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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 2/2006


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 10 Mar 2006 13:46:26 -0600

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 2/2006

- John Nduna aus Sambia neuer Direktor von ACT International - Kristi Bangert zur Direktorin des ELKA-Kommunikationsbueros ernannt - Ehemaliger Direktor des LWB-Fluechtlingsdienstes, Stewart Herman Jr., verstorben - Historisches Abkommen zwischen lutherischen und reformierten Kirchen im Nahen Osten - Pierre Djaboule, Koordinator des Lutherischen Informationsnetzwerks in Westafrika, verstorben - Norwegen: Kommission empfiehlt Abschaffung des Staatskirchensystems

John Nduna aus Sambia neuer Direktor von ACT International

John Nduna (51), Not- und Entwicklungshelfer aus Sambia, tritt am 1. April 2006 sein neues Amt als Direktor von ACT International (Action by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam) an.

ACT International, ein weltweites Netzwerk von Kirchen und Partnerorganisationen, die ihre Hilfsmassnahmen fuer Menschen in Not und zur Unterstuetzung von Gemeinschaften in humanitaeren Notsituationen weltweit gemeinsam koordinieren, wurde vom Lutherischen Weltbund (LWB) und dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) gegruendet und hat seinen Sitz in Genf (Schweiz). Nduna ist gegenwaertig Direktor der in Nairobi (Kenia) ansaessigen Church Ecumenical Action in Sudan (CEAS - kirchliche oekumenische Aktion im Sudan). Er arbeitete unter anderem beim UN-Fluechtlingskommissariat (UNHCR) und fuer Laenderprogramme der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) in Afrika.

Nduna schloss 1979 sein Wirtschaftsstudium an der Universitaet von Sambia ab und arbeitete von 1980 bis 1982 im Bankwesen. Anschliessend war er bis 1987 als Ausbildungs- und Projektmanager bei der sambischen Entwicklungsorganisation fuer Kleinindustrie taetig. Von 1987 bis 1989 fungierte er als Programmkoordinator beim UNHCR-Fluechtlingsprogramm in Sambia. Von 1990 bis 1993 arbeitete er fuer das AWD-Laenderprogramm in Sambia, den Christlichen Fluechtlingsdienst Sambia und war als Projektkoordinator fuer eine Siedlung mosambikanischer Fluechtlinge verantwortlich. 1994 wechselte er als Beauftragter fuer die Rueckfuehrung und Wiederansiedlung von Fluechtlingen zum AWD-Laenderprogramm in Mosambik. Von 1995 bis 1999 war er als Projektkoordinator des AWD-Laenderprogramms in Tansania, den christlichen Fluechtlingsdienst von Tanganjika, fuer Katastrophen im Burundi-Fluechtlingsprogramm zustaendig.

1999 kam er zu ACT International nach Genf, wo er - bevor er seine Position bei CEAS antrat - bis zum 31. Juli 2004 Kampagnenbeauftragter fuer Europa, Zentralasien und Afrika war.

Nduna ist verheiratet und hat drei Kinder. (268 Woerter)

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Kristi Bangert zur Direktorin des ELKA-Kommunikationsbueros ernannt

Kristi Bangert (59) ist neue Direktorin des Kommunikationsbueros der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA). Bangert trat ihre vierjaehrige Amtszeit am 1. Februar an. Sie ist Nachfolgerin von Pfr. Eric C. Shafer, dessen Amtszeit im letzten November endete und der die Leitung der Gemeinde der Trinity Evangelical Lutheran Church in Lansdale im US-Bundesstaat Pennsylvania uebernommen hat.

Seit 1997 war Bangert in der ELKA-Kommunikationsabteilung Direktorin fuer Marketing, Oeffentlichkeitsarbeit und Planung. Bereits im November 2005 hatte sie vorlaeufig die Leitung der Abteilung uebernommen.

Geboren wurde Bangert in Minneapolis (Minnesota/USA), 1967 schloss sie ihr Studium am Concordia College in Moorhead (Minnesota) ab. Von 1994 bis 1997 war sie Direktorin der Abteilung fuer Entwicklung und Oeffentlichkeitsarbeit beim Lutherischen Diakonissenverband in Valparaiso (Indiana/USA). In den Jahren 1988 bis 1994 fungierte sie als Vizepraesidentin der Stiftung Lutheran School of Theology at Chicago (LSTC).

Bangert ist verheiratet und hat fuenf erwachsene Kinder. (151 Woerter)

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Ehemaliger Direktor des LWB-Fluechtlingsdienstes, Stewart Herman Jr., verstorben

Pfr. Stewart W. Herman Jr., ehemaliger Direktor des Fluechtlingsdienstes des Lutherischen Weltbundes (LWB), ist am 16. Februar in Greenport im US-Bundesstaat New York im Alter von 96 Jahren verstorben.

Herman Jr., pensionierter Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), wurde 1948 Direktor des Fluechtlingsdienstes des kurz zuvor gegruendeten LWB. 1952 wurde er Direktor des Lateinamerika-Komitees des LWB mit Sitz in New York (USA). Gleichzeitig fungierte er als Exekutivsekretaer der Abteilung fuer LWB-Angelegenheiten im Nationalen Lutherrat in New York. Von 1964 bis 1971 war er Praesident der Lutheran School of Theology at Chicago (LSTC).

LWB-Generalsekretaer, Pfr. Dr. Ishmael Noko, wuerdigte Herman Jr. als "einen aeusserst faehigen Direktor und Vorsitzenden zahlreicher lutherischer und oekumenischer Initiativen, durch die lutherische Kirchen auf die menschliche Not in der Welt zu reagieren suchten." Herman Jr. sei 1997 zur Neunten LWB-Vollversammlung in Hong Kong (China) eingeladen worden, um an den Feierlichkeiten anlaesslich des 50. Jahrestages der Gruendung des LWB teilzunehmen, habe jedoch aufgrund seines schlechten Gesundheitszustandes nicht kommen koennen, so Noko.

Herman Jr., Sohn des lutherischen Pfarrers Stewart Herman, studierte am Gettysburg College sowie am Lutheran Theological Seminary at Gettysburg. Anschliessend studierte er Theologie an der Universitaet von Strassburg (Frankreich) und setzte seine Studien auch an den Universitaeten Goettingen und Berlin (beide Deutschland) fort. Von 1936 bis 1939 war er Pfarrer der Amerikanischen Kirche in Berlin. Nach Kriegsende war er an der Einrichtung des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK) beteiligt, bevor er 1948 zum LWB nach Genf wechselte.

Herman Jr. hinterlaesst seine Ehefrau, vier Kinder und sechs Enkelkinder. (259 Woerter)

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Historisches Abkommen zwischen lutherischen und reformierten Kirchen im Nahen Osten

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL) sowie reformierte Kirchen im Nahen Osten haben am 26. Januar eine Uebereinkunft zur vollen Abendmahlsgemeinschaft geschlossen. ELKJHL-Bischof Dr. Munib A. Younan gehoerte zu den sieben Kirchenvertretern, die die "Amman-Erklaerung - Ein historisches Uebereinkommen zwischen den lutherischen und reformierten Kirchen im Nahen Osten" in der jordanischen Hauptstadt Amman unterzeichneten. Initiiert wurde die Uebereinkunft von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen im Nahen Osten.

Younan, der massgeblich am Zustandekommen der Uebereinkunft beteiligt war, betonte die Bedeutung des Dokuments und erklaerte, "die christlichen Kirchen muessen eine zentrale Rolle im Nahen Osten spielen."

An der Uebereinkunft sind weiterhin beteiligt: die Nilsynode der Evangelisch-Presbyterianischen Kirche in Aegypten, die Synode der Evangelischen Kirche von Iran, die Nationale Evangelische Kirche in Kuwait, die Nationale Evangelische Union im Libanon, die Evangelische Nationalsynode von Syrien und Libanon und die Vereinigung der Armenischen Evangelischen Kirchen im Nahen Osten.

Die ELKJHL betonte in einer Presseerklaerung, "die Kirchen haben sich gegenseitig anerkannt und eine Erklaerung des Glaubens unterzeichnet, die sowohl den Glauben an den dreieinigen Gott einschliesst als auch Rechtfertigung durch Glauben, die Sakramente und die Verkuendigung des Evangeliums. Sie sind uebereingekommen, wechselseitig an ihren Gottesdiensten teilzunehmen, gemeinsam Abendmahl zu feiern, zusammen prophetisches Zeugnis fuer Gerechtigkeit und Frieden abzulegen und andere gemeinsame Aktivitaeten durchzufuehren, die den oekumenischen und interreligioesen Dialog und den Dienst an Gottes Volk in unseren Laendern foerdern."

Die ELKJHL hat rund 3.000 Mitglieder in sechs Gemeinden in Jerusalem, in den palaestinensischen Gebieten (Bethlehem, Beit Sahour, Beit Jala und Ramallah) sowie in Amman (Jordanien) und trat dem Lutherischen Weltbund (LWB) 1974 bei. (269 Woerter)

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Pierre Djaboule, Koordinator des Lutherischen Informationsnetzwerks in Westafrika, verstorben

Pierre Djaboule, Mitglied des Planungsausschusses und Moderator des Afrikanischen lutherischen Kommunikations- und Informationsnetzwerks (Africa Lutheran Communication and Information Network, ALCINET) ist am 29. Januar im Alter von 60 Jahren nach kurzer Krankheit verstorben.

Als ALCINET-Vertreter fuer die Lutherische Gemeinschaft in Westafrika (Lutheran Communion in Western Africa, LUCWA) war Djaboule eine der Schluesselfiguren beim Wiederaufbau eines effektiven Informationsnetzwerks fuer lutherische Kirchen in Afrika. 37 Jahre lang arbeitete er fuer die Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns (ELKK). Bis zu seinem Tod war er als Koordinator der Kommunikationsabteilung taetig.

Djaboule war zehn Jahre Direktor und Lehrer in kirchlichen Grundschulen, bevor er 1978 begann, fuer das christliche Multimediazentrum der ELKK zu arbeiten. Dort leitete er rund 16 Jahre die Fulani-sprachige Abteilung von Sawtu Linjiila (Radio Stimme des Evangeliums).

Pierre Djaboule hinterlaesst seine Ehefrau, sieben Kinder und ein Enkelkind.

Die ELKK hat 195.000 Mitglieder und trat dem Lutherischen Weltbund (LWB) 1971 bei. (154 Woerter)

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Norwegen: Kommission empfiehlt Abschaffung des Staatskirchensystems

Die Mehrheit der Mitglieder einer von der norwegischen Regierung eingesetzten, mehrparteilichen Kommission mit VertreterInnen verschiedener Konfessionen und Religionen hat die Abschaffung des derzeitigen Staatskirchensystems in Norwegen empfohlen.

Die 20 Mitglieder der Kommission unter Leitung des ehemaligen christdemokratischen Landwirtschaftsministers Kåre Gjønnes stellten dem Minister fuer Kultur und Kirchenangelegenheiten, Trond Giske, am 31. Januar 2006 den Bericht "Der Staat und die Norwegische Kirche" vor. Die Arbeit an diesem Dokument hatte fast drei Jahre gedauert.

Fruehestens im Jahr 2013 wird eine Aenderung der Beziehungen zwischen dem norwegischen Staat und der (lutherischen) Norwegischen Kirche moeglich sein, da dies eine Revision der Verfassung voraussetzt.

Es wird erwartet, dass zwischen 2.000 und 3.000 kirchliche und oeffentliche Gremien, Institutionen, Organisationen und Parteien ihre Perspektive in dieser Angelegenheit bis zum Ende des Jahres darlegen werden. Ein Regierungsbericht fuer das "Storting" (Parlament) wird fuer 2008 erwartet.

Die Norwegische Kirche, seit der lutherischen Reformation in Daenemark-Norwegen 1537 eine Staatskirche, hat ueber 3,9 Millionen Mitglieder und vertritt damit 85 Prozent der Bevoelkerung des Landes. Seit 1947 ist die Kirche Mitglied im Lutherischen Weltbund (LWB).

Die andere LWB-Mitgliedskirche in Norwegen, die rund 22.000 Mitglieder zaehlende Evangelisch-Lutherische Freikirche Norwegens, trat dem LWB 1997 als Assoziierte Mitgliedskirche bei, seit 2005 hat sie die volle Mitgliedschaft. (207 Woerter)

(Nach einem Beitrag der oekumenischen Nachrichtenagentur Ecumenical News International - ENI.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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