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Kasachstan: Lutherische Kirche in Astana erhaelt neue Gebaeude


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 20 Dec 2006 09:50:15 -0600

Kasachstan: Lutherische Kirche in Astana erhaelt neue Gebaeude Praesident Nasarbajew sichert Neubau als Ersatz fuer Bethaus zu

Astana (Kasachstan)/Genf, 20. Dezember 2006 (LWI) - Der Praesident der Republik Kasachstan, Nursultan Abischewitsch Nasarbajew, hat der Evangelisc h-Lutherischen Kirche in der Republik Kasachstan (ELKRK) den Bau einer neuen Kirche und der zugehoerigen Gemeindegebaeude zugesichert. Diese Zusage machte der Praesident Mitte September in einem Gespraech mit dem Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes, Pfr. Dr. Ishmael Noko, und ELKRK-Bischof Juri Nowgorodow am Rande des Zweiten Kongresses leitender Vertreter der Welt- und traditionellen Religionen in der kasachischen Hauptstadt Astana. Nasarbajew aeusserte Verstaendnis fuer die Sorgen der Gemeinde und sicherte vor laufenden Fernsehkameras seine Unterstuetzung in dieser Angelegenheit zu. Der Bau werde erfolgen, noch bevor die bisher genutzten Gebaeude der umfassenden Stadtsanierung in Astana zum Opfer fallen, so der Praesident.

Im Zusammenhang mit dem Ausbau Astanas zur Hauptstadt hatte es seit 1997 immer wieder Auseinandersetzungen zwischen den staedtischen Behoerden und der ELKRK um den Erhalt des Komplexes gegeben, in dem auch Gemeinderaeume und das Bischofsbuero untergebracht sind. Die Kommunalbehoerden hatten beschlossen, alte Bauten in Astana abzureissen und moderne zu errichten.

Das Bethaus zaehlt zu den wenigen historischen Gebaeuden, die es in Astana noch gibt. Es gehoert der Gemeinde der ELKRK, die 1957 als erste in der gesamten damaligen Sowjetunion nach der Unterdrueckung der Stalinzeit registriert wurde, und hat damit nicht nur fuer die Gemeinde selbst, sondern auch fuer die gesamte ELKRK grosse historische und emotionale Bedeutung. ?Fuer viele besonders unserer alten Gemeindemitglieder ist das Bethaus ein Ort der Heilung nach der langen Unterdrueckungszeit?, beschrieb Bischof Nowgorodow die Bedeutung der Kirche. Erst nach dem Zerfall des Ostblocks konnten die Kirchengebaeude - unter anderem mit grosser finanzieller Unterstuetzung des LWB und der deutschen Partnerkirche n in Mecklenburg und Westfalen - grundlegend saniert und renoviert werden.

Der geplante Neubau einer Schnellstrasse sollte nun jedoch so dicht an der Kirche vorbei fuehren, dass durch die Bautaetigkeiten und die spaeteren Bodenerschuetterungen durch den Verkehr die Bausubstanz in Gefahr gewesen waere. Bischof Nowgorodow betonte, ?unter diesen Umstaenden waeren Gottesdienst und Gemeindearbeit unmoeglich gewesen. Aber wir wollen keine finanzielle Entschaedigung, sondern gleichwertige Gebaeude, die der Gemeinde zur Verfuegung gestellt werden, bevor die alten abgerissen werden.?

Eine solch pragmatische Loesung zeichnet sich nun ab. Im Gespraech mit dem kasachischen Praesidenten schilderte LWB-Generalsekretaer Noko die schwierige Situation der Gemeinde und bezog sich auf dessen Ausfuehrungen waehrend des Kongresses, dass allen Religionen die freie Ausuebung ihrer Gottesdienste und Gemeindetaetigkeit ohne Einschraenkungen moeglich sein muesse. Nasarbajew sicherte zu, den Brief des Generalsekretaers an den Buergermeister der Stadt weiterzuleiten und diesen zur Berichterstattung zu verpflichten.

Dies sei zwar nicht die Loesung, die sich vor allem die aelteren Gemeindegl ieder gewuenscht haetten, so Bischof Nowgorodow, aber sicher das Beste, was zu erreichen gewesen sei. Er zeigte sich dankbar fuer die Unterstuetzun g aus der weltweiten lutherischen Familie: ?Lutherisch sein,? betonte er beim Abschiedsgottesdienst der LWB-Delegation in Astana, ?das ist wie eine E-Mail-Adresse zu haben. Wenn du die hast, kann man dich ueberall auf der Welt erreichen, egal wo du gerade bist! So koennen wir auch unsere lutherischen Geschwister ueberall erreichen. Und nun haben wir auch die Gesichter unserer Geschwister gesehen: Gesichter aus der Schweiz, aus Simbabwe und den Niederlanden, aus den USA und Deutschland. Wir werden euch genauso wenig vergessen wie ihr uns?, betonte Nowgorodow. (538 Woerter)

(Ein Beitrag von Regina Karasch, Oeffentlichkeitsreferentin des Deutschen Nationalkomitees des LWB.)

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