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[APD] Ruandischer Pastor kurz nach Freilassung durch UN-Tribunal gestorben


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Date Thu, 25 Jan 2007 18:52:52 +0100

[APD] Ruandischer Pastor kurz nach Freilassung durch UN-Tribunal gestorben

21. Januar 2007

Adventistischer Pressedienst (APD)

Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

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Ruandischer Pastor kurz nach Freilassung durch UN-Tribunal gestorben

Arusha/Tansania. (APD) Der am 7. Dezember 2006 nach zehnjaehriger Gefaengnisstrafe aus der Haft entlassene pensionierte adventistische Geistliche Elizaphan Ntakirutimana ist am 22. Januar im Alter von 82 Jahren in einem Krankenhaus in Arusha gestorben.

Das Internationale Kriegsverbrechertribunal fuer Ruanda (ICTR) in Arusha verurteilte im Februar 2003 den frueheren Praesidenten der Siebenten-Tags-Adventisten im Sueden Ruandas und ehemaligen Pastor, Elizaphan Ntakirutimana, wegen Beihilfe und Beguenstigung zum Voelkermord zu zehn Jahren Haft. Sein Sohn Gérard, der als leitender Arzt am adventistischen Krankenhaus in Mugonero taetig war, erhielt wegen Voelkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit eine Freiheitsstrafe von 25 Jahren. Im Dezember 2004 hatte die Berufungskammer des UN-Tribunals die Urteile der Vorinstanz bestaetigt.

Der ruandische Staatsbuerger und zum Hutu-Volk gehoerende Elizaphan Ntakirutimana verbrachte seinen Ruhestand seit 1994 in der Naehe von Laredo/Texas. 1996 wurde er vom UN-Gerichtshof angeklagt, im September desselben Jahres verhaftet, aber nach Einlegung von Rechtsmitteln wieder freigelassen. Im Februar 1998 erfolgte seine erneute Verhaftung und im Maerz 2000 wurde er von den Vereinigten Staaten ausgeliefert, um sich in Tansania vor Gericht zu verantworten. Waehrend des Genozids in Ruanda war der Verurteilte Praesident der Suedruanda Mission der Adventisten. Sein Sohn Dr. Gérard Ntakirutimana wurde im Jahr 2000 im westafrikanischen Staat Elfenbeinkueste verhaftet und ebenfalls an das UN-Tribunal in Arusha/Tansania ueberantwortet. Ntakirutimana hatte stets seine Unschuld betont und sich mit einer Reihe von Rechtsmitteln gegen seine Auslieferung und spaetere Verurteilung gewehrt.

Nach der Verbuessung seiner Strafe und Freilassung im Dezember letzten Jahres forderte der kranke und erschoepfte Mann die ruandische Bevoelkerung auf, "keine falschen Behauptungen gegen Unschuldige, so wie er, auszusprechen." .

Dem damaligen Freikirchenvorsteher wurde vorgeworfen, Hunderte von Tutsis in einen Kirchen- und Krankenhauskomplex gelockt zu haben. Doch anstatt ihnen dort Schutz zu gewaehren, habe er die Hutu-Miliz herbeigerufen, die die Fluechtlinge ermordet haetten.

Nach Angaben des Adventistischen Pressedienstes (APD) habe die Freikirche nie herausfinden koennen, ob Elizaphan Ntakirutimana schuldig gewesen sei oder nicht. Die Adventisten verurteilten jede Gewalt und befuerworteten die Initiative der Vereinten Nationen und der ruandischen Regierung, diejenigen vor Gericht zu bringen, die fuer Verbrechen in diesem Land verantwortlich seien.

Waehrend des Genozid im Jahre 1994 wurden in Ruanda 225 adventistische Pastoren und ueber 10 000 Gemeindeglieder ermordet. In allen dortigen Adventgemeinden wie auch fuer die Bevoelkerung fuehren seitdem speziell ausgebildete Kirchenleiter, Pastoren und Laienglieder Versoehnungsseminare durch.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar:

http://www.stanet.ch/APD/news/1328.html

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