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LWB-Neujahrsbotschaft: Die Masken fallen lassen und einander als Menschen bege


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org> (by way of George Conklin <gconklin@igc.org>)
Date Sat, 06 Jan 2007 13:42:03 -0800

LWB-Neujahrsbotschaft: Die Masken fallen lassen und einander als Menschen begegnen Nicht die verwandelnde Macht der Gnade Gottes aus dem Blick zu verlieren

Genf, 22. Dezember 2006 (LWI) - In seiner Neujahrsbotschaft hat der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, dazu aufgerufen, sich fuer den Frieden in der Welt und eine bessere Zukunft einzusetzen. "Wir alle wissen, dass der Weg zum Frieden nicht ohne Risiko ist. Er erfordert, dass wir die Masken fallen lassen, einander zuallererst als Menschen und als Gleichberechtigte begegnen, einander suchen, auch wenn wir zuweilen unser eigenes Wohlbefinden hintanstellen muessen", betonte Noko in seiner an alle Mitgliedskirchen, Nationalen Komitees, Partner- und Geberorganisationen des LWB gerichteten Neujahrsbotschaft.

Mit Blick auf die in vielen Religionsgemeinschaften verbreiteten Rituale, zum Jahresbeginn Geschenke und Wohlwollen bekundende Botschaften auszutauschen und gemeinschaftliche oder persoenliche Vorsaetze zum Engagement fuer eine bessere Zukunft zu fassen, betonte Noko, dass ChristInnen solche Verpflichtungen in dem Bewusstsein eingingen, dass sie solche Neujahrsvorsaetze nicht selbst verwirklichen koennten. ChristInnen seien "durch die Suendhaftigkeit des Menschen von der Quelle unseres Seins, von Gott, und als Folge auch von einander entfremdet". ChristInnen seien daher ganz und gar auf die Gnade Gottes angewiesen, die in Geburt, Leben, Sterben und Auferstehung Jesus Christi greifbar sei. Diese goettliche Gnade sei ein Geschenk, das nicht nur ChristInnen gelte, sondern allen Menschen.

Im Fall des Scheiterns der Vorsaetze mahnte Noko, nicht die verwandelnde Macht der Gnade Gottes aus dem Blick zu verlieren, "die uns zu besseren Menschen macht." Ein guter, verwandelter Mensch zu sein, sei die Grundvoraussetzung fuer das Gutsein als religioeser Mensch, so der LWB-Generalsekretaer. (259 Woerter)

Im Folgenden finden Sie den vollstaendigen Wortlaut der Neujahrsbotschaft von LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko:

Neujahrsbotschaft des Generalsekretaers des Lutherischen Weltbundes

An die Mitgliedskirchen, Nationalen Komitees sowie Partner- und Geberorganisationen des LWB

Dass das globale Dorf, in dem wir leben, multireligioes gepraegt ist, mag fuer viele heute offensichtlich sein. Weniger offensichtlich ist jedoch in manchen Teilen der Welt die Tatsache, dass die meisten Religionen, die unseren jeweiligen dynamischen Kontext bilden, ihren Jahresbeginn nach unterschiedlichen Kalendern festlegen. Wichtig ist allerdings nicht so sehr, wann das neue Jahr genau beginnt, sondern vielmehr, dass die verschiedenen Religionsgemeinschaften unseres vielfaeltigen weltweiten Kontextes das neue Jahr begehen. Eingehende Untersuchungen der Rituale, die mit den einzelnen Religionsgemeinschaften verbunden sind, haben gezeigt, dass Feste zum Jahresbeginn an dem starken Wunsch der Menschen ausgerichtet sind, positive Kraefte in der Schoepfung zu erneuern und die Bande menschlicher Beziehungen zu staerken. Gewoehnlich werden zu diesem Zweck Geschenke und Wohlwollen bekundende Botschaften ausgetauscht. Viele Menschen fassen, je fuer sich oder als Gemeinschaft, persoenliche Vorsaetze zum Engagement fuer eine bessere Zukunft. Manche dieser guten Absichten tragen Fruechte, andere hingegen nicht.

Als ChristInnen gehen wir solche Verpflichtungen in dem Bewusstsein ein, dass wir solche Neujahrsvorsaetze nicht selbst verwirklichen koennen, da wir durch die Suendhaftigkeit des Menschen von der Quelle unseres Seins, von Gott, und als Folge auch von einander entfremdet sind. So sind wir ganz und gar auf die Gnade Gottes angewiesen, die in Geburt, Leben, Sterben und Auferstehung Jesus Christi greifbar ist. Diese goettliche Gnade ist ein Geschenk, das nicht nur uns ChristInnen gilt, sondern allen Menschen (Joh 3,16). Rutschen wir auf der "Bananenschale" unserer Vorsaetze aus, sollten wir dennoch nie die verwandelnde Macht der Gnade Gottes aus dem Blick verlieren, die uns zu besseren Menschen macht. Ein guter, verwandelter Mensch zu sein, ist die Grundvoraussetzung fuer das Gutsein als religioeser Mensch.

Wir alle wissen, dass der Weg zum Frieden nicht ohne Risiko ist. Er erfordert, dass wir die Masken fallen lassen, einander zuallererst als Menschen und als Gleichberechtigte begegnen, einander suchen, auch wenn wir zuweilen unser eigenes Wohlbefinden hintanstellen muessen. So hoffe und bete ich von Herzen, dass das Jahr 2007 uns allen Anlass sein moege, uns fuer den Frieden in der Welt und eine bessere Zukunft einzusetzen.

Pfr. Dr. Ishmael Noko Generalsekretaer Lutherischer Weltbund Genf, 22. Dezember 2006

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,2 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit "LWI" gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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