Standortbestimmung innerhalb der lutherischen Weltfamilie Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Europaeischen Russland tagte in Moskau
Moskau (Russland)/Genf, 21. Dezember 2006 (LWI) - Die 13. Synode der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Europaeischen Russland (ELKER) hat auf ihrer Sitzung Anfang November die Segnung gleichgeschlechtlicher Paare abgelehnt. Nach einem Bericht des Kirchenamtes der ELKER in Moskau (Russland) haben die Synodalen nach "engagierter Aussprache" eine entsprechende Resolution verabschiedet und einer Verlautbarung von ELKER Bischof Siegfried Springer "Ueber gleichgeschlechtliche Beziehungen und sogenannte Eheschliessungen" zugestimmt. Die Synode fand vom 5. bis 7. November im Moskauer Vorort Puschkino unter dem Leitmotiv"Diakonie" statt.
Wie die Kirche weiter mitteilte, sei mit diesem Beschluss nicht auf ein Problem reagiert worden, das in den eigenen Gemeinden bestehe. Die ELKER habe damit vielmehr "eine Standortbestimmung innerhalb der lutherischen Weltfamilie" vornehmen wollen. In der Diskussion zu dieser Resolution sind laut der ELKER-Mitteilung auch die Kriterien der Zulassung zum Heiligen Abendmahl zur Sprache gekommen.
Die Delegierten eroerterten in Arbeitsgruppen die Themen Mission, Kinder- und Jugendarbeit, Ehe und Familie, Dienst von Frauen in der Kirche sowie bauliche Fragen. Im Blick auf das Thema Frauenordination kam es nach Angaben der Kirche zu einer kontroversen Debatte.
Beschlossen wurde, die organisatorische Struktur der ELKER zu verbessern und so zu einer Stabilisierung beizutragen. Hierzu stimmten die Synodalen fuer eine Neufassung des juristischen Statuts der Kirche sowie fuer die Einrichtung eines Konsistoriums als kirchenleitendes Organ neben Synodalpraesidium und Bischofskanzlei. Das kuenftige Konsistorium setzt sich zusammen aus dem Bischof, seinem Stellvertreter, dem Leiter der Bischofskanzlei, dem Synodalpraesidenten und seinem Stellvertreter sowie aus zwei gewaehlten Vertretern der Proepstekonferenz.
Die bestehenden diakonischen Aktivitaeten der ELKER sollen kuenftig in eine zentrale Struktur eingebunden werden. Als Fernziel wurde die Einrichtung eines eigenen Diakonischen Werkes formuliert. Die Delegierten betonten, dass sich die ELKER den missionarischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts stellen muesse. Die Proepstekonferenz wurde gebeten, Konzeptionen fuer nachhaltiges und zukunftsfaehiges Handeln zu erarbeiten.
Die ELKER gehoert als selbststaendige regionale Kirche zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Russland und anderen Staaten (ELKRAS). Sie umfasst 170 Gemeinden und gemeindliche Gruppen, die zu 12 Propsteien gehoeren. Seit 1992 leitet Bischof Springer diese lutherische Kirche mit Sitz in Moskau. (345 Woerter)
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