizierter Fragen" voraus, um die Mitwirkung der verschiedenen christlichen Traditionen, die in den Weltweiten christlichen Gemeinschaften (CWCs) und im OeRK vertreten sind, zu gewaehrleisten. "Wir wollen in keinem Falle die Beteiligung aller Mitglieder dadurch einschraenken. * Ich denke, dass eine Sorge lauten koennte, *Was wird die orthodoxe Gemeinschaft dazu sagen?'"

LWB-Generalsekretaer Noko erklaerte, die Organisation von Vollversammlungen im Rahmen von OeRK-Vollversammlungen "wuerde weder zur Aufloesung der Vollversammlungen des LWB noch der CWCs fuehren, sondern das oekumenische Engagement der teilnehmenden Gemeinschaften staerken und theologische als auch kirchliche Bruecken bauen, die vom Heiligen Geist inspiriert sind."

Mit Blick auf die LWB-Ratstagung im September 2005 in Jerusalem/Bethlehem erklaerte Noko, dass der Rat entschieden habe, "ernsthaft eine moegliche Koordination der Treffen der Leitungsorgane des OeRK und der CWCs sowie die Organisation von breiteren oekumenischen, auf die Vollversammlungen des OeRK gruendenden Vollversammlungen zu pruefen, bei denen die CWCs ihren besonderen Platz haben". Der Rat habe ausserdem die Notwendigkeit betont, dass die CWCs eine spezifisch anerkannte Rolle sowohl in der oekumenischen Bewegung als auch in Bezug auf die Strukturen des OeRK haetten. (623 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Susanne Buchweitz aus Porto Alegre.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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