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Lutherischer Weltbund kehrt zur Feier seines 60-jaehrigen Jubilaeums nach Lund zurÃck


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Sat, 17 Mar 2007 18:01:54 -0500

Lutherischer Weltbund kehrt zur Feier seines 60-jÃhrigen JubilÃum s nach Lund zurÃck Mehr als 100 lutherische KirchenleiterInnen nehmen an LWB-Ratstagung teil

Genf, 17. MÃrz 2007 (LWI) â FÃr die Feierlichkeiten aus Anlass seines 60-jÃhrigen Bestehens kehrt der Lutherische Weltbund (LWB) nach Lund zurÃck, der schwedischen Stadt, in der er 1947 gegrÃndet wurde. Das Thema der Ratstagung, die vom 20. bis 27. MÃrz stattfindet und eine KirchenleiterInnenkonsultation einschliesst, lautet âGemeinschaft leben in der Welt von heuteâ. Zu der diesjÃhrigen Tagung und den JubilÃumsfeierlichkeiten werden insgesamt mehr als 450 Teilnehmende, unter ihnen mehr als 100 lutherische KirchenleiterInnen, erwartet.

Die Konsultation des Rates und der KirchenleiterInnen aus aller Welt wird am Mittwoch, 21. MÃrz, beginnen. Am Samstagnachmittag, 24. MÃrz, wird der frÃhere finnische PrÃsident und UN-Sondergesandte fÃr das Kosovo, Martti Ahtisaari, eine Ansprache zum Thema âHaus Europaâ halten. Die JubilÃumsfeierlichkeiten selbst werden am Sonntag, 25. MÃrz, in der Kathedrale von Lund und auf dem GelÃnde der UniversitÃt stattfinden.

Der 49-kÃpfige LWB-Rat fÃhrt zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden Vollversammlungen die GeschÃfte des Weltbundes. Er tagt alle 12 bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde wÃhrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg gewÃhlt. Er besteht aus dem PrÃsidenten, dem Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien aus den zur Zeit 140 LWB-Mitgliedskirchen.

Im GesprÃch mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) unterstrich LWB-GeneralsekretÃr Pfr. Dr. Ishmael Noko im Vorfeld der Ratstagung die wichtige Rolle der internationalen Konsultation. âIch hoffe, dass wir die lutherische IdentitÃt weiter aufbauen und stÃrken kÃnnen â im Dienst der einen, heiligen, allgemeinen und apostolischen Kirche, mit der die lutherische Gemeinschaft untrennbar verbunden istâ, erklÃrte er.

Besonderer Fokus auf Arbeitsgruppe zu Ehe, Familie und SexualitÃt

LWB-GeneralsekretÃr Noko erklÃrte mit Blick auf die Diskussion im Zusammenhang mit dem Bericht der LWB-Arbeitsgruppe zu Ehe, Familie und SexualitÃt, der wÃhrend der Ratstagung in Lund vorgelegt wird: âIn unseren pluralistischen Gesellschaften wird hÃufig davon ausgegangen, dass diese Fragen in den Bereich des Privatlebens gehÃren, wo jede und jeder von uns individuelle moralische Verantwortung dafÃr Ãberneh men mussâ, so Noko.

Der LWB habe dieses Thema als Arbeitsschwerpunkt gewÃhlt, da in verschiedenen Teilen der Welt Diskussionen Ãber die menschliche SexualitÃt im Zusammenhang mit gleichgeschlechtlichen Partnerschaften entbrannt seien. âImmer mehr Gesellschaften erlassen Gesetze, um die Frage der gleichgeschlechtlichen Partnerschaften zu regeln, und die Kirchen, die Jahrhunderte lang zustÃndig waren fÃr Eheschliessung und Segnung der Ehepartner, stehen jetzt vor der Herausforderung, ihre Praxis vor dem Hintergrund dieser Entwicklung zu prÃfen.â

2003 erkannte die Zehnte LWB-Vollversammlung in Winnipeg an, dass diese Frage mit ihrer pastoralen und kirchlichen Problemstellung untersucht werden mÃsse, da sie aufgrund der unterschiedlichen Meinungen und Ãberzeugungen innerhalb und zwischen den Kirchen grosses Spannungspotenzial habe. Als Antwort auf das Ersuchen der Vollversammlung richtete der LWB-Rat 2004 die Arbeitsgruppe ein.

In diesem Zusammenhang betonte Noko, dass der Bericht nicht den Zweck verfolge, âdie kontroversen seelsorgerlichen Fragen als solche zu beantworten, sondern vielmehr mit Hilfe von Richtlinien Wege aufzeigen will, wie die Kirchen diese Kontroversen in wÃrdiger und verantwortlicher Weise gemeinsam angehen kÃnnen.â

FÃr den LWB-GeneralsekretÃr lauten die eigentlichen Fragen: âWie kÃnnen wir in der Kirche trotz der unvereinbaren Meinungsunterschiede in einer sensiblen ethischen Frage zusammenleben? Wie kà ¶nnen wir trotz der Verschiedenheiten zusammenleben, die zwischen und unter uns in der weltweiten lutherischen Gemeinschaft und auch in den einzelnen Mitgliedskirchen selbst bestehen? Welche Auswirkungen haben unser christlicher Glaube und unsere Bekenntnisgrundlage auf die Art und Weise, wie wir mit unseren unterschiedlichen Positionen umgehen? Wie leben wir Gemeinschaft, wenn Menschen auf Verschiedenheit im Allgemeinen mit der Errichtung von Mauern reagieren, die andere ausgrenzen?â

Noko fordert die LWB-Mitgliedskirchen nachdrÃcklich auf, die negative Spirale zu durchbrechen, gemeinsam nachzudenken und auf die vereinigende Kraft Christi zu bauen. âWas uns im Glauben zusammenhÃlt, ist unsere Einheit in Christus, die wir nicht aus eigener Kraft verwirklichen kÃnnen, sondern von Gott empfangen. Unsere gemeinsame Glaubensbasis, unser Glaube an Gottes rechtfertigende Gnade in Jesus Christus, kann die Gemeinschaft der GlÃubigen selbst dann tragen, wenn unvereinbare Positionen in wichtigen Fragen bestehenâ, betonte er.

Auf halbem Weg zwischen zwei Vollversammlungen

Der GeneralsekretÃr wies auch darauf hin, dass sich der LWB auf halbem Weg zwischen seiner Zehnten Vollversammlung 2003 und seiner Elften Vollversammlung 2010 befinde. âUnsere Zusammenkunft in Lund bietet den Mitgliedskirchen eine gute Gelegenheit, mit dem Rat Ãber sehr wichtige Fragen zu diskutieren, die seither entstanden sind und die Auswirkungen auf den Weltbund habenâ, erklÃrte er. Zu diesen aktuellen Fragen gehÃrten Anliegen wie âEhe, Familie und SexualitÃt und das bischÃfliche Amt innerhalb der ApostolizitÃt der Kircheâ.

Die Tagung in Lund, so Noko, biete auch âeine gute Gelegenheit fÃr nichteuropÃische Teilnehmende, zu erkennen, dass diese Region nicht nur ein wichtiger politischer und Wirtschaftsraum, sondern auch ein wichtiger Ãkumenischer Raum ist. Es ist fÃr uns Nicht-Europà erInnen wesentlich, dass wir uns der Herausforderungen bewusst werden, mit denen diese Region zu diesem konkreten Zeitpunkt konfrontiert ist, wie zum Beispiel der Frage der europÃischen Erweiterung und Integration. In diesem Sinne haben wir den frÃheren finnischen PrÃsidenten Martti Ahtisaari eingeladen, den Teilnehmenden seine Ansichten zur Rolle Europas darzulegen.â

Noko betonte auch, dass die LWB-Mitgliedskirchen âehrliche und transparente Diskussionen Ãber den Status von Frauen in den Kirchen der lutherischen Gemeinschaft fÃhren mÃssenâ.

Besondere Bedeutung komme, so Noko, einer symbolischen Zeremonie zu, die im Rahmen der Sonntagsfeierlichkeiten in Lund stattfinden werde. Ãltere Teilnehmende, die bereits vor 60 Jahren an der GrÃndungsversammlung teilgenommen hÃtten, wÃrden die Leitung des Weltbundes symbolisch an die anwesenden JugendvertreterInnen weitergeben. âDies wird ein wichtiges Ritual sein, durch das die Rolle der jungen Generation in der Leitung der lutherischen Gemeinschaft anerkannt wirdâ, erklÃrte Noko. (906 WÃrter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWI â gekennzeichneten Beitraege koennen k ostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org


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