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LWB-Generalsekretaer ruft Konfliktparteien zur Loesung der Krise im Nahen Oste


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Wed, 14 Feb 2007 14:43:51 -0600

LWB-Generalsekretaer ruft Konfliktparteien zur Loesung der Krise im Nahen Osten auf Noko begruesst Einigung auf palaestinensische Einheitsregierung

Genf, 14. Februar 2007 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die Einigung auf eine palaestinensische Einheitsregierung begruesst. Im Blick auf das Zustandekom men der Einigung der rivalisierenden palaestinensischen Gruppierungen Hamas und Fatah vom 8. Februar brachte Noko seine Hoffnung zum Ausdruck, dass somit eine sichere Grundlage fuer die Wiederaufnahme des Dialogs und der Verhandlungen mit dem Staat Israel ueber einen dauerhaften Frieden mit Gerechtigkeit geschaffen werden koenne. ?Wir beten dafuer, dass diese Einigung der Gewalt und dem Blutvergiessen zwischen den Parteien * ein Ende bereiten wird?, so der LWB-Generalsekretaer in einer Erklaerung am Mittwoch, 14. Februar.

Die Einigung wurde am Donnerstag, 8. Februar, vom Praesidenten der palaestinensischen Autonomiebehoerde, Mahmud Abbas (Fatah), sowie dem politischen Fuehrer der Hamas, Chaled Meschaal, in Mekka (Saudi-Arabien) unterzeichnet. Die Vereinbarung zielt auf ein Ende der Gewalt in der Auseinandersetzung beider rivalisierender Gruppierungen ab sowie auf ein Ende des Finanzboykotts der internationalen Gemeinschaft.

Noko wuerdigte Ausdauer und Flexibilitaet, die zu diesem wichtigen Kompromiss gefuehrt haetten und rief dazu auf, dass sich die palaestinensis che Einheitsregierung sowohl praktisch als auch theoretisch fuer die Verwirklichung einer Zwei-Staaten-Loesung fuer die seit langem existierende Krise im Nahen Osten engagieren muesse. Ihre hoechste und dringendste Prioritaet muesse die ?Wiederaufnahme von echten Verhandlungen mit dem Staat Israel im Hinblick auf eine solche Loesung sein?, so der LWB-Genera lsekretaer. Es koenne keinen Frieden in der Welt geben, solange nicht Frieden in dem Land zustande gekommen sei, das die drei grossen monotheisti schen Religionen ?heilig? nennen.

Den in der Region lebenden Religionsgemeinschaften komme eine wesentliche Rolle dabei zu, dass die Einigung mit der starken Unterstuetzung und Foerderung aller Religionen in die Praxis umgesetzt werde, betonte Noko.

Die internationale Staatengemeinschaft trage die dringende Verantwortung, die erreichte Einigung zu unterstuetzen, erklaerte der LWB-Generalsekretaer . Im Interesse aller Menschen muesse es sich die gesamte internationale Staatengemeinschaft zu ihrer Aufgabe machen, ?die Hoffnung im Heiligen Land zu naehren und lebendig zu halten?.

Auch wenn die geforderten ?Benchmarks? vielleicht nicht zur Zufriedenhe it aller erfuellt wuerden, so muesse doch zugestanden werden, dass es ohne diese Einigung noch mehr Chaos, weiteres Blutvergiessen und noch weniger Hoffnung auf die Zukunft gaebe. Vor diesem Hintergrund regte Noko an, die der palaestinensischen Verwaltungsbehoerde auferlegten Wirtschaftsblockaden zu ueberdenken. ?Ich moechte auch die Nachbarstaaten in der Region dazu aufrufen, einen konstruktiven Beitrag dazu zu leisten, dass eine gesuendere Atmosphaere fuer einen erneuten Dialog zwischen PalaestinenserInnen und Israelis geschaffen wird?, so der LWB-Generalsekretaer. (414 Woerter)

Im Folgenden Finden Sie den vollen Wortlaut der Erklaerung des LWB-Generals ekretaers ueber die Einigung auf eine palaestinensische Einheitsregierung:

Erklaerung des Generalsekretaers des Lutherischen Weltbundes ueber die Einigung auf eine palaestinensische Einheitsregierung

Ich begruesse sehr das Zustandekommen der Einigung auf eine palaestinensisc he Einheitsregierung am Donnerstag, 8. Februar 2007, in Mekka. Wir beten dafuer, dass diese Einigung der Gewalt und dem Blutvergiessen zwischen den Parteien, angesichts derer die unertraegliche Lage in den besetzten palaestinensischen Gebieten noch auswegloser erschien, ein Ende bereiten wird. Damit wird auch - oder sollte - eine sichere Grundlage fuer die Wiederaufnahme des Dialogs und der Verhandlungen mit dem Staat Israel ueber einen dauerhaften Frieden mit Gerechtigkeit geschaffen werden.

Ich moechte besonders die saudi-arabischen Behoerden fuer ihre vermittelnde Rolle bei dem Zustandekommen der Einigung wuerdigen und sie ermutigen, ihren Einsatz bei den Bemuehungen um den Frieden im Nahen Osten fortzusetze n.

Den Vertragsparteien gebuehrt Lob fuer ihre Ausdauer und Flexibilitaet, die sie beim Erreichen dieses so wichtigen Kompromisses an den Tag gelegt haben. Die ganze Welt hat gehoert, welche gegenseitigen Verpflichtungen die Parteien eingegangen sind und sieht der vollstaendigen Umsetzung im Geiste des Abkommens entgegen. Die in der Region lebenden Religionsgemeinsc haften werden eine wesentliche Rolle dabei zu spielen haben, dass die Einigung mit der starken Unterstuetzung und Foerderung aller Religionen in die Praxis umgesetzt wird.

Die unter den Bedingungen des Abkommens eingesetzte palaestinensische Einheitsregierung muss sich sowohl praktisch als auch theoretisch fuer die Verwirklichung einer Zwei-Staaten-Loesung fuer die seit langem existierende Krise im Nahen Osten engagieren. Ihre hoechste und dringendste Prioritaet muss die Wiederaufnahme von echten Verhandlungen mit dem Staat Israel im Hinblick auf eine solche Loesung sein. Es kann keinen Frieden in der Welt geben, solange nicht Frieden in dem Land zustande gekommen ist, das die drei grossen monotheistischen Religionen ?heilig? nennen.

Jetzt traegt die internationale Staatengemeinschaft die dringende Verantwortung, die erreichte Einigung zu unterstuetzen. Auch wenn die geforderten ?Benchmarks? vielleicht nicht zur Zufriedenheit aller erfuellt wurden, so muss doch zugestanden werden, dass es ohne diese Einigung noch mehr Chaos, weiteres Blutvergiessen und noch weniger Hoffnung auf die Zukunft gaebe. Von daher sollte jetzt ueberlegt werden, ob die der palaestinensischen Verwaltungsbehoerde auferlegten Wirtschaftsbl ockaden weiterhin gerechtfertigt sind. Ich moechte auch die Nachbarstaaten in der Region dazu aufrufen, einen konstruktiven Beitrag dazu zu leisten, dass eine gesuendere Atmosphaere fuer einen erneuten Dialog zwischen PalaestinenserInnen und Israelis geschaffen wird.

Im Interesse aller Menschen in Palaestina und Israel und ueberall auf der Welt muss es sich die gesamte internationale Staatengemeinschaft zu ihrer Aufgabe machen, die Hoffnung im Heiligen Land zu naehren und lebendig zu halten.

Pfr. Dr. Ishmael Noko Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes

Genf, 14. Februar 2007

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