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LWB-Generalsekretaer begruesst Resolution des UN-Sicherheitsrates und ruft zu nachhaltigem Frieden i


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Tue, 15 Aug 2006 12:29:20 -0500

LWB-Generalsekretaer begruesst Resolution des UN-Sicherheitsrates und ruft zu nachhaltigem Frieden im Nahen Osten auf Humanitaere Hilfe muss umfassenden Zugang zu betroffenen Gebieten im suedlichen Libanon erhalten

Genf, 15. August 2006 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die einstimmige Annahme der Resolution des UN-Sicherheitsrates begruesst, die ein Ende der Kampfhandlun gen im Libanon und im Norden Israels fordert. Die internationale Staatengem einschaft rief Noko dazu auf, eine tragfaehige Grundlage fuer einen nachhaltigen Frieden in der gesamten Region zu schaffen. Ohne die Schaffung einer gerechten Grundlage fuer das Miteinander von Palaestinenser Innen und Israelis sei kein nachhaltiger Frieden im Nahen Osten moeglich, so der LWB-Generalsekretaer in einer Erklaerung am Dienstag, 15. August.

Der explizite Aufruf der Resolution des Weltsicherheitsrates vom 11. August zur sofortigen Einstellung sowohl der Angriffe der Hisbollah als auch der israelischen Militaeroffensive stelle eine âwillkommene Entwicklungâ dar, betonte Noko. Dies gelte ebenso fuer das Abkommen zum Rueckzug der israelischen Armee aus dem Suedlibanon bei gleichzeitiger Entsendung libanesischer Truppen und einer verstaerkten Praesenz von UN-Friedenstruppen. Als immens wichtig bezeichnete der LWB-Generalsekretaer, âdass humanitaere Hilfe umfassenden und effektiven Zugang zu allen betroffenen Gebieten im suedlichen Libanon erhaelt, damit die grundlegenden Beduerfnisse derer, die dort immer noch leben, befriedigt werden koennen.â

Angesichts der Zerstoerung von Lebensgrundlagen sowie der Erfahrung von Verlust, Schmerz und Wut muesse es der internationalen Staatengemeinschaft âum mehr als die blosse Abwesenheit von Krieg gehenâ. Noetig sei, betonte Noko, eine Loesung fuer die bedeutenden Missstaende und Ungerechtigkeiten zu finden, âdie fuer viele Jahre solch fruchtbarer Boden fuer Hass und Gewalt in der Region und in der Welt warenâ.

Er bete dafuer, so Noko, dass die Heiligkeit menschlichen Lebens und die menschliche Wuerde, die von Judentum, Christentum und Islam gleichermassen anerkannt wuerden, âeine Grundlage fuer Fortschritt hin zu Gerechtigkeit und Frieden im Heiligen Land bietenâ. (298 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollen Wortlaut der Erklaerung von LWB-Generals ekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:

Erklaerung von Pfr. Dr. Ishmael Noko Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes Genf, 15. August 2006

Ich begruesse die einstimmige Annahme einer Resolution seitens der Mitglieder des UN-Sicherheitsrates, um den Kampfhandlungen im Libanon und im Norden Israels ein Ende zu setzen, die im Laufe des letzten Monats so viel Leid und Zerstoerung gebracht haben. Gleichzeitig ist es eine Tragoedie, dass es so lange gedauert hat, um zu diesem Ergebnis zu kommen. Die Toten und die Zerstoerung von Lebensgrundlagen, die in dieser Zeit geschehen sind, koennen durch diese ueberfaellige Resolution nicht rueckgaengig gemacht werden. Genauso wenig kann diese Resolution den grossen Schaden wieder gutmachen, der dem Frieden und der Gerechtigkeit im Nahen Osten zugefuegt wurde, oder das Vertrauen der vielen Opfer dieser Gewalt in den guten Willen und die Integritaet der internationalen Staatengemeinschaft wiederherstellen.

Trotzdem stellt der explizite Aufruf der Resolution des Sicherheitsrates zur sofortigen Einstellung sowohl der Angriffe der Hisbollah als auch der israelischen Militaeroffensive eine willkommene Entwicklung dar, ebenso wie das Abkommen zum Rueckzug der israelischen Armee aus dem Suedlibanon bei gleichzeitiger Entsendung libanesischer Truppen und einer verstaerkten Praesenz von UN-Friedenstruppen. Es ist immens wichtig, dass humanitaere Hilfe umfassenden und effektiven Zugang zu allen betroffenen Gebieten im suedlichen Libanon erhaelt, damit die grundlegenden Beduerfnisse derer, die dort immer noch leben, befriedigt werden koennen. Sie muss ebenfalls eine Grundlage fuer den schnellen Wiederaufbau der libanesischen zivilen Infrastruktur bieten, die in en Kaempfen gezielt angegriffen wurde.

Ueber diese Resolution hinaus muss sich die internationale Staatengemeinsch aft endlich damit befassen, eine tragfaehige Grundlage fuer einen nachhaltigen Frieden in der gesamten Region zu schaffen. Es muss ihnen um mehr als die blosse Abwesenheit von Krieg gehen, und es muss eine Loesung fuer die bedeutenden Missstaende und Ungerechtigkeiten gefunden werden, die fuer viele Jahre solch fruchtbarer Boden fuer Hass und Gewalt in der Region und in der Welt waren. Insbesondere ist die Schaffung einer gerechten Grundlage fuer das Miteinander von PalaestinenserInnen und Israelis vonnoeten, ohne das kein nachhaltiger Frieden moeglich ist.

Leider hat jede abgeworfene Bombe und jede abgefeuerte Rakete waehrend dieses Konflikts neuen Hass gesaet, so dass die Schaffung eines Friedens im Nahen Osten zu einer noch groesseren Herausforderung geworden ist. Unabhaengig von Statistiken ist die Erfahrung von Verlust, Schmerz und Wut fuer alle Opfer der Gewalt aehnlich, fuer Israelis und AraberInnen gleichermassen, und jede dieser Erfahrungen muss das Herz verhaerten. Aber trotz der offensichtlichen Schwierigkeiten bleiben Diplomatie und Dialog die einzig moeglichen Mittel fuer einen Fortschritt in Richtung Frieden. Gewalt und Rache haben bisher immer nur eine friedliche Zukunft fuer alle Menschen der Region in weite Ferne ruecken lassen.

Mehr als je zuvor muss die internationale Staatengemeinschaft jetzt in Hoffnung investieren, anstatt in Waffen fuer die Konfliktparteien. Alle Menschen guten Willens muessen denen ihre Unterstuetzung anbieten, die sich weiterhin fuer Gerechtigkeit und gegenseitiges Verstaendnis ueber die trennenden Linien hinweg einsetzen. Diese Stimmen der Vernunft sind ein wertvoller Schatz der Menschheit und die beste Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten.

Ich bete dafuer, dass Weisheit und Gewissen den Sieg davontragen. Moegen die Heiligkeit menschlichen Lebens und die menschliche Wuerde, die von Judentum, Christentum und Islam gleichermassen anerkannt werden, eine Grundlage fuer Fortschritt hin zu Gerechtigkeit und Frieden im Heiligen Land bieten.

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWI â gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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