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Oekumenische Delegation berichtet ueber Reise in den Libanon, nach Israel und Palaestina


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 17 Aug 2006 16:17:46 -0500

Oekumenische Delegation berichtet ueber Reise in den Libanon, nach Israel und Palaestina LWB-Generalsekretaer Noko: Es gibt keinen Frieden im Nahen Osten ohne Klaerung der Frage der Koexistenz von Palaestina und Israel

Genf, 17. August 2006 (LWI) - Es werde keinen Frieden im Nahen Osten geben, solange das Kernproblem des Konflikts in dieser Region - die Koexistenz von Palaestina und Israel - nicht geklaert sei, betonte der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, im Rahmen des Empfangs der Mitglieder einer oekumenischen pastoralen Delegation am Mittwoch, 16. August, im Oekumenischen Zentrum in Genf, die von ihrer Reise nach Beirut, Jerusalem und Ramallah zurueckgekehrt waren.

Solange diese Frage nicht geklaert werde, wuerden noch mehr Bruecken zerstoert werden, betonte Noko gegenueber JournalistInnen. âJede Bombe, die an irgendeinem Ort im Nahen Osten einschlaegt, saet Hass und baut Feindbilder aufâ, erklaerte er.

Drei Mitglieder einer oekumenischen Delegation, die vom Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK), der Konferenz Europaeischer Kirchen (KEK), dem LWB und dem Reformierten Weltbund (RWB) entsandt worden war, reisten vom 10. bis 15. August in den Nahen Osten, um der dort lebenden Bevoelkerung nach den juengsten Angriffen im Libanon und in Nordisrael ihre Solidaritaet zu bekunden. Sie trafen mit KirchenvertreterInnen, muslimischen und juedischen Verantwortlichen, Mitgliedern zivilgesellschaftlicher Gruppierungen und RegierungsvertreterInnen zusammen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz erklaerten die Mitglieder der Delegation, KEK-Praesident Pfr. Jean-Arnold de Clermont, der roemisch-katholische Erzbischof von Tours (Frankreich), Monsignore Bernard Aubertin, und die OeRK-Programmreferentin fuer Antirassismusarbeit, Marilia Alves-Schueller, sie seien aus dem Nahen Osten mit der Aufgabe zurueckgekehrt, der internationalen oekumenischen Familie die Hoffnungen und Erwartungen der Kirchen im Libanon, in Palaestina und Israel zu uebermitteln.

Eine Frage, die ihnen immer wieder zu den israelischen Angriffen auf den Libanon gestellt worden sei, habe gelautet âWarum diese schrecklich en Zerstoerungen?â, berichtete de Clermont. Die Delegationsmitglied er betonten, die VertreterInnen der verschiedenen libanesischen Gemeinschaf ten, mit denen sie zusammentrafen, seien sich alle darin einig gewesen, die Antwort auf diese Frage laute, âdass die Zerstoerungen absichtlich und geplant warenâ.

Die Mitglieder der Delegation bekraeftigten die Sorge der VertreterInnen libanesischer Gemeinschaften um den multikulturellen und multikonfessionell en Charakter ihrer Gesellschaft. Dieser habe fuer die fuehrenden Religionsv ertreterInnen vorrangige Bedeutung, da sie ihn als Garantie fuer den Frieden ansaehen. Die Delegationsmitglieder stellten fest, dass LibanesInne n aller Religionen - ChristInnen und MuslimInnen, SunnitInnen wie SchiitInnen - trotz des ungeheuren Spaltungspotenzials, das dieser Krieg in sich berge, solidarisch zusammenstuenden.

OeRK-Generalsekretaer Pfr. Dr. Samuel Kobia bezeichnete den Besuch der oekumenischen Delegation als Zeichen fuer die Absicht des OeRK, die oekumenische Antwort auf die Krise im Nahen Osten staerker zu koordinieren. Er stellte fest, dass sich die Lage in der Region gegenwaertig veraendere und dass âdie neue politische, wirtschaftliche und ethisch-moralisc he Situation die Einbeziehung neuer Elemente in die Gleichung fuer einen gerechten Frieden im Nahen Osten erforderlich macht.â

Die Delegationsmitglieder verwiesen auf das starke interreligioese Engagement von Bischof Dr. Munib A. Younan, Leiter der Evangelisch-Lutheris chen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land. LWB-Generalsekretaer Noko unterstrich die dringende Notwendigkeit, solche interreligioesen Bemuehunge n zu staerken und Bischof Younan und MitstreiterInnen aus anderen religioesen Traditionen - seien sie christlich, juedisch oder muslimisch - in ihrer Arbeit im oekumenischen Rat der Kirchen im Mittleren Osten und im neu eingerichteten Rat fuer leitende ReligionsvertreterInnen im Hd zu unterstuetzen.

Noko wies darauf hin, dass sich der LWB bereits seit mehr als 50 Jahren fuer die Beduerfnisse der palaestinensischen Fluechtlinge in Ostjerusalem und dem Westjordanland einsetze. Als wichtige christliche Praesenz auf dem Oelberg leiste das Jerusalem-Programm der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) medizinische Grundversorgung, biete Projekte zur Berufsausbildung an, vergebe Stipendien und begleite blinde Berufstaetige. Mit seinem Dienst an den vielen verschiedenen und verfeindeten Gemeinschaften in der Region setze es Zeichen fuer Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung. Das Jerusalem-Programm betreibt auch das Auguste Victoria-Krankenhaus (AVK) in Ostjerusalem, das fuer kritische Notsituationen infolge des israelisch-pala estinensischen Konflikts zur Verfuegung steht. Das AVK bietet hoch qualifizierte medizinische Versorgung fuer Fluechtlinge und andere an, die andernfalls keinen Zugang zu solchen Diensten haetten.

In einer am 16. August von den Generalsekretaeren der KEK, des LWB, RWB und OeRK unterzeichneten Botschaft heisst es abschliessend: âIn den naechsten Wochen werden wir ueber all das, was wir gehoert haben, im Geist des Gebets nachdenken und uns die draengende Frage stellen, welchen Beitrag die Kirchen leisten koennen, um der Sache des Friedens im Nahen Osten zu dienen.â (700 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWI â gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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