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Einheitsrat erwartet von Papstreise "nichts Spektakulaeres"


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Date Tue, 21 Nov 2006 07:46:31 +0100

Einheitsrat erwartet von Papstreise "nichts Spektakulaeres"

APD

21. November 2006

Adventistischer Pressedienst (APD)

Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

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Kardinal Kasper erwartet von der Papstreise "nichts Spektakulaeres"

Rom/Italien (APD) Der fuer die Einheitsbemuehungen des Vatikans zustaendige Kardinal Walter Kasper wies in einem Gespraech mit Radio Vatikan darauf hin, dass die bevorstehende Papstreise in die Tuerkei vor allem einen oekumenischen Charakter habe. Der Leiter des Paepstlichen Rates zur Foerderung der Einheit der Christen sagte gegenueber Radio Vatikan: "Wir wollen wieder herausstellen, dass man die oekumenischen Fragen angesichts der interreligioesen Fragen nicht untergehen lassen darf. Wir koennen ja die interreligioesen Fragen nur sinnvoll angehen, wenn die Kirchen zusammenstehen, zusammen diskutieren und sich nicht auseinanderdividieren lassen. Es haengt also beides zusammen. Wir erhoffen uns von diesem Besuch beim Oekumenischen Patriarchen neuen Anstoss, neuen Schwung und neue Begeisterung fuer die Gespraeche mit allen orthodoxen Kirchen. Das ist ja fuer Europa ganz wichtig, denn die meisten Laender auf dem Balkan, die jetzt in die EU hineinkommen beziehungsweise schon drin sind, sind ja orthodoxer Tradition; diese Eingliederung von Ost- nach Westeuropa oder, besser gesagt, die Integration beider ist nicht nur ein oekonomisches, sondern auch ein oekumenisches Problem. Wir muessen die Herzen dieser Menschen gewinnen, und die sind natuerlich stark von der Orthodoxie gepraegt. So hat das Ganze auch eine politische Dimension."

Ueber den Inhalt der "Gemeinsamen Erklaerung" von Papst und Patriarch, die am 30. November in Istanbul bei einer Liturgiefeier in der Patriarchatskathedrale St. Georg unterzeichnet werden soll, wollte Kardinal Kasper dem vatikanischen Sender keine Einzelheiten verraten. Der Text der Erklaerung wurde zwischen dem vatikanischen Einheitsrat und dem Oekumenischen Patriarchat in Istanbul ausgehandelt. Kardinal Kasper woertlich: "Spektakulaere Dinge erwarte ich eigentlich nicht, sondern es ist eine Ermutigung, den jetzt neu eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Es kommt ja auch nicht nur auf die Erklaerungen an, sondern auch auf die Atmosphaere, auf das gute persoenliche Einvernehmen zwischen den leitenden Haeuptern von Kirchen, und in dieser Hinsicht wird dieser Besuch sicher etwas bringen."

Mit dem neuen Weg umschrieb der Kardinal die Fortsetzung des theologischen Dialogs beider Kirchen. Nach sechsjaehriger Unterbrechung tagte im September in Belgrad erstmals wieder die katholisch-orthodoxe Dialog-Kommission. Die vom vatikanischen Oekumene-"Minister" Kardinal Walter Kasper und dem orthodoxen Metropoliten Ioannis Zizioulas von Pergamon geleitete Experten-Konferenz nahm damit den im Jahr 2000 ausgesetzten Dialog zwischen den getrennten Kirchen wieder auf. Zu diesem Neubeginn hatte sich im Dezember 2005 ein gesamtorthodoxes Treffen unter Leitung von Patriarch Bartholomaios I. in Istanbul entschlossen.

Nach erfolgreichem Beginn traten beim 1979 offiziell eroeffneten roemisch-katholisch-orthodoxen Dialog in den 90er Jahren Schwierigkeiten auf. Bei ihrem bislang letzten Treffen 2000 in Baltimore konnten sich die Mitglieder nicht auf ein gemeinsames Schluss-dokument zur Frage der mit Rom unierten Ostkirchen einigen.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar :

http://www.stanet.ch/apd/news/1263.html

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