Frauen werden in Kirche und Gesellschaft weiterhin ausgegrenzt LWB-Generalsekretaer Noko: Internationale Kredite duerfen nie wieder Instrument der Unterdrueckung werden
LWB-Ratstagung in Lund (Schweden) 20. bis 27. Maerz 2007 PRESSEMITTEILUNG NR: 04
Lund (Schweden) /Genf, 22. Maerz 2007 (LWI) â Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat die Mitgliedskirchen daran erinnert, âdass Frauen in der Kirche als auch in der Gesellschaft weiterhin ausgegrenzt werdenâ. Im Rahmen eines KirchenleiterInnentreffens in Lund (Schweden) sagte er in seinem Bericht am Donnerstag, 22. Maerz, es sei bekannt, dass sich der LWB zur Ordination von Frauen und Maennern bekenne und diese unterstuetze. Deshalb habe er Kirchen, die dies noch nicht praktizierten, eingeladen, mit ihren Schwesterkirchen in Dialog zu treten. Anlaesslich der Gruendung des LWB im Jahr 1947 wies er darauf hin, dass es inzwischen 20 Bischoefinnen und Kirchenpraesidentinnen in der lutherischen Weltgemeinschaft gebe â âeine Entwicklung, an die vor 60 Jahren noch niemand gedacht haetteâ.
Zugleich beklagte der Generalsekretaer, dass die Selbstverpflichtung, den Anteil von Frauen auf mindestens 40 Prozent zu erhoehen, nicht immer eingeloest werde und viele Kirchentagungen und Konsultationen ohne Beruecksichtigung dieser Quote stattfaenden. âWenn und solange wir uns nicht fuer die Integration der Geschlechterperspektive in Leben und Arbeit unserer Kirchen einsetzen, koennen wir keine glaubwuerdigen Zeuginnen und Zeugen der Geschlechtergerechtigkeit in unseren Gesellschaften seinâ, unterstrich Noko in seinem Bericht an die KirchenleiterInnenkonsultation. Die Konsultation ist eingebettet in die LWB-Ratstagung vom 20. bis 27. Maerz in Lund sowie die Feierlichkeiten aus Anlass des 60-jaehrigen Bestehens des LWB. Die Konsultation hat rund 500 Teilnehmende, unter ihnen mehr als 100 lutherische KirchenleiterInnen.
LWB-Generalsekretaer Noko rief die internationale Staatengemeinschaft auf, Kriterien und Verfahrensweisen zu definieren, um sicherzustellen, dass internationale Kredite ânie wieder zu einem Instrument der Unterdrueckung werden koennenâ. Dabei wuerdigte er den Beschluss der norwegischen Regierung vom Oktober letzten Jahres, fuenf Entwicklungslaendern die illegitimen Schulden zu streichen. Dieser Beschluss habe âModellcharakterâ und lade andere ein, dem Beispiel Norwegens zu folgen.
Das Jahr 2007 markiert laut Noko auch den 40. Jahrestag der Besetzung der palaestinensischen Gebiete durch Israel. âAus diesem Anlass bringen wir unsere Solidaritaet mit den Kirchen im Heiligen Land und in der Region zum Ausdruck und unterstuetzen ihre Forderung nach einem Ende der Besatzung, die als Hauptursache fuer Gewalt und Leid sowohl auf palaestinensischer als auch auf israelischer Seite angesehen wird.â Solange dieses Anliegen nicht wirklich aufgegriffen werde, wuerden alle Friedensinitiativen nicht zu einem gerechten und dauerhaften Frieden fuehren. In diesem Zusammenhang erinnerte er daran, dass die Zwei-Staaten-Loesung den einzigen Weg zum Frieden darstelle. âEine oeffentliche Anerkennung des Existenzrechts jeder der beiden Gemeinschaften wird die Friedenschancen weiter erhoehenâ, zeigte sich Noko ueberzeugt.
Der LWB-Generalsekretaer bekraeftige den Einsatz des Weltbundes fuer eine verstaerkte interreligioese Zusammenarbeit und praktische Hilfe. Beides gehoerte zu den âeffektivsten Moeglichkeiten, Frieden und Gemeinschaftsaufbau zu foerdern.
Von der Elften LWB-Vollversammlung 2010 in Stuttgart (Deutschland) erwartet Noko, dass sie als âdie oekumenischste Vollversammlungâ €œ in der Geschichte des Weltbundes zu gestalten sei und wirklich zu einem âMeilenstein in der Geschichte der oekumenischen Bewegungâ werde. (479 Woerter)
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An der LWB-Ratstagung in Lund (Schweden), die eine KirchenleiterInnenkonsultation sowie die Feierlichkeiten aus Anlass des 60-jae hrigen Bestehens des Lutherischen Weltbundes einschliesst, nehmen rund 500 VertreterInnen der LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil, unter ihnen mehr als 100 lutherische KirchenleiterInnen. Zu den Teilnehmenden gehoeren auch DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB, PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren.
Waehrend der LWB-Ratstagung erreichen Sie das LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste ueber den Mobilfunk-Anschluss: +46/76-276 12 79.
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
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