Weltrat Methodistischer Kirchen bestaetigt Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre LWB-Generalsekretaer Noko: Formelle methodistische Annahme der GE ist hoechst bedeutendes Ereignis
Genf, 19. Juli 2006 (LWI) - Der Weltrat Methodistischer Kirchen (WMC) will Ende Juli die vor sieben Jahren von VertreterInnen des Lutherischen Weltbundes (LWB) sowie der roemisch-katholischen Kirche unterzeichnete "Gemeinsame Erklaerung zur Rechtfertigungslehre" (GE) bestaetigen. Die WMC-Stellungnahme zur Annahme der GE soll am Sonntag, 23. Juli, im Rahmen der Weltkonferenz der Methodisten, die vom 20. bis 24. Juli in Seoul (Suedkorea) stattfindet, abgegeben werden. An der Unterzeichnung der Offiziellen gemeinsamen Bestaetigung werden auch LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko sowie Kardinal Walter Kasper, Praesident des Paepstlichen Rates zur Foerderung der Einheit der Christen, teilnehmen.
Laut Dr. Noko ist die formelle methodistische Annahme der GE und die offizielle Anerkennung dieses Schrittes seitens des Paepstlichen Einheitsrates und des LWB ein hoechst bedeutendes Ereignis. Erstens werde deutlich, dass der Kern der GE, naemlich die Rechtfertigungslehre selbst, keine oekumenische Besonderheit lutherischer und roemisch-katholischer ChristInnen ist. Sie sei gemeinsamer biblischer Glaube der universellen Kirche. Die theologische Stellungnahme der MethodistInnen erklaere, wie sich methodistische Grundsaetze grundlegend auf diese Lehre beziehen. Darueber hinaus zeige sie, so Noko, dass die Botschaft der Rechtfertigung ein grosses Potenzial als Quelle fuer Einheit unter den Kirchen hat. Auf der Grundlage dieser Botschaft falle anderen Aspekten der Lehrmeinungen ihr rechter Platz zu.
LWB-Generalsekretaer Noko hofft, dass in den naechsten Jahren durch die oekumenische Arbeit die zentrale Bedeutung von Gottes Geschenk der Gnade zunehmend fuer die Einheit der Kirche und der Familie aller Menschen herausgearbeitet werden koenne.
Die GE gilt als ein bedeutender Meilenstein fuer die roemisch-katholisch/lutherischen bilateralen Beziehungen. Mit Unterzeichnung der GE am 31. Oktober 1999 in Augsburg (Deutschland) hatten die VertreterInnen des LWB sowie der roemisch-katholischen Kirche erklaert, dass die im Zusammenhang mit der Rechtfertigung im 16. Jahrhundert ausgesprochenen gegenseitigen Lehrverurteilungen die lutherische und roemisch-katholische Lehre, wie sie in der GE dargelegt werden, nicht treffen. Beide Seiten betonten, dass zwischen ihnen ein Konsens in Grundwahrheiten der Rechtfertigungslehre bestehe. Damit wurde nach ueber 30 Jahren theologischer Vorarbeit ein zentraler Streitpunkt, der mehr als 450 Jahre zuvor zur Kirchentrennung gefuehrt hatte, ueberwunden.
Der WMC wird die Gemeinsame offizielle Bestaetigung im Namen aller MethodistInnen weltweit unterzeichnen. Die Stellungnahme zur Annahme der GE hat der WMC allen seinen Mitgliedskirchen zukommen lassen. Auf lutherischer Seite wurde der LWB-Rat auf seinen Tagungen 2004 und 2005 ueber diesen Prozess unterrichtet. Auf beiden Tagungen hat der Rat seine volle Unterstuetzung zugesichert. (400 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
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