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Einwoechige Feierlichkeiten zum Missionsjubilaeum in Indien


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 13 Jul 2006 16:18:31 -0500

Einwoechige Feierlichkeiten zum Missionsjubilaeum in Indien LWB-Praesident Hanson: Von den indischen LutheranerInnen koennen wir viel lernen

Chennai (Indien)/Genf, 13. Juli 2006 (LWI) - Am Beginn der einwoechigen Feierlichkeiten zum 300. Jubilaeum der lutherischen Praesenz in Indien erklaerte der Gouverneur des suedindischen Bundesstaates Tamil Nadu, Thiru Surjit Singh Barnala, das Eintreffen des ersten protestantischen Missionars habe zweifelsohne "eine erhebliche Veraenderung im Leben der Tamilen und Tamilinnen in diesem Gebiet [und] den Beginn moderner Bildung dort" gebracht. Die Eroeffnungsfeier fand am 3. Juli im Gurukul Lutheran Theological College and Research Institute in Chennai (Indien) statt.

Der deutsche lutherische Missionar Bartholomaeus Ziegenbalg, den der daenische Koenig Friedrich IV. beauftragt hatte, Menschen zum Christentum zu bekehren, traf am 9. Juli 1706 in Tranquebar (tamilisch: Tarangambadi), der 300 Kilometer suedlich von Chennai an der indischen Ostkueste gelegenen damaligen daenischen Kolonie, ein.

Bischof Mark S. Hanson, Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), sowie LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko gehoerten zu den Gaesten, die dem Gouverneur und den ueber 425 TeilnehmerInnen Gruesse ueberbrachten, die sich zu den Seminaren und Konsultationen ueber Ziegenbalg und dessen Einfluss auf Indien und die christliche Mission in der Woche vom 3. bis 9. Juli angemeldet hatten.

"140 Mitgliedskirchen in 78 Laendern, denen 66 Millionen Lutheranerinnen und Lutheraner angehoeren, blicken gegenwaertig auf diese Stadt und der gesamte Lutherische Weltbund dankt Gott gemeinsam mit Ihnen fuer 300 Jahre evangelische Praesenz in Indien", so Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA). Hanson wuerdigte die lutherischen Kirchen in Indien und insbesondere deren 300-jaehriges Mitleben in einer multireligioesen Gesellschaft mit komplexer sozialer Schichtung: "Wir koennen von Ihnen viel darueber lernen, was es bedeutet, in einem pluralistischen Umfeld Christinnen und Christen zu sein* Wir in anderen Teilen der Welt hoffen, dass Sie uns lehren werden."

Hanson fuhr fort: "Wir sind hier, um an Ihrer Seite zu stehen, um Sie zu begleiten in ihren Anstrengungen, nicht nur eine Kirche von Dalits zu sein, sondern eine Kirche von Dalits, die weiter nach umfassender Befreiung und Wiederherstellung der ihnen von Gott geschenkten Wuerde und des vollen Menschseins streben."

Im Blick auf die Leistungen Ziegenbalgs stellte Gouverneur Barnala fest, es sei "angemessen, die Ankunft dieses grossen Missionars zu feiern", dessen Ziel gewesen sei, "den Armen zu dienen" und auf dessen Verdienst die Gruendung der ersten Maedchenschule des Landes 1710 zurueckgehe. Barnala verwies auf Ziegenbalgs Uebersetzung der Bibel ins Tamilische, der die Grundlagen fuer eine an tamilischer Literatur reiche Kultur geschaffen und 1712 in Tranquebar eine tamilische Druckerpresse eingefuehrt hatte. Ziegenbalgs Uebersetzungen tamilischer Werke ins Deutsche seien "eine literarische Bruecke" zwischen beiden Laendern, so Barnala.

Pfr. Chandran Paul Martin, Stellvertretender LWB-Generalsekretaer und ehemaliger Geschaeftsfuehrer der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Indien (VELKI), erklaerte, die Mission von Tranquebar sei fuer die LWB-Mitgliedskirchen in Asien von wesentlicher Bedeutung: "Sie ist verantwortlich fuer die Schaffung der Grundlagen fuer kreative Loesungen zur Freisetzung des Evangeliums Christi unter aeusserst schwierigen Bedingungen und fuer Pionierleistungen im Einsatz fuer soziale Gerechtigkeit."

Die Feierlichkeiten zum 300. Jubilaeum wurden gemeinschaftlich ausgerichtet vom Gurukul Lutheran Theological College and Research Institute, der VELKI sowie der Tamilischen Evangelisch-Lutherischen Kirche, die seit 1947 LWB-Mitglied ist. (508 Woerter)

(Dieser Artikel basiert auf Beitraegen von ELCA News Service sowie Oekumenische Nachrichten International - ENI.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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