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Partnerschaften vertiefen und neue Moeglichkeiten der Zusammenarbeit suchen


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 20 Dec 2006 09:52:18 -0600

Partnerschaften vertiefen und neue Moeglichkeiten der Zusammenarbeit suchen Regionale Konferenz der LWB-Mitgliedskirchen in Russland und baltischen Staaten tagte in Vilnius

Vilnius (Litauen)/Genf, 20. Dezember 2006 (LWI) - Der Lutherische Weltbund (LWB) sei ein wichtiges Instrument, um Gemeinschaft herzustellen und gemeinsame Antworten auf Herausforderungen zu finden, vor denen die Kirchen gemeinsam stehen. So lautet das Fazit der Teilnehmenden der Regionalen Tagung von LWB-Mitgliedskirchen der baltischen Staaten und Russlands, die vom 25. bis 28. September in der litauischen Hauptstadt Vilnius stattfand. Subregionale Treffen haetten dabei einen grossen Stellenwert, um das gegenseitige Verstehen zu foerdern und Vertrauen aufzubauen, betonten die rund 30 VertreterInnen lutherischer Kirchen Estlands, Lettlands und Litauens, der Evangelisch-Lutherischen Kirche Ingermanlands in Russland (ELKIR) und der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS) sowie VertreterInnen von Kirchen, kirchlichen Zusammenschluessen und Werken aus Deutschland, Finnland, Schweden und den USA.

Als Hauptanliegen der Konferenz formulierte Pfr. Dr. Kjell Nordstokke, Direktor der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME), ?unsere Partnerschaft zu vertiefen und nach neuen Moeglichkeiten der Zusammenarbeit zu suchen?. Im Blick auf das von der AME herausgegebene Missionsdokument des LWB ?Mission im Kontext: Verwandlung, Versoehnung, Bevollmaechtigung - Ein Beitrag des LWB zu Verstaendnis und Praxis der Mission? nannte Nordstokke als zentrale Herausforderungen der Publikation, das sich wandelnde Verstaendnis von Mission in Kirche und Gesellschaft in der heutigen Zeit zu erfassen und ein theologisches Verstaendnis von Mission zu formulieren. Weiterhin sei es das Ziel, das Selbstverstaendnis der Kirche als missionarische Kirche und ihre evangeliumstreue Praxis der Mission zu staerken und zu vertiefen.

Wege und Methoden von Mission kamen in einer Plenumsdiskussion zur Sprache. Dabei wurde die besondere Rolle des LWB und seine unterstuetzende Funktion auf unterschiedlichen Ebenen von der Missionstheologie bis zur Vermittlung von Erfahrungen in anderen Regionen hervorgehoben. Der LWB sei ein Koordinierungsinstrument, um Kirchen in Verbindung und in Kommunikation miteinander zu bringen, gegenseitige Verantwortung und Verbundenheit zu foerdern. Aufgabe der Kirchen sei, sich gegenseitig zu begleiten und Erfahrungen in Partnerschaft zu ermoeglichen, so die Teilnehmenden. Dabei sei es wichtig, die Kapazitaet fuer Mission zu entwickeln.

Evangelisation richte sich mehr nach innen, auf den Aufbau der Kirchen, betonte die LWB/AME-Europareferentin Pfarrerin Dr. Eva-Sibylle Vogel-Mfato. ?Unsere Kirchenmitglieder geraten in den Sog der Saekularisierung. Wir brauchen Vergewisserung auch nach innen, wie brauchen Glaubensstaerkung, um in der heutigen Welt unseren Weg als Christen und Christinnen zu gehen?, erklaerte sie. In der Mission gehe es um die Verwandlung des ganzen Menschen durch Gottes Geist. Um einander zu begleiten und geistliche s Wachstum zu foerdern, beduerfe die kirchliche Praxis angemessener Methoden - eine Herausforderung an die praktische Theologie und Ausbildung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tagung beschaeftigte sich mit dem Thema ?Was haelt uns zusammen als lutherische Gemeinschaft??. Als Grundlage diente ein Diskussionspapier von Pfarrerin Dr. Karen Bloomquist, Direktorin der LWB-Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS). In der sich anschliess enden Aussprache wurde die Frage nach dem lutherischen Verstaendnis von oekumenischer Gemeinschaft eroertert. ?Lutherisch zu sein, heisst oekumenisch zu sein?, unterstrich ATS-Direktorin Bloomquist.

Der dritte Diskussionsbereich zum Thema ?Menschliche Sexualitaet?, insbesondere ueber die Praxis einzelner Mitgliedskirchen im Blick auf die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare, belegte eindeutig die Notwendigkeit, dass die Diskussion fortgefuehrt werden muesse.

Bischof Mindaugas Sabutis von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Litauens informierte in diesem Zusammenhang ueber die Fortschritte der 2004 eingerichteten achtkoepfigen LWB-Arbeitsgruppe ueber Familie, Ehe und Sexualitaet. Ziel der Arbeitsgruppe ist es, hilfreiche Hintergrundmateriali en und Unterstuetzung zur Diskussion zu diesem Thema innerhalb der LWB-Mitgliedskirchen und in der lutherischen Gemeinschaft bereitzustellen. Sabutis, selbst Mitglied der Arbeitsgruppe, berichtete, dass der Rat auf seiner Sitzung im Maerz 2007 im schwedischen Lund den Bericht der Arbeitsgruppe entgegennehmen werde.

Zahlreiche Teilnehmende der Tagung in Vilnius brachten die Erwartung zum Ausdruck, dass der LWB die notwendige biblische, theologische, historische und ethische Reflexion zu diesem Thema weiterfuehren werde. Aufgabe der LWB-Arbeitsgruppe ist es auch, den Fragen nachzugehen, ob und wie die Lebensrealitaeten und Grundsaetze, die die Einheit der Kirche beeintraechti gen, mit unterschiedlichen hermeneutischen Ansaetzen zur Heiligen Schrift und verschiedenen ethischen Einstellungen behandelt werden koennen. (645 Woerter)

(Dieser Beitrag beruht auf einem Bericht von Marina Chudenko, Oeffentlichke itsreferentin der ELKRAS.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit ?LWI? gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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