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Afrika: Interreligioese Kommission begleitet friedensstiftende Initiativen fuehrend


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 11 Jul 2006 16:23:32 -0500

Afrika: Interreligioese Kommission begleitet friedensstiftende Initiativen fuehrender ReligionsvertreterInnen Ruandischer Praesident Kagame begruesst interreligioesen Ansatz fuer Beseitigung von Unklarheiten zwischen religioesen Gemeinschaften

Kigali (Ruanda)/Genf, 10. Juli 2006 (LWI) - Das erste Treffen der Kommission der Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA) endete am 22. Juni in Kigali (Ruanda) mit einem Uebereinkommen fuehrender afrikanischer ReligionsvertreterInnen, dieses Instrument fuer eine friedliche Zukunft fuer den Kontinent und seine Voelker zu nutzen.

"Wir haben damit begonnen, uns gemeinsam fuer den Frieden einzusetzen. Wir haben schon beachtliche Erfahrung darin gesammelt, den Herausforderungen der Konflikte und der Armut durch unsere jeweiligen interreligioesen Netzwerke und Organisationen zu begegnen", so die TeilnehmerInnen des Treffens vom 19. bis 22. Juni in ihrem Abschlussbericht.

Wie auf dem zweiten IFAPA-Gipfel im April 2005 in Johannesburg (Suedafrika) gefordert, wird die IFAPA-Kommission verstaerkt dazu beitragen, fuehrende ReligionsvertreterInnen in friedensstiftende Initiativen in Afrika einzubinden. Die Kommission umfasst 23 RepraesentantInnen der Traditionellen afrikanischen Religion, von Bahaismus, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum. Anlaesslich der Einsetzung der Kommission am 19. Juni lobte der ruandische Praesident Paul Kagame die afrikanischen ReligionsvertreterInnen, dass sie sich fuer einen Ansatz entschieden haetten, der Unklarheiten beseitige, die manchmal mit religioesen Gemeinschaften im Hinblick auf ihren Standpunkt zum Thema Frieden assoziiert wuerden.

IFAPA-Initiator Pfr. Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), betonte, dass der Pruefstein "fuer jegliche Initiative in Afrika, auch fuer IFAPA, die Frage sein muesse, ob wir Afrika wirklich aus einer schwierigen Lage zu einer Entwicklung verhelfen". Er definierte Entwicklung als den Prozess der Freisetzung des eigenen Potenzials fuer Selbstbestaetigung und Selbstbestimmung.

Zu den 70 TeilnehmerInnen gehoerten auch VertreterInnen der internationalen Staatengemeinschaft, BeraterInnen und BeobachterInnen sowie ein internationales Team von JournalistInnen.

Neben der Einsetzung der IFAPA-Kommission umfassten die Themen des Treffens Informationen ueber den African Monitor, ein unabhaengiges Gremium zur Staerkung der Rolle Afrikas in der Entwicklungsdebatte, das vom anglikanischen Erzbischof von Kapstadt (Suedafrika), Njongonkulu Ndungane, ins Leben gerufen wurde. Die Praesidentin des Panafrikanischen Parlaments, Gertrude Mongella, und der stellvertretende Vorsitzende der Kommission der Afrikanischen Union, Patrick Mazimpaka, nahmen an der Eroeffnungsveranstaltung teil und sicherten der IFAPA-Kommission die Zusammenarbeit dieser wichtigen regionalen Regierungsorgane und Institutionen zu.

Auf der Tagesordnung standen ebenfalls Diskussionen ueber Konflikt- und Postkonfliktsituationen in Burundi, der Demokratischen Republik Kongo, in Liberia, Ruanda, Somalia, Sudan, Togo und Uganda sowie Vorschlaege fuer moegliche Vorgehensweisen der IFAPA. Weiter Themen waren die Fraueninitiative fuer ein gesundes Afrika mit der Kampagne "Appell einer Mutter fuer das Wohl Afrikas". Weiterhin wurde ueber den Zugang zu Wasser als grundlegendes menschliches Entwicklungsziel, seine religioese Bedeutung und insbesondere seine Notwendigkeit fuer das Wohlbefinden von Frauen und Kindern diskutiert.

LWB-Generalsekretaer Noko erklaerte, das Treffen in Kigali sei besonders wichtig, da sich die sieben in der IFAPA vertretenen Religionen auf einen Verfassungsentwurf und einen Haushalt fuer die Kommission geeinigt haetten. Noch nie haetten sich sieben Religionen dieses Kontinents im Prinzip geeinigt, so Noko im Anschluss an die Tagung.

Der Verfassungsentwurf soll auf dem dritten IFAPA-Gipfel, der fuer 2008 geplant ist, offiziell angenommen werden.

Die TeilnehmerInnen des Treffens besuchten in Kigali die Gedenkstaette des Voelkermordes von 1994 in Ruanda, in dem etwa eine Million Menschen starben, und beteten fuer die Opfer. Im Hinblick auf die engagierten Friedens- und Versoehnungsinitiativen der Regierung, von religioesen Gruppen sowie der Bevoelkerung selbst lag waehrend des ganzen Treffens die Betonung auf der "gewaltigen Motivation und Inspiration", die von Ruanda als Veranstaltungsort ausging.

Der anglikanische Erzbischof von Ruanda, Emmanuel Kolini, erklaerte waehrend der Abschlussveranstaltung, dass sich die ruandische Kirche zwar waehrend des Voelkermordes vor zwoelf Jahren verlassen gefuehlt habe, sie sich durch die Anwesenheit der IFAPA-Kommission jetzt aber angenommen fuehle. "Wenn wir zusammen sind, wird es Frieden in Afrika geben", betonte er. (597 Woerter)

(Nach einem Beitrag von Fredrick Nzwili, Korrespondent von Oekumenische Nachrichten International - ENI.)

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