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NGO-VertreterInnen fordern Regierung El Salvadors auf, gleiche Rechte fuer alle zu garantieren


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Fri, 14 Apr 2006 15:47:17 -0500

NGO-VertreterInnen fordern Regierung El Salvadors auf, gleiche Rechte fuer alle zu garantieren LWB foerdert zivilgesellschaftliches Engagement in Prozessen der UN-Vertragsorgane

Genf, 14. April 2006 (LWI) - Flor de Maria Mendoza aus Nicaragua arbeitet seit zehn Jahren als Verkaeuferin in einem Kleingeschaeft in Santa Rosa de Lima (El Salvador). Sie ist eine Arbeitsmigrantin, die selbst mehrfach Zeugin und Opfer offener Diskriminierung gegenueber MigrantInnen in El Salvador wurde.

Mendoza setzt sich fuer die gleichberechtigte Anerkennung der Rechte der ArbeitsmigrantInnen in El Salvador ein und hat sich einer Gruppe gleichgesinnter Einzelpersonen und Organisationen angeschlossen, die sich fuer andere Randgruppen einschliesslich indigener Voelker engagieren. In diesem Prozess arbeitete sie mit dem Regionalbuero der Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Mittelamerikanischa zusammen, das Mitte 2004 damit begann, Menschen lokal zu mobilisieren, um auf internationaler Ebene auf das Thema aufmerksam zu machen.

Das LWB/AWD-Buero in El Salvador unterstuetzte zivilgesellschaftliche VertreterInnen dabei, einen umfassenden "Schattenbericht" zum Thema Rassendiskriminierung in ihrem Land zu erstellen. Diesen Bericht praesentierten Mendoza und zwei weitere VertreterInnen von Nichtregierungsorganisationen (NGOs) bei der 68. Tagung des UN-Ausschusses fuer die Beseitigung von Rassendiskriminierung (CERD), die vom 20. Februar bis 10. Maerz 2006 in Genf stattfand.

Waehrend ihres Vortrages vor dem CERD, den sie im Namen von zehn zivilgesellschaftlichen Organisationen hielt, hob die dreikoepfige Delegation hervor, dass die Regierung El Salvadors das Problem der Marginalisierung der indigenen Bevoelkerung und der ArbeitsmigrantInnen ignoriere. Mendoza betonte, sie sei froh, vor dem Ausschuss sprechen und der UN die Probleme, denen sich Gemeinschaften wie ihre gegenueber sehen, schildern zu duerfen. Aber mehr noch hoffe sie, so Mendoza, dass die salvadorianische Regierung, die dem CERD ihren offiziellen Bericht zur Menschenrechtssituation in El Salvador vorgestellt hatte, offen eingestehen koenne, dass indigene Menschen sowie Gemeinschaften von ArbeitsmigrantInnen offene Diskriminierung ertragen muessten. Sie forderte konkrete Schritte hin zu einer Garantie von gleichen Rechten fuer ArbeitsmigrantInnen und den umfassenden Schutz ihrer Menschenrechte.

Die NGO-Delegierten, die vom LWB unterstuetzt wurden, waren die einzigen zivilgesellschaftlichen VertreterInnen, die den Ausschuss auf die Menschenrechtssituation in El Salvador ansprachen. "Ohne ihre Eingaben haetten die Empfehlungen des Ausschusses qualitativ sehr viel weniger substanziell sein koennen", kommentierte Gitte Dyrhagen vom LWB-Buero fuer Internationale Angelegenheiten und Menschenrechte (BIAMR), welches sich zum Ziel gesetzt hat, LWB-Mitgliedskirchen, Laenderprogramme und ihre Partner direkter in die Prozesse der UN-Vertragsorgane einzubinden. Der Ausschuss richtete kritische Fragen an die Regierungsdelegation, einschliesslich einiger Bedenken, die im Schattenbericht aufgeworfen worden waren.

Celia Medrano vom LWB/AWD-Buero in El Salvador beschrieb die Moeglichkeit, dem Ausschuss die zivilgesellschaftliche Perspektive darzulegen, als effektives Mittel, nationale Probleme durch das UN-System anzugehen. Sie betonte, wie wichtig es sei, im Namen der vielen Stimmen zu sprechen, die sonst nicht gehoert wuerden. (435 Woerter)

Die Zusammenfassung des Berichts zur Situation in El Salvador an CERD steht in englischer Sprache zur Verfuegung unter: www.lutheranworld.org/What_We_Do/OIAHR/OIAHR-Treaty_Bodies.html

Dieser Beitrag gehoert zu einer Feature-Serie der Lutherischen Welt-Information (LWI) zum Thema der Zehnten LWB-Vollversammlung 2003 "Zur Heilung der Welt". Die Serie beleuchtet die Relevanz des Vollversammlungsthemas in den verschiedenen regionalen und lokalen Kontexten der weltweiten lutherischen Gemeinschaft und stellt Projekte der Versoehnung und Heilung vor angesichts weltweiter Bedrohung. Auch nach Abschluss der Zehnten Vollversammlung, die vom 21. bis 31. Juli 2003 in Winnipeg (Manitoba/Kanada) stattfand, bildet das Vollversammlungsthema einen der Schwerpunkte der Arbeit des LWB.

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