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(APD) Christliche Kirchen am 7. Weltsozialforum in Nairobi stark vertreten


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Date Sun, 21 Jan 2007 19:26:54 +0100

(APD) Christliche Kirchen am 7. Weltsozialforum in Nairobi stark vertreten

21. Januar 2007

Adventistischer Pressedienst (APD)

Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

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Christliche Kirchen am 7. Weltsozialforum in Nairobi stark vertreten

Nairobi/Kenia. (APD) Auf dem 7. Weltsozialforum (WSF) in der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind die christlichen Kirchen stark vertreten. Verschiedene kirchliche Dachorganisationen wollen sich vor allem ueber eine "oekumenische Koalition" einbringen und Fragen von "Reichtum, Armut und Bewahrung der Schoepfung" thematisieren. Eine Oekumenische Plattform laedt am Rande der Hauptveranstaltungen in einen oekumenischen Pavillon ein, in dem kirchliche Gruppen ihre Anliegen, Positionen und Aktivitaeten vorstellen, koordinieren und anhand von Fallbeispielen veranschaulichen. Zudem stellten die Kirchen ein breites Angebot gemeinsamer Workshops, oekumenischer Gottesdienste und anderer Veranstaltungen in Nairobi bereit.

Zum einwoechigen Treffen, das erstmals in Afrika stattfindet, werden zwischen 80.000 und 100.000 Globalisierungskritiker ais aller Welt erwartet. Unter den prominenten Teilnehmern sind die beiden Friedensnobelpreistraeger Wangari Maathai (Kenia) und Desmond Tutu (Suedafrika) sowie die ehemalige UN-Menschenrechtskommissarin Mary Robinson.

Zum Auftakt des WSF nahmen mehr als 10.000 Menschen an einem bunten Protestzug von Kibera, einem der groessten Armenviertel Afrikas, ins Stadtzentrum der kenianischen Hauptstadt teil. Sie trugen Transparente mit sich, auf denen unter anderem geschrieben stand: "Eine andere Welt ist moeglich" und "Wir sitzen alle im selben Boot."

Die WSF-Teilnehmer wollen insbesondere ueber die Bekaempfung der in Afrika besonders stark grassierenden AIDS-Epidemie, die Loesung regionaler Konflikte, die Verschuldungsproblematik und Wanderungsbewegungen diskutieren. Tabitho Mutiso vom kenianischen Organisationskomitee erhofft sich, dass das Sozialforum dazu beitraegt, den Kontinent besser in den Kampf gegen den ungezuegelten Wirtschaftsliberalismus einzubinden.

Der erste Praesident des 1964 unabhaengig gewordenen Sambia, Kenneth Kaunda, sagte in Nairobi: "Dies ist eine ungeheuer wichtige Veranstaltung. Wir bekaempfen die Armut, die Unwissenheit, die Korruption, die Ausbeutung." Kaunda woertlich: "Alle Geschoepfe Gottes, ob Christen, Muslims, Juden, Hindus oder Anhaenger anderer Religionen, muessen gemeinsam dafuer eintreten."

Im Vorfeld des Weltsozialforums fand in Nairobi das "Zweite Weltforum Theologie und Befreiung" zum Thema "Spiritualitaet fuer eine andere moegliche Welt" statt, an dem bis zum 19. Januar rund 300 Theologen aus allen fuenf Kontinenten teilnahmen. Dabei ging es um den Beitrag der christlichen Kirchen fuer eine gerechtere Weltordnung. Bereits vor zwei Jahren im brasilianischen Porto Alegre hatte diese theologische "Weltversammlung" unmittelbar vor dem Weltsozialforum stattgefunden.

Der Generalsekretaer der Gesamtafrikanischen Konferenz der Kirchen (AACC), Bischof Mvume Dandala, bezeichnete die weltweite Gier als einen Hauptgrund fuer die sozialen und oekologischen Probleme Afrikas. Auf dem Theologieforum prangerte der belgische Religionssoziologe Francois Houtart die weltweit wachsende Kluft zwischen Arm und Reich an. Der salvadorianische Befreiungstheologe Jon Sobrino forderte einen Perspektivenwechsel in der Theologie. Im Mittelpunkt der Theologie muessten die Verlierer und die Opfer der Globalisierung vor allem in Afrika stehen.

Zu den Mitgliedern der globalen oekumenischen Koalition auf dem WSF gehoeren unter anderen die Allafrikanische Kirchenkonferenz (AACC), der Oekumenische Rat der Kirchen (OeRK), der Lutherische Weltbund (LWB), der Reformierte Weltbund (RWB), Caritas Internationalis, die Internationale Arbeitsgemeinschaft fuer Entwicklung und Solidaritaet, (CIDSE), "Pax Romana", der Christliche Studentenweltbund (WSCF), der "Christliche Verein Junger Maenner" (CVJM), der "Christliche Verein Junger Frauen" (CVJF) und das brasilianische Oekumenische Forum,.

Das Weltsozialforum versteht sich als Gegenveranstaltung zum Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos. Die Anfaenge des WSF gehen maßgeblich auf eine Initiative der brasilianischen Arbeiterpartei (PT) zurueck. Das Forum gilt als Plattform des Widerstandes gegen neoliberale Bestrebungen. Als Schoepfer des Weltsozialforums wurde der Brasilianer Whitaker "Chico" Ferreira im vergangenen Jahr in Stockholm mit dem Alternativen Nobelpreis ausgezeichnet.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar:

<http://www.stanet.ch/APD/news/1321.html http://www.stanet.ch/APD/news/1321.html

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