Bischof von Helsinki betont historischen Wert der Kathedrale von Porvoo Ihre oekumenische Kraft bleibt auch nach dem Feuer bestehen
Genf, 22. Juni 2006 (LWI) - Fuer Bischof Dr. Eero Huovinen, Vizepraesident fuer die Region Nordische Laender des Lutherischen Weltbundes (LWB), ist die mittelalterliche Kathedrale von Porvoo (Finnland), die Ende Mai bei einem Feuer teilweise zerstoert wurde, ein wichtiger historischer Bezugspunkt. Ihre Bedeutung liege nicht nur in der Beziehung zu den oertlichen Gemeinden der Evangelisch-Lutherischen Kirche Finnlands (ELKF) und zu Finnland selbst, sondern auch zur weltweiten Oekumene, so der Bischof der ELKF-Dioezese Helsinki.
Die Kathedrale in Porvoo, 50 km oestlich der finnischen Hauptstadt Helsinki gelegen, wurde am fruehen Morgen des 29. Mai dieses Jahres durch einen Brand beschaedigt. Nach Berichten der finnischen Medien stehen drei Personen unter Verdacht - zwei junge Maenner und eine junge Frau, die sich selbst beschuldigt haben sollen, das Feuer verursacht zu haben, das das Dach der Kathedrale zerstoerte.
In einem Interview mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) betonte Huovinen, dass die Geschichte Finnlands direkt mit der Kathedrale verbunden sei. 1809 erklaerte dort der russische Zar Alexander I. Finnland, das damals zur schwedischen Krone gehoerte, zum autonomen Gebiet des Russischen Reiches. Dies ebnete den Weg zur nationalen Unabhaengigkeit ueber ein Jahrhundert spaeter.
Huovinen, zustaendig fuer die Finnisch sprechenden Gemeinden von Porvoo, berichtete, er habe gemeinsam mit Bischof Erik Vikstroem von der Schwedisch sprechenden Dioezese von Porvoo an einem gut besuchten Gebetsgottesdienst fuer die Kathedrale teilgenommen, der am Tag nach dem Brand auf dem Marktplatz von Porvoo stattfand.
Insbesondere unterstrich Huovinen, Mitglied des Programmausschusses fuer Oekumenische Angelegenheiten des LWB-Rates, die oekumenische Bedeutung der Kathedrale. In Porvoo einigten sich 1992 die britischen und irischen anglikanischen Kirchen sowie die baltischen und nordischen lutherischen Kirchen auf die Porvooer Gemeinsame Feststellung. Diese Vereinbarung, die 1996 unterzeichnet wurde, ermoeglicht es den Kirchen gegenseitig, ihre ordinierten Geistlichen inklusive der BischoefInnen anzuerkennen und eroeffnet engere kirchliche Beziehungen und Zusammenarbeit.
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko erklaerte gegenueber der LWI: "Das grosse, schoen geformte Kreuz im Giebel der westlichen Mauer der Kathedrale ist in gewisser Weise zum Symbol der Porvoo-Vereinbarung selbst geworden." Die Schaeden, insbesondere am Dach, wuerden alle traurig stimmen, die die Kathedrale lieben. Aber die oekumenische Kraft, die diese Kathedrale repraesentiere, werde erhalten bleiben, so Noko. (368 Woerter)
(Nach Informationen des ELKF-Kommunikationszentrums.)
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