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Studientagung zu neuen Herausforderungen fuer christlich-muslimische Beziehung


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 29 Nov 2006 09:42:18 -0600

Studientagung zu neuen Herausforderungen fuer christlich-muslimische Beziehungen Neue Modelle fuer verbindlichen Dialog in der multireligioes gepraegten Gesellschaft entwickeln

Breklum (Deutschland)/Genf, 29. November 2006 (LWI) - Mit den neuen Herausforderungen fuer christlich-muslimische Beziehungen beschaeftigt sich eine theologische Studientagung Anfang Dezember im Christian-Jensen-Ko lleg in Breklum (Schleswig-Holstein/Deutschland). Im Mittelpunkt der Beratungen stehen die theologischen Fragen, mit denen die Kirchen angesichts der aktuellen Entwicklungen in den christlich-muslimischen Beziehungen konfrontiert sind. Ziel der Tagung vom 1. bis 3. Dezember ist, theologische Perspektiven fuer die christlich-muslimischen Beziehungen zu erarbeiten.

Die rund 30 Teilnehmenden der Studientagung kommen aus Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) sowie von Partnerorganisationen und Missionswerken weltweit. Die Studientagung steht unter dem Thema: ?Mehr als ein tolerantes Nebeneinander? Theologische Perspektiven zu neuen Herausforderungen in den christlich-muslimischen Beziehungen? und wird von der LWB-Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS) in Kooperation mit dem Nordelbischen Missionszentrum (NMZ) veranstaltet.

Den Eroeffnungsvortrag der Tagung haelt Prof. Dr. Viggo Mortensen, Direktor des Zentrums fuer multireligioese Studien in Aarhus (Daenemark). Mortensen spricht zum Thema: ?Orientalismus und Okzidentalismus. Der Karikaturenstreit als Inspiration fuer Dialog?. Auf eine Analyse der Situation in Europa folgen Berichte zur aktuellen Lage aus Laendern, in denen ChristInnen eine Minderheit darstellen. Suad Younan wird ueber die Situation in den palaestinensischen Gebieten sprechen, Pfr. Manmasih Ekka berichtet aus Indien und Limantina Sihaloho aus Indonesien.

Weitere Teilnehmende der Studientagung kommen aus Brasilien, Deutschland, Finnland, Kenia, Lettland, Norwegen, der Slowakei, Schweden, Tansania sowie den USA. Alle verfuegen ueber langjaehrige Erfahrungen im christlich- muslimischen Dialogen in ihren Laendern. Sie kennen die Schwierigkeiten und die Chancen, die sich fuer ChristInnen aus dem Dialog mit MuslimInnen ergeben. Gemeinsam werden sie in Breklum darueber diskutieren, wie die Kirchen auf die veraenderten Bedingungen in den christlich-muslimischen Beziehungen reagieren koennen.

?Dabei geht es nicht um christlich-muslimische Beziehungen im Allgemeinen , sondern um die theologischen Fragen, vor die die Kirchen damit gestellt sind. Wir wollen klaeren, wie die Kirchen der lutherischen Kirchengemeinsch aft mit diesen Fragen umgehen koennen?, betonte ATS-Direktorin Pfarrerin Dr. Karen Bloomquist im Vorfeld der Tagung. In europaeischen Laendern sei das Bewusstsein dafuer gestiegen, dass MuslimInnen auf Dauer hier leben und Teil der Gesellschaft sind. Die kulturellen und politischen Konsequenze n dessen wuerden vielfach in der Oeffentlichkeit diskutiert. ?Aber gerade auch die theologischen Herausforderungen, die damit verbunden sind, muessen bedacht werden?, so Bloomquist. Der Austausch mit Kirchen aus anderen Kontexten koenne dabei hilfreich sein, die Kirchen koennten manches voneinander lernen.

Laut Dr. Dietrich Werner, Theologischer Referent im NMZ, hat die Nordelbisc he Evangelisch-Lutherische Kirche seit etwa drei Jahrzehnten Erfahrungen im Dialog mit MuslimInnen gesammelt: ?Die Dialogsituationen hier im noerdlichen Teil der Welt sind in mancher Hinsicht verschieden von denen in den Laendern des Suedens. Dennoch gibt es viele theologische Fragen, die sich fuer die Kirchen gemeinsam stellen.? Einer der theologischen Schwerpunkte der Studientagung sei die Frage, welche Bedeutung der christliche Glaube an den dreieinigen Gott fuer den Dialog mit den MuslimInnen habe, so Werner.

Auch Pfr. Dr. Detlef Goerrig, seit September 2006 Beauftragter fuer christlich-islamischen Dialog der Nordelbischen Kirche sowie Referent des NMZ, betont, die Tagung zeige, wie aktuell und notwendig es sei, sich mit den Fragen des Zusammenlebens von ChristInnen und MuslimInnen zu befassen. Die Nordelbische Synode habe sich dazu im Februar dieses Jahres eindeutig geaeussert. In ihrer Erklaerung ?In guter Nachbarschaft? bitte sie die Gemeinden, ?zu den Moscheegemeinden in ihrer Nachbarschaft Kontakt zu suchen oder bestehende Beziehungen zu vertiefen?. Die LWB-Tagung biete jetzt die Chance, ?Erfahrungen im christlich-islamischen Dialog aus ganz unterschiedlichen Laendern und Kulturkreisen miteinander zu vergleichen und theologisch zu reflektieren?, so Goerrig. Ein solcher Austausch sei unverzichtbar, ?um sich in einer fortschreitend multikulturellen und multireligioesen Gesellschaft der eigenen lutherischen Identitaet und Position zu vergewissern.? (595 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit ?LWI? gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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