Erstmals gemeinsames Treffen von LWB- und RWB-Leitungsgremien Zukunft oekumenischer Vollversammlungen von entscheidender Bedeutung fuer die konziliare Oekumene im 21. Jahrhundert
Chavannes-de-Bogis (Schweiz), 20. November 2006 (LWI) - Die AmtstraegerInne n des Reformierten Weltbundes (RWB) sowie die Mitglieder des Exekutivkomite es des Lutherischen Weltbundes (LWB) sind am Samstag, 18. November, erstmals zu gemeinsamen Sitzungen zusammengetroffen. Die Gespraeche konzentrierten sich auf den derzeitigen Stand der lutherisch-reformierten Beziehungen weltweit, auf verschiedene gemeinsame Herausforderungen und Bereiche der Zusammenarbeit, die neue gemeinsame Beratungskommission der weltweiten christlichen Gemeinschaften (CWCs) und des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK), zukuenftige oekumenische Vollversammlungen und die moegliche Koordination von Tagungen der Leitungsgremien von OeRK und CWCs.
Den Vorsitz der gemeinsamen Sitzung, die in Chavannes-de-Bogis (Schweiz) in der Naehe von Genf stattfand, teilten sich die Praesidenten beider Kirchengemeinschaften, RWB-Praesident Pfr. Dr. Clifton Kirkpatrick von der Presbyterianischen Kirche (USA) und LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika. Beide Leitungsgremien tagten mit zeitlicher Ueberschneidung. Die RWB-AmtstraegerI nnen sowie weitere Mitglieder des Exekutivausschusses des RWB tagten vom 13. bis 18. November in Genf. Das 13-koepfige LWB-Exekutivkomitee kam vom 18. bis 20. November in Chavannes-de-Bogis zusammen.
Die AmtstraegerInnen des RWB und das Exekutivkomitee des LWB erklaeren im Blick auf zukuenftige globale Vollversammlungen, dass die Zukunft oekumenischer Vollversammlungen von entscheidender Bedeutung fuer die konziliare Oekumene im 21. Jahrhundert sei. Es sei daher dringend notwendig, ?neuartige Vollversammlungen zu konzipieren, die die Weite und Multilateralitaet der oekumenischen Bewegung konkreter zum Ausdruck bringen, in deren Rahmen VertreterInnen von Kirchen, weltweiten christliche n Gemeinschaften und kirchlichen Missions- und Entwicklungsorganisationen eine gemeinsam erstellte Tagesordnung bearbeiten und die weltweiten christlichen Gemeinschaften, die gegenwaertig nicht in Beziehung zum OeRK stehen, ebenfalls vertreten sein koennten.?
Es wurde nachdruecklich empfohlen, die Ausrichtung einer ersten solchen neuartigen oekumenischen Vollversammlung fuer das Jahr 2013 ins Auge zu fassen. Zusaetzlich wurde der OeRK aufgefordert, eine Grundsatzentscheidung dieser Frage bei der naechsten OeRK-Zentralausschusstagung im Jahr 2008 vorzubereiten. Die beiden Generalsekretaere von LWB und RWB wurden beauftragt, diese Fragestellung, sobald sich die Moeglichkeit hierfuer bietet, mit dem OeRK-Generalsekretaer zu eroertern.
Beide Leitungsgremien brachten zum Ausdruck, dass sie davon ausgingen, dass LWB und RWB nach 2010 keine eigenen globalen Vollversammlungen mehr durchfuehren, sofern in diesem Bereich eine zufrieden stellende Entwicklung zu beobachten sei.
Im Anschluss an das Treffen betonte LWB-Praesident Hanson: ?Wir danken Gott fuer die bedeutenden Gespraeche, in denen der RWB und wir im Kontext unserer gemeinsamen Verpflichtung auf die Oekumene und das Engagement fuer Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung unsere Beziehungen gestaerkt haben.?
RWB-Praesident Kirkpatrick erklaerte: ?Wir empfinden grosse Freude ueber die wachsende Einheit, die unter reformierten und lutherischen Christinnen und Christen spuerbar ist, und beenden dieses historische Treffen voller Hoffnung, dass unsere Organisationen faehig sein werden, einander und die gesamte Oekumene zu staerken, damit wir unserer Welt Gerechtigkeit bringen.?
Als eine ?Konkretion unseres gemeinsamen Willens zum Streben nach sichtbarer Einheit?, bewertete LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko das Treffen. ?Es wird unseren Kirchenfamilien neue Energie geben.?
Laut RWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Setri Nyomi war die gemeinsame Sitzung ein ?Ereignis von besonderer Bedeutung im Leben der Kirche. Ich freue mich, dass lutherische und reformierte Teilnehmende gleichermassen ihre Verpflichtung auf das gemeinsame Zeugnis und Handeln fuer Gerechtigkeit und Frieden zum Ausdruck gebracht haben, wie es in vielen Weltreligionen taeglich gelebt wird.? Er hoffe, dass das Treffen den Anstoss geben werde zu einem ?noch groesseren gemeinsamen Engagement zur Verwirklichung eines Lebens in Fuelle fuer alle Menschen?, so Nyomi. (554 Woerter)
Den vollen Wortlaut des Kommuniqués der gemeinsamen Sitzung der RWB-AmtstraegerInnen und des LWB-Exekutivkomitees in Chavannes-de-Bogis finden Sie im Format PDF auf der LWB-Webseite unter: www.lutheranworld.org/ LWF_Documents/Luth-Ref_Communique-18_Nov_2006-DE.pdf
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
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