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[APD] Religionen und Kirchen in China im Aufschwung


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Date Wed, 4 Apr 2007 16:55:51 +0200

[APD] Religionen und Kirchen in China im Aufschwung

04. April 2007

Adventistischer Pressedienst (APD)

Christian B. Schaeffler, Chefredakteur

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Religionen und Kirchen in China im Aufschwung

Beijing/China. [APD] Die Anfang 2007 in China offiziell verbreitete Nachricht, dass die Zahl der Angehoerigen der Religionen in der Volksrepublik China viel groesser sei, als bisher angenommen, wird unter China-Kennern als eine gewisse "Sensation" bezeichnet. Wie der Informationsdienst "China Heute" in Sankt Augustin (Deutschland) berichtet, hat China nach einer neuen Statistik zwischen 300 bis 400 Millionen glaeubige Menschen; 31,4% der Chinesen im Alter ueber 16 glaubten an eine Religion. 67,4% der glaeubigen Menschen bekennen sich zu den fuenf Hauptreligionen: Daoismus, Buddhismus, Katholizismus, Protestantismus und Islam. Der Rest bekenne sich zur traditionellen chinesischen Volksreligiositaet, was gleichzeitig ein Zeichen ihrer grossen Revitalisierung ist.

Die von der offiziellen Nachrichtenagentur Xinhua und vom chinesischen Staatsfernsehen veroeffentlichten neuen Zahlen sind das Ergebnis einer Erhebung, die von den Professoren Tong Shuun und Liu Zhongyu von der Shanghaier Lehrer-Universitaet unter 4.500 Personen durchgefuehrt wurde.

Die chinesische Regierung hielt bis heute an der offiziellen Zahl von 100 Millionen glaeubigen Menschen fest. Die Tatsache, dass die neuen Zahlen (300 bis 400 Millionen) auch waehrend einer Sitzung der Politischen Konsultativkonferenz Anfang Maerz erwaehnt wurden, verleiht dieser Erhebung einen halboffiziellen Charakter.

Besondere Aufmerksamkeit verdient nach der Shanghaier Meinungsumfrage das Wachstum des Christentums. Nach offiziellen Angaben gab es im Jahre 2005 rund 16 Millionen Christen, die Untersuchung von Tong und Liu ergaben jedoch, dass sich 12% aller Glaeubigen zum Christentum bekennen; das sind 40 Millionen Menschen.

Die beiden Forscher fragten auch nach den Gruenden der Religionszugehoerigkeit: 24,1% der Befragten sagten, dass die Religion "den wahren Weg des Lebens" zeige, 28% meinten, dass die Religion helfe, Krankheiten zu heilen, Unheil zu vermeiden und das Leben besser zu meistern. Diese Meinungen kaemen zwar ueberwiegend bei der Landbevoelkerung zum Ausdruck, doch seien sie keineswegs - so Professor Liu - mit der Armut verbunden, denn die Befragten wohnten in den mehr entwickelten Kuestenregionen. Liu schreibt die wachsende Religiositaet der Religionsfreiheit im Lande sowie den sozialen Problemen zu, mit denen die Menschen in der sich schnell veraendernden Zeit konfrontiert wuerden. Dies betreffe besonders die Jugendlichen, denn das Wachstum der Religiositaet unter ihnen sei seit dem Jahr 2000 besonders auffallend. Bei frueheren Erhebungen waren die meisten Glaeubigen ueber 40 Jahre alt. Die neue Umfrage ergab, dass 62% von 1.435 befragten Glaeubigen zwischen 19 und 39 waren. Nur 9,6% waren 55 Jahre oder aelter. Diese Altergruppe war - so Professor Liu - in den 1950er Jahren Atheisten. 72% der Befragten sagten. Sie seien gluecklicher, nachdem sie glaeubig geworden seien. Die Untersuchung ergab ferner, dass Religiositaet eindeutig zur Entwicklung der harmonischen Gesellschaft positiv beitrage, indem sie zum Beispiel die Kriminalitaetsrate zu senken helfe.

Regierungsstellen in Beijing halten jedoch an der offiziellen Zahl von 16 Millionen Protestanten und 5 Millionen Katholiken fest. In einem Bericht des amerikanischen Kongresses ist hingegen von 30 bis 100 Millionen Protestanten in China die Rede und auch davon, dass nach einer internen Studie der Kommunistischen Partei Chinas mittlerweile nicht weniger als 20 Millionen der 60 Millionen Mitglieder der chinesischen Kommunistischen Partei an "religioesen Praktiken" teilnehmen.

Nach Angaben des Chinesischen Statistischen Amtes vom 1. Maerz 2007 betrug die Einwohnerzahl 1.314.480.000 Menschen. Die Haelfte der Bevoelkerung ist maennlich, und bei den Geburten im Jahre 2006 war das Verhaeltnis von Jungen und Maedchen 119 zu 100. Die Disproportion der Geschlechter waechst staendig weiter. 60% der Chinesen leben auf dem Lande. Nach amtlichen Prognosen sollen im Jahre 2010 rund 50% der chinesischen Bevoelkerung in den Staedten leben.

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Diese Agenturmeldung ist auch im Internet abrufbar unter:

http://www.stanet.ch/APD/news/1390.html

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