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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 5/2006


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 03 Jul 2006 19:08:58 -0500

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 5/2006

- Leitender Bischof der ELKA ruft Kirchen zum Handeln und zum Gebet fuer Darfur auf - Oesterreich: Bischof Herwig Sturm tritt Ende 2007 in den Ruhestand - Georgien: Lutherischer Bischof Andreas Stoekl verstorben - Ungarn: Tamás Fabiny neuer Bischof des Kirchenbezirkes Nord der lutherischen Kirche - Pfr. Errol Inshanally neuer Praesident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Guyana - Pfr. André Golike neuer Praesident lutherischer Kirche in der Zentralafrikanischen Republik - Daranne Mills neue Kommunikationsdirektorin von CLWR in Kanada - Lutheraner Paul N. Johnson wird Vizepraesident kanadischen Kirchenrates - Niederlande: Neue evangelisch-lutherische Webseite online - Dialog mit KatholikInnen hat zur gegenseitigen Verstaendigung beigetragen - Saechsischer Landesbischof Bohl: Christentum und Patriotismus lassen sich verbinden

Leitender Bischof der ELKA ruft Kirchen zum Handeln und zum Gebet fuer Darfur auf

Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), hat die Kirche dazu aufgerufen, sich mehr ueber die humanitaere Krise in Darfur im Westsudan zu informieren, darueber zu diskutieren und vor allem fuer die Menschen in dieser Region zu beten.

In einem Aufruf an die Gemeinden der ELKA betonte Hanson, seit 2003 Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), im Mai, dass es mit der Unterzeichnung des Darfur-Friedensabkommens zwischen der sudanesischen Regierung und der Sudanesischen Befreiungsbewegung "vorsichtige, hoffnungsv olle Neuigkeiten" aus der Region gebe. Er dankte der US-amerikanischen Regierung, der Afrikanischen Union und der internationalen Staatengemeinsch aft fuer ihren Einsatz fuer den Friedensvertrag und draengte den US-Kongres s, im Steuerjahr 2006 ueber 400 Millionen US-Dollar fuer humanitaere Hilfe und Massnahmen zur Friedenssicherung im Sudan vorzusehen.

Hanson betonte, dass die ELKA, der LWB, die in Genf angesiedelte internatio nale kirchliche Hilfsaktion ACT International (Action by Churches Together - Kirchen helfen gemeinsam) sowie andere Hilfsorganisationen benoetigte Hilfsgueter in den Sudan lieferten. Er forderte die ELKA-Mitglieder dazu auf, konsequent fuer Gerechtigkeit fuer alle Menschen einzutreten, insbesondere fuer die in der Region Darfur. (189 Woerter)

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Oesterreich: Bischof Herwig Sturm tritt Ende 2007 in den Ruhestand

Nach zwoelfjaehriger Amtszeit wird der Bischof der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Oesterreich, Bischof Mag. Herwig Sturm, Ende des Jahres 2007 in den Ruhestand treten. Bischof Sturm wird im kommenden Jahr 65 Jahre alt. Bis 31. Dezember 2007 ist er auch Vorsitzender des Oekumenischen Rates der Kirchen in Oesterreich (OeRKOe).

Die Wahl eines neuen Bischofs/einer neuen Bischoefin fuer eine ebenfalls zwoelfjaehrige Amtszeit soll in der zweiten Sitzung der 13. Synode der Kirche stattfinden, die fuer 31. Mai bis 3. Juni nach Eisenstadt (Oesterrei ch) einberufen wird.

Die Evangelische Kirche A. B. in Oesterreich hat rund 324.000 Mitglieder und gehoert seit 1947 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (114 Woerter)

(Nach Evangelischer Pressedienst fuer Oesterreich - epdOe.)

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Georgien: Lutherischer Bischof Andreas Stoekl verstorben

Der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien, Dr. Andreas Stoekl, ist im Alter von 67 Jahren verstorben. Der aus Hamburg (Deutschland ) stammende Pfarrer erlag am 2. Mai waehrend der Sitzung des Bischofsrates der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) im sibirischen Omsk einem ploetzlichen Herzversagen.

Im September 2004 war Stoekl von der 6. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Georgien mit ueberwiegender Mehrheit zum neuen Bischof gewaehlt und in sein Amt eingefuehrt worden. Er war Nachfolger des im Maerz 2004 verstorbenen Bischofs Prof. Dr. Dr. h. c. Gert Hummel. Der aus Wuerttemberg (Deutschland) stammende Theologe hatte das georgische Bischofsamt 1999 uebernommen.

Stoekl, der vor knapp zwei Jahren als Pfarrer der Nordelbischen Evangelisch -Lutherischen Kirche in Hamburg emeritierte, hatte bereits vor seinem Ruhestand Dienste in der ELKRAS wahrgenommen. Die Evangelische Landeskirche in Wuerttemberg unterstuetzte als Partnerkirche der lutherischen Kirche in Georgien die Kandidatur Stoekls.

Die georgischen lutherischen Gemeinden, die weitgehend auf schwaebische AuswanderInnen zurueckgehen, die zu Beginn des 19. Jahrhunderts Wuerttember g verliessen, bilden eine wachsende Kirche. Sie haben ein lebendiges Gemeindeleben mit regelmaessigen Gottesdiensten, Bibelstunden und einer eigenen Jugendarbeit. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Georgien gehoert als selbstaendige regionale Kirche zur Gemeinschaft der ELKRAS. (198 Woerter)

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Ungarn: Tamás Fabiny neuer Bischof des Kirchenbezirkes Nord der lutherischen Kirche

Neuer Bischof des Kirchenbezirkes Nord der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Ungarn ist Prof. Dr. Tamás Fabiny. Der 46-Jaehrige Professor fuer Neues Testament an der Evangelisch-Lutherischen Universitaet in Budapest (Ungarn) wurde am 25. Maerz dieses Jahres in Miskolc (Ungarn) in sein Amt eingefuehrt. Fabiny ist Nachfolger von Bischof Dr. h.c. Imre Szebik, der am 1. Maerz in den Ruhestand trat.

Fabiny studierte von 1977 bis 1982 an der Evangelisch-Lutherischen Theologischen Akademie in Budapest und wurde 1982 ordiniert. Von 1982 bis 1986 war er Vikar im ungarischen Siófok. Es folgten Studienaufenthalte in Deutschland (1984/85) sowie in den USA (1985/86). Nach seinem Zweiten Theologischen Examen 1987 arbeitete er von 1987 bis 1999 als Gemeindepfarre r in Budapest-K*bánya.

1998 wurde Fabiny von der Friedrich-Alexander Universitaet Erlangen-Nuernbe rg (Deutschland) mit einer Arbeit zum Thema "Dramaturgie und Kommunikation in den Gleichnissen Jesu" promoviert. 1999 folgte seine Ernennung zum Dozenten an der Evangelisch-Lutherischen Theologischen Universitaet in Budapest. Nach seiner Habilitation 2003 an der Reformierten Theologischen Universitaet in Debrecen (Ungarn) wurde er 2005 zum Professor fuer Neues Testament an der Evangelisch-Lutherischen Theologischen Universitaet in Budapest ernannt.

Seit 1996 arbeitet Fabiny als Redakteur fuer religioese Sendungen fuer den ungarischen Fernsehsender "Duna Televízió". In dieser Zeit hat er circa 100 Reportagen, Dokumentationen und Beitraege im Bereich Kirche und Gesellschaft, ChristInnen und Juden/Juedinnen, Bibel und Gemeindeleben produziert. Seit 1997 ist er zusaetzlich Vorsitzender des Medienausschusses der lutherischen Kirche in Ungarn.

Bischof Fabiny ist verheiratet und hat drei Kinder.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Ungarn hat rund 305.000 Mitglieder und gehoert seit 1947 zum LWB. (260 Woerter)

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Pfr. Errol Inshanally neuer Praesident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Guyana

Pfr. Errol Inshanally ist neuer Praesident der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Guyana (ELKG). Der 45-Jaehrige Theologe wurde waehrend der 63. Versammlung der Kirche gewaehlt, die unter dem Thema "Hoert, Gott ruft uns" Anfang Mai dieses Jahres im ELKG-Zentrum in Skeldon (Corentyne in der Provinz Berbice/Guyana) stattfand. Inshanally wurde Nachfolger von Pfr. Roy K. Thakurdyal, der der Kirche zehn Jahre vorstand.

Nach seinem Theologiestudium an der Theologischen Hochschule in Jamaika wurde Inshanally 1985 ordiniert. Er ist Pfarrer der lutherischen Gemeinde St John am Fluss Corentyne.

Inshanally ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Guyana hat rund 11.000 Mitglieder und gehoert seit 1947 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (117 Woerter)

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Pfr. André Golike neuer Praesident lutherischer Kirche in der Zentralafri kanischen Republik

Die Delegierten der Allgemeinen Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche der Zentralafrikanischen Republik haben Pfr. André Golike zum neuen Praesidenten der Kirche gewaehlt. Der 46-Jaehrige wurde auf der Tagung Ende April in Baboua (Zentralafrikanischen Republik) zum Nachfolger von Pfr. André Zoulé ernannt, der der Kirche seit acht Jahren vorsteht. Golike wurde fuer eine vierjaehrige Amtszeit gewaehlt, eine einmalige Wiederwahl ist moeglich. Die Amtseinfuehrung soll am 2. Juli stattfinden.

Im Anschluss an seine Wahl betonte Golike, dass waehrend seiner Amtszeit die Betonung auf der Staerkung des Glaubens der Kirchenmitglieder und der Ausbildung der Jugend liegen werde. Ein weiterer Schwerpunkt sei die Schaffung eines guten Ressourcen- und Finanzmanagements, so der neue Kirchenpraesident.

Golike arbeitete von 1981 bis 1983 als assistierender Katechet im lutherischen Zentrum von Baboua. Im Anschluss studierte er am Theologischen Seminar von Baboua und wurde 1994 ordiniert. 1994 bis 1995 studierte er Englisch in Accra (Ghana) und beendete sein Theologiestudium am Universitae tscollage von Makumira (Tansania). Von 2000 bis 2005 war er Direktor des Theologischen Seminars von Baboua und leitete in Teilzeit verschiedene Schulprojekte.

Golike ist verheiratet und hat sechs Kinder.

Die Evangelisch-Lutherische Kirche der Zentralafrikanischen Republik wurde 1930 gegruendet und 1973 unabhaengig. Seit 1974 ist sie Mitgliedskirche im Lutherischen Weltbund (LWB). Die Kirche ist in sieben Regionen mit 27 Bezirken untergliedert. Ueber 60 PfarrerInnen sind fuer rund 70.000 Mitglieder in 555 Gemeinden zustaendig. (232 Woerter)

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Daranne Mills neue Kommunikationsdirektorin von CLWR in Kanada

Daranne Mills ist zur neuen Direktorin fuer Kommunikation und Ausbildung der kanadischen Hilfsorganisation Canadian Lutheran World Relief (CLWR) ernannt worden. Die 29-jaehrige Kanadierin wird ihre Stelle im August antreten.

In ihrer Position ist Mills verantwortlich fuer das CLWR-Kommunikationsbuer o bei der Entwicklung von Kommunikationsstrategien und Informationsmaterial ien. Weiterhin ist sie zustaendig fuer die oeffentliche Darstellung des CLWR in den Medien sowie die Entwicklung effektiver Fundraising-Initiativen .

Mills studiert am Lutheran Theological Seminary in Saskatoon (Saskatchewan/ Kanada) und absolviert gegenwaertig ein Praktikum bei der Hope Lutheran Church in Calgary (Alberta/Kanada). Von 2002 bis 2003 war sie Praktikantin im Buero fuer Kommunikationsdienste (BKD) beim Lutherischen Weltbund (LWB) in Genf. 2005 nahm sie am LWB-Programm zur Heranbildung junger Fuehrungskra efte im Kommunikationsbereich teil, das gemeinsam vom BKD und der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) koordiniert wird. Waehrend ihres Studiums hat Mills an kulturuebergreifenden Programmen des CLWR in Peru und Indien teilgenommen.

CLWR ist das Hilfswerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK) und der Lutherischen Kirche - Kanada, und ist fuer internationale Entwicklungszusammenarbeit sowie Katastrophenhilfe zustaendig. Es organisiert und unterstuetzt Entwicklungshilfeprogramme in Afrika, Asien und Lateinamerika. (185 Woerter)

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Lutheraner Paul N. Johnson wird Vizepraesident kanadischen Kirchenrates

Pfr. Paul N. Johnson, Assistent des Bischofs fuer oekumenische Beziehungen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Kanada (ELKIK), ist zu einem der drei Vizepraesidenten des Kanadischen Rates der Kirchen (KRK) gewaehlt worden. Johnson wurde auf der halbjaehrlichen KRK-Vorstandssitzung am 24. Mai in Toronto (Ontario/Kanada) fuer eine dreijaehrige Amtszeit ernannt.

Johnson arbeitet seit Maerz 2003 im Nationalbuero der ELKIK in Winnipeg (Manitoba/Kanada). Er war bereits Vorstandsmitglied des KRK und fuer verschiedene Aufgaben im Bereich der Oekumene zustaendig.

Zum Praesidenten des KRK wurde fuer die kommenden drei Jahre Pfr. Dr. James T. Christie, Dekan der theologischen Fakultaet der Universitaet von Winnipeg und Dekan des Global College der Universitaet, gewaehlt. Christie ist Pfarrer der Vereinigten Kirche von Kanada.

Die ELKIK hat rund 182.000 Mitglieder und gehoert seit 1986 zum KRK. Ebenfalls seit 1986 ist sie Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB). (143 Woerter)

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Niederlande: Neue evangelisch-lutherische Webseite online

Seit Mitte Juni ist die neue evangelisch-lutherische Webseite www.evangelis ch-luthers.nl in den Niederlanden online. Die Webseite ist eine Initiative der Evangelisch-Lutherischen Synode der Protestantischen Kirche in den Niederlanden (PKN), um die lutherische Tradition in der seit Mai 2004 vereinigten PKN lebendig zu halten.

Die PKN ist aus dem Zusammenschluss von drei Kirchen der Reformation in den Niederlanden hervorgegangen: der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Koenigreich der Niederlande, der Niederlaendischen Reformierten Kirche und der Reformierten Kirchen in den Niederlanden. In der neuen Kirchenverfassun g der PKN behalten die lutherischen und calvinistischen Bekenntnisse der Kirchen gleichermassen ihre Gueltigkeit.

Rund 15.000 der insgesamt 2,5 Millionen Mitglieder der PKN sind LutheranerI nnen. Bei der Vereinigung zur PKN wurde eine beratende lutherische Synode beibehalten.

Auf der neuen Webseite stehen lutherische Nachrichten und Informationen von lutherischen Gemeinden in niederlaendischer Sprache zur Verfuegung. (136 Woerter)

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Dialog mit KatholikInnen hat zur gegenseitigen Verstaendigung beigetragen

Der Dialog mit der roemisch-katholischen Kirche habe "erheblich zur gegenseitigen Verstaendigung beigetragen". In der Lehre vom Abendmahl, Amts- und Kirchenverstaendnis sei ein Konsens jedoch nicht erreicht und "mittelfristig auch nicht in Sicht". Diese Auffassung vertrat der Catholica-Beauftragte der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Dr. Friedrich Weber, im vorab veroeffentlichten Interview der "VELKD-Informationen" (Ausgabe Mai 2006). Dass es keinen Konsens gebe, sei zwar bedauerlich, doch koenne sich daraus nicht ergeben, "dass wir das Gespraech abbrechen oder das Miteinander einfrieren, bis einmal ein Wunder der Klaerung geschehen koennte". Konsens in Lehrfragen und damit letztlich im Verstaendnis des Evangeliums sei ein "wichtiges Ziel". "Deshalb sollten wir zuerst pruefen, wie viel Gemeinschaf t die Unterschiede in der Lehre zulassen und entsprechend handeln", so der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Braunschweig.

Zur Lage der Oekumene in Deutschland sagte Weber, neben "wohltuenden und begruessenswerten Kooperationen gibt es auch Irritationen und manchmal gegenseitige Vorhaltungen, die den Eindruck vermitteln, sie entstammten einem neuerlichen Fundamentalismus". Manchmal traeten auch gewisse Aengste auf. Nach einer langen Phase des Dialogs, in der sich die Kirchen "erstaunlich weit fuereinander geoeffnet haben, kommen Befuerchtungen auf, man habe sich zu weit geoeffnet". Beiden Kirchen sei eigentlich klar, dass sie keine Gemeinschaft wollten, "in der wir entweder so viel von unserer Identitaet abschleifen, dass sie die anderen nicht befremdet, oder andererseits so viel davon verstecken, dass die anderen unsere Identitaet in ihrer Differenz nicht bemerken". Das Ziel sei eine Gemeinschaft, "in der wir einander in unserem jeweiligen Profil achten und zu verstehen suchen". Oekumene duerfe kein Prozess der Reduktion, sondern muesse ein Prozess der gegenseitigen Bereicherung sein, so Weber. (271 Woerter)

Der vollstaendige Wortlaut des Interviews steht im Internet zu Verfuegung unter: www.velkd.de.

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Saechsischer Landesbischof Bohl: Christentum und Patriotismus lassen sich verbinden

Christentum und Patriotismus lassen sich miteinander verbinden. Diese Auffassung vertritt der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens, Jochen Bohl, in einem Beitrag der "VELKD-Information en" (Ausgabe Mai 2006). Er sehe im Patriotismus "eine bestimmte Haltung zu dem Weltverstaendnis und den Gestaltungsformen des Lebens, die wir in diesem Land miteinander teilen - oder teilen sollten, damit unser Leben gelingt". Eine solche Haltung koenne jedoch nicht verordnet werden, schon gar nicht durch die Politik. Vielmehr werde sie "erworben durch eine gewisse Weltkenntnis, durch die dankbare Bewegung in der vertrauten, unverwechselbar gepraegten Kultur und vor allem durch die genaue Beobachtun g des Eigenen, ebenso durch die respektvolle Betrachtung des Fremden", so Bohl.

Deutschland sei ein "schwieriges Vaterland", so der saechsische Landesbisch of, "wegen der zentralen Katastrophe des 20. Jahrhunderts, des unrechtmaess ig begonnenen und verbrecherisch durchgefuehrten Krieges und wegen des im Verlauf des Krieges begangenen beispiellosen Verbrechens der Ermordung der europaeischen Juden". Dieser Teil der Geschichte sei vielfach und mit grosser Intensitaet untersucht worden. Dennoch blieben ungeloeste Raetsel und eine dauerhafte Irritation, der sich die Deutschen nicht entziehen koennten. (180 Woerter)

Der vollstaendige Wortlaut des Interviews steht im Internet zu Verfuegung unter: www.velkd.de.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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