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Unterstuetzung der vielfaeltigen geistlichen Aemter ist die groesste Herausforderung


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 03 Jul 2006 03:49:35 -0500

Unterstuetzung der vielfaeltigen geistlichen Aemter ist die groesste Herausforderung LWB-Projektausschuss eroertert Nachhaltigkeit der Kirche und ihrer Mission

Montreux (Schweiz)/Genf, 29. Juni 2006 (LWI) - Die Unterstuetzung der vielfaeltigen geistlichen Aemter sei die groesste Herausforderung fuer die Evangelisch-Lutherische Kirche Kameruns (ELKK), betonte Pfr. Dr. Thomas Nyiwe, seit Juli 2000 Praesident der ELKK. Dies gelte unabhaengig von der finanziellen Abhaengigkeit seiner Kirche, die seit Jahren bestehe. Viele Kirchen der suedlichen Hemisphaere, eingeschlossen der ELKK, hingen immer noch von Zuschuessen aus Uebersee ab, um ihre kirchlichen Institutionen zu unterstuetzen, so Nyiwe am 30. Mai vor dem in Montreux (Schweiz) tagenden Projektausschuss des Lutherischen Weltbundes (LWB). Waehrend des dreitaegig en Treffens setzten sich die Mitglieder des Ausschusses wie bereits im vergangenen Jahr mit der Nachhaltigkeit der Kirche und ihrer Mission auseinander.

Die Debatte um Nachhaltigkeit beinhalte unausweichlich die Suche nach Strategien, um die Unterentwicklung zu ueberwinden und sowohl Einzelpersone n als auch Gemeinschaften zu befaehigen, ein besseres und befriedigenderes Leben zu fuehren, erklaerte Nyiwe. Dabei muessten zwingend die kontextabhae ngige Realitaet beruecksichtigt und die Ursachen der Abhaengigkeit im Licht dieser Realitaet beleuchtet werden.

Nyiwe kritisierte, dass diese Abhaengigkeit vieler Kirchen der suedlichen Hemisphaere in der Vergangenheit manche Partner aus dem Norden zu Machtbefugnissen verholfen habe, waehrend gleichzeitig die Faehigkeit der Empfaengerkirchen, sich um eine nachhaltige Entwicklung zu bemuehen, geschwaecht wurde.

Sicherung der Nachhaltigkeit ist harte Arbeit

Einerseits bestehe die Erwartung, dass die noerdlichen Partner immer die Loesung fuer ihre suedlichen Partner haetten. Auf der anderen Seite schienen die noerdlichen Partner zu glauben, dass die Situation in den suedlichen Kirchen schnell verbessert werden koenne. In Wahrheit sei die Sicherung der Nachhaltigkeit jedoch harte Arbeit, insbesondere fuer Kirchen, die mit Armut und Korruption kaempften sowie mit uebernommenen kirchlichen Institutionen und Strukturen konfrontiert seien, so Nyiwe. Gleichermassen sei es auch fuer den Norden schwierig, der ebenfalls mit den komplexen Herausforderungen der Globalisierung und Saekularisierung und deren negativen Auswirkungen auf die westlichen Gesellschaften umgehen muesse.

Angesichts ungerechter globaler Wirtschaftssysteme und zunehmend sichtbarer Anzeichen der Armut verbunden mit sozialen und politischen Schwierigkeiten und Krankheiten benoetige die Umsetzung von Nachhaltigkeit eine neue und klare Orientierung. Es muesse geklaert werden, worauf die Kirchen genau zusteuern und welche Methoden die besten seien, um dort anzukommen.

Von zentraler Bedeutung sei heute fuer die Kirchen des Suedens wie fuer die noerdlichen Partner die Entwicklung einer gegenseitigen Beziehung. Als eine Gemeinschaft von Kirchen in der lutherischen Tradition sei es eine gemeinsame Aufgabe, eine "Globalisierung der Solidaritaet" zu foerdern, indem gemeinsame Strategien fuer die Nachhaltigkeit der lutherischen Kirchen in der Welt gefunden wuerden, so Praesident Nyiwe.

Kein universell anwendbares Modell von Nachhaltigkeit

Es gebe kein universell anwendbares Modell von Nachhaltigkeit, betonte Knud Jørgensen, Direktor der Organisation Areopagos, einer in Daenemark und Norwegen angesiedelten Stiftung, die theologische Studien und den interreligioesen Dialog foerdert, in seiner Praesentation. Nachhaltigkeit muesse in der jeweils spezifischen Situation Form annehmen und koenne nicht einfach importiert werden. Fuer ihn stelle Nachhaltigkeit auch eine Art von Spiritualitaet dar, "in der wir einander vor dem Kreuz begegnen und lernen, Vergebung zu empfangen und zu gewaehren", so Jørgensen.

Notwendig sei, dass eine Kirche ihre eigene Identitaet dahingehend entwickle, dass ein kontextuelles Verstaendnis von sich selbst und der eigenen Mission zum Zentrum des Selbstverstaendnisses der Kirche werde.

Jørgensen betonte, dass Nachhaltigkeit sowohl von der Teilnahme an Gestaltung und Umsetzung von tatsaechlichen Projekten als auch von der Teilnahme an Leitung und Entscheidungsfindung der Organisation abhaenge. Der Entwicklung kontextuell relevanter Leitung sei dabei Prioritaet einzuraeumen, was wiederum Teil des groesseren Rahmens der organisatorische n Entwicklung sei.

LWB-Projektausschuss beschliesst intensiveren Erfahrungsaustausch

Waehrend des Treffens in Montreux beschloss der LWB-Projektausschuss, dass zukuenftig Raum fuer Zusammentreffen von ProjekttraegerInnen und ihren PartnerInnen in derselben Region zu schaffen sei. Ziel sei hierbei, Erfahrungen auszutauschen, gemeinsame Herausforderungen zu erkennen und Ansaetze fuer Projekte zu finden.

Die vorhandenen Kriterien fuer Entscheidungen des LWB-Projektausschusses sollen weiterentwickelt werden, um die missionarische, diakonische und spirituelle Dimension staerker zu betonen.

Der Prozess der Projektkontrolle und Evaluierung soll in Zukunft auch staerker fuer neue Erkenntnisse in der Projektarbeit genutzt werden, wobei die missionarische, diakonische und spirituelle Dimension in die Selbsteins chaetzung der Kirchen einzubeziehen sei, so der LWB-Projektausschuss. Zusaetzlich ist geplant, Leitsaetze fuer eine nachhaltige Partnerschaft zu entwickeln.

Aufruf zur Hilfe fuer Erdbebenopfer in Indonesien

Im Blick auf das verheerende Erdbeben Ende Mai in Indonesien sprachen die Mitglieder des LWB-Projektausschusses allen Betroffenen tiefe Anteilnahme aus. Sie riefen alle LWB-Mitgliedskirchen dazu auf, fuer die Opfer dieser Naturkatastrophe zu beten und notwendige Massnahmen zu veranlassen. Am fruehen Morgen des 27. Mai kamen nach Angaben des indonesischen Gesundheits ministeriums in Yogyakarta und den Doerfern der suedlich gelegenen Region Bantul nahezu 5.800 Menschen ums Leben, etwa 38.000 weitere wurden verletzt. Zwischen einer und zwei Millionen Menschen verloren ihr Zuhause.

Aufsichts- und Bewilligungsorgan

Der LWB-Projektausschuss hat die Aufsicht ueber die Kriterien der LWB-Projekte. Er ueberprueft die von der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) vorgenommene Projektauswahl und bewilligt die Projekte. Dieser Ausschuss berichtet dem LWB-Rat ueber den Programmausschuss fuer Mission und Entwicklung.

Die AME hat die Aufgabe, die Zusammenarbeit mit den 140 LWB-Mitgliedskirche n sowie mit kirchlichen Einrichtungen und anderen Gruppen zu koordinieren und zu foerdern. Sie unterstuetzt bei der Einrichtung, der Entwicklung und der kontinuierlichen Bereitstellung jener Dienste, die zur grundlegenden Aufgabe der Kirche gehoeren - zur Teilhabe an der Mission Gottes, die auf die gesamte Schoepfung ausgerichtet ist.

Die AME-Projektarbeit umfasst pastorale und missionarische Dienste sowie Kommunikations- und Entwicklungsprojekte. Sie stellt eine Moeglichkeit zur Erfuellung der ganzheitlichen und partizipatorischen Mission der Kirche dar. (891 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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