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Lutherisch-muslimische Tagung wertet Tsunamihilfe aus und plant weitere Zusammenarb


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 11 Jul 2006 16:21:25 -0500

Lutherisch-muslimische Tagung wertet Tsunamihilfe aus und plant weitere Zusammenarbeit LWB-Praesident Mark Hanson sieht Hoffnungszeichen in christlich-muslimischen Beziehungen

Medan (Indonesien)/Genf, 10. Juli 2006 (LWI) - Fuehrende asiatische MuslimInnen und LutheranerInnen haben die Vielfalt unter fuehrenden ReligionsvertreterInnen begruesst und die Bedeutung des Dialogs fuer das Erkennen gemeinsamer, allgemeingueltiger Werte sowie die Notwendigkeit zu handeln betont.

Bei einem Treffen 18 Monate nach der Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 wuerdigten 85 fuehrende MuslimInnen und LutheranerInnen aus Indien, Indonesien, Malaysia und Thailand, den am schwersten von dem Seebeben betroffenen Laendern, die Eintracht, mit der ChristInnen und MuslimInnen auf den Tsunami reagiert haben, sowie den Beitrag der vor Ort Verantwortlichen zur Organisation der Nothilfe.

Das Seminar stand unter dem Thema "Dialog im Leben" und fand vom 27. bis 30. Juni im indonesischen Medan statt. Organisiert wurde es von der Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) des Lutherischen Weltbundes (LWB). Gastgeber des Treffens, an dem der Vertreter aus Sri Lanka nicht teilnehmen konnte, war das Nationale Komitee des LWB in Indonesien.

In einem Grusswort an die SeminarteilnehmerInnen stellte LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson fest, ChristInnen und MuslimInnen truegen gemeinsam Verantwortung dafuer, Leben zu bewahren - auch das Leben derjenigen, die einem anderen als ihrem eigenen Glauben angehoerten.

Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA), betonte, es sei notwendig, "Menschen, die leiden, zu begleiten" und an humanitaeren Anstrengungen mitzuwirken, die Menschen einen Neuanfang ermoeglichen und ihnen ein neues Zuhause schaffen. An die muslimischen Anwesenden gerichtet erklaerte er, den internationalen Standards fuer die humanitaere Arbeit entsprechend betreibe der LWB keinen Proselytismus und versuche nicht, Katastrophenopfer im Austausch fuer seine Hilfe vom Islam zum Christentum zu bekehren. "Wir koennen nicht in einer auf Vertrauen basierenden Beziehung zusammenarbeiten, wenn wir einander nicht zunaechst im Dialog kennen lernen", so Hanson. "Beziehungen wachsen, je mehr wir voneinander erfahren."

Das Seminar empfahl die Einrichtung eines lokalen christlich-muslimischen Fortsetzungsausschusses in Aceh und Nias (beide Indonesien), der einen Aktionsplan fuer den Umgang mit dem dort bestehenden Bedarf an Unterstuetzung sowie einen Vorschlag zu erarbeiten haette, wie das in der Tsunami-Region und weltweit bereits entstandene Netzwerk von Hilfsorganisationen weiter nutzbar gemacht werden koenne.

Eine Reihe von Referaten beschaeftigte sich mit den christlich-muslimischen Beziehungen vor und nach dem Tsunami aus der Sicht beider Religionen. Mit dem Ziel, von den Verantwortlichen vor Ort zu erfahren, was noch zu tun sei und wie dies konkret geschehen koenne, besuchten die TeilnehmerInnen christliche und muslimische Gemeinwesen in Aceh.

Hoffnungszeichen

LWB-Praesident Hanson betonte, er habe bei seiner derzeitigen Reise und auch an anderen Orten weltweit "Hoffnungszeichen" gesehen. Interreligioese Raete in Jerusalem, Ruanda und den Vereinigten Staaten von Amerika seien solche Hoffnungszeichen. Gleiches gelte fuer die Bemuehungen um "Wahrheit und Versoehnung" in Liberia und Sierra Leone. Hanson verwies auf das vom LWB betriebene Auguste Victoria-Krankenhaus in Ostjerusalem, wo hauptsaechlich palaestinensische PatientInnen behandelt wuerden, die mehrheitlich dem Islam angehoeren.

Bei einer weiteren Veranstaltung an der Nommensen-Universitaet der Protestantisch-Christlichen Batak-Kirche (HKBP) stellte HKBP-Bischof Dr. Bonar Napitupulu mit Blick auf den Besuch des LWB-Praesidenten fest, Indonesien sei von Naturkatastrophen heimgesucht worden und leide unter gesellschaftlichen Konflikten. Hansons Besuch, so Napitupulu, gebe den Menschen "die Kraft, sich all diesen Tatsachen zu stellen".

Pfr. Dr. Ginda P. Harahap, LWB/AME-Gebietsreferent fuer Asien, erklaerte, die Groesse des Seminars und der Besuch in Aceh mache Hoffnung: "Ich erwarte, dass das Interesse an zukuenftigen Programmen ebenso gross sein wird". Die christlich-muslimischen Beziehungen in Indonesien seien vertieft worden, so Harahap.

Der LWB hat in Indonesien zwoelf Mitgliedskirchen, denen ueber 4,3 Millionen LutheranerInnen angehoeren. (568 Woerter)

(Nach einem Bericht von ELCA News Service.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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