2. Oekumenischer Kirchentag findet 2010 in Muenchen statt Landesbischof Friedrich: Erwartungen hinsichtlich des gemeinsamen Abendmahls sind unrealistisch
Muenchen (Deutschland)/Genf, 14. April 2006 (LWI) - Der 2. Oekumenische Kirchentag soll vom 12. bis 16. Mai 2010 in Muenchen (Deutschland) stattfinden. GastgeberInnen sind die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und das Erzbistum Muenchen und Freising (Deutschland). Erwartet werden mehr als 100.000 TeilnehmerInnen. Das Treffen soll sich schwerpunktmaessig mit der Rolle von ChristInnen in der Gesellschaft befassen.
Der Deutsche Evangelische Kirchentag (DEK) und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK), die gemeinsam das Laientreffen vorbereiten und tragen, begruessten die Einladung der bayerischen Kirchen. Der 1. Oekumenische Kirchentag mit mehr als 200.000 TeilnehmerInnen fand vom 28. Mai bis 1. Juni 2003 in Berlin (Deutschland) statt.
Landesbischof Johannes Friedrich von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und Kardinal Friedrich Wetter vom Erzbistum Muenchen und Freising warnten bei der Praesentation der Einladung am 10. Maerz davor, das Treffen mit unrealistischen Erwartungen hinsichtlich des gemeinsamen Abendmahls zu verknuepfen. Der Stand der theologischen Gespraeche zwischen evangelischer und katholischer Kirche sei nicht so weit, dass eine solche Erwartung "irgendwie realistisch" waere, betonte Friedrich. Er fuegte hinzu, die Auseinandersetzungen um gemeinsame Abendmahlsfeiern am Rande des ersten Treffens 2003 haetten der Oekumene nicht geholfen.
Kardinal Wetter erklaerte, fuer die Oekumene sei es nicht foerderlich, theologische Problemfelder auf dem gemeinsamen Kirchentag zu thematisieren: "Ein solches Treffen koennte kaum zur Loesung solcher Fragen beitragen." Stattdessen sollten die gemeinsamen christlichen Werte in die oeffentliche Auseinandersetzung eingebracht werden, empfahl Wetter.
Auch andere Konfessionen und Kirchen seien eingeladen, den Kirchentag mitzugestalten, betonten DEK-Vorstandsmitglied Eckhard Nagel und ZdK-Praesident Hans Joachim Meyer. Der interreligioese Dialog zwischen ChristInnen und anderen Religionsgemeinschaften waehrend des Treffens solle zum friedlichen Zusammenleben zwischen den Religionen beitragen, sagte Nagel. Der Kirchentag werde das Gespraech mit Juden/Juedinnen und MuslimInnen sowie Orthodoxen suchen, werde aber kein interreligioeses Ereignis sein, fuegte Meyer hinzu. Der Etat soll schaetzungsweise einen Umfang von 18 Millionen Euro haben.
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern hat rund 2,7 Millionen Mitglieder und gehoert seit 1947 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (332 Woerter)
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