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Anerkennung fuer Beitrag zu Frieden undEntwicklung in Afrika


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Mon, 11 Jun 2007 13:31:47 -0500

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Anerkennung fuer Beitrag zu Frieden und Entwicklung in Afrika Interreligioese Frauendelegation zu Besuch in nordischen Laendern

Stockholm (Schweden)/Genf, 11. Juni 2007 (LWI) - Die Leiterin der in Schweden akkreditierten afrikanischen DiplomatInnen, Botschafterin Mary Mubi, hat die Rolle von religioesen Fuehrungspersoenlichkeiten im Streben nach Frieden und Entwicklung in Afrika betont. Anlaesslich eines Treffens mit einer Frauengruppe der Interreligioesen Initiative fuer Frieden in Afrika (IFAPA) betonte die Botschafterin Zimbabwes, âFrieden ist eine Vorbedingung fuer alles andere, und die Rolle von Menschen, die fuer Religion Verantwortung tragen, kann nicht genug hervor gehoben werdenâ.

Mubi sprach im Namen von 17 weiteren afrikanischen BotschafterInnen, die die IFAPA-Delegation in der schwedischen Hauptstadt Stockholm empfingen. Die aus elf Laendern stammende IFAPA-Frauendelegation befand sich auf einem Informationsbesuch, der sie vom 16. bis 24. April nach Schweden, Norwegen und Finnland fuehrte. Die Studienreise fand im Rahmen der IFAPA-Kampagne âAppell einer Mutter fuer das Wohl Afrikas†œ statt, die 2005 ins Leben gerufen wurde.

Die Kampagne setzt sich fuer eine partizipatorischere Rolle von afrikanischen Frauen bei der Konfliktloesung auf dem Kontinent ein, wozu auch die Staerkung ihrer Kapazitaeten zur Initiierung von Programmen gehoert, mit denen Ueberlebenden von Konfliktsituationen Heilung und Beratung zuteil werden soll.

Mubi betonte, dass der interreligioese Inhalt und der kontinentale Ansatz von IFAPA das Potenzial besitze, âdas Blatt in Afrika zu wenden, vor allem im Bereich der Konfliktloesung.â

Die im Oktober 2002 von Pfr. Dr. Ishmael Noko, Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), ins Leben gerufene IFAPA bringt VertreterInnen aus sieben der grossen Glaubenstraditionen in Afrika - die afrikanische traditionelle Religion, Bahaâi, Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam und Judentum - zu gemeinsamen friedensstiftenden Initiativen zusammen.

Im Blickpunkt: Frauen und Kinder in Konfliktsituationen

Der Studienbesuch der Frauendelegation bei VertreterInnen oertlicher Behoerden, MinisterInnen, DiplomatInnen und Netzwerken der zivilen Gesellschaft in den nordischen Laendern hatte zum Ziel, auf Entwicklungsprobleme aufmerksam zu machen, die besonders Frauen und Kinder in Konfliktsituationen im afrikanischen Kontext betreffen. Die Frauen bemuehten sich auch um Zusammenarbeit und Unterstuetzung beim Heranbilden von Kapazitaeten zur Entwicklung von Fuehrungskompetenzen und zur Auseinandersetzung mit Themen, die ein âgesundes Afrikaâ garantieren.

Carin Gardbring, Programmkoordinatorin in den nordischen Laendern, und ihr afrikanisches Pendant, Merab Mulindi, unterstrichen die Bedeutung der interreligioesen Initiative, Mauern der Trennung zu durchbrechen und konstruktiv Bruecken zu bauen, mit denen Verstaendnis und Vertrauen zwischen den Glaubensinhalten und den gespaltenen Religionen hinweg errichtet werden koennen.

Zum Besuch in Schweden, der unter der Schirmherrschaft der Schwedischen Kirche stand, gehoerten interaktive Treffen mit VertreterInnen von Organisationen der Vereinten Nationen, die in Afrika in verschiedenen Bereichen wie Genderfragen, Demokratie, Friedensschaffung, Versoehnung und Integration taetig sind. Seminare und Workshops wurden mit VertreterInnen von Friedensbewegungen, Glaubensgemeinschaften und Entwicklungshilfeorganisationen veranstaltet.

Bei Treffen mit der Frauendelegation in Stockholm erklaerten Pfr. Lennart Molin, Beigeordneter Generalsekretaer des Christenrates von Schweden, und Suad Mohammed, die als Imam in der Gegend taetig ist, dass interreligio ese Initiativen und friedensfoerdernde Bemuehungen mit allen Gruppierungen fuer das Verstaendnis der Einheit und die Herausforderungen der Vielfalt entscheidend seien. Hierin liege âdi e Verantwortung der religioesen Fuehrungspersoenlichkeiten im 21. Jahrhundertâ, betonten sie.

Auf einem Empfang der Schwedischen Kirche in Uppsala wuerdigte Margareta Grape, Direktorin fuer Internationale Angelegenheiten der Schwedischen Kirche, die Frauenkampagne der IFAPA als einen Weg, Frauen zum Mittragen und Eintreten fuer den Frieden im Sinne der UN-Resolution 1325 ueber Frauen, Frieden und Sicherheit zu identifizieren.

Norwegen: Kompromisse, Dialoge und Verhandlungen

In Oslo (Norwegen) erklaerte der Praesident des Osloer Zentrums fuer Frieden und Menschenrechte, Kjell Magne Bondevik, dass das Konzept von Koalitionsregierungen wertvolle Erfahrungen liefere, die zur Foerderung von Frieden und Gleichberechtigung genutzt werden koennten. Bondevik ist Pfarrer der Norwegischen Kirche und frueherer Ministerpraesident von Norwegen. Er ist auch Mitglied der IFAPA-Kommission, die im Juni 2006 in Kigali (Ruanda) eingesetzt wurde.

Waehrend eines Erfahrungsaustauschs im Rahmen eines Seminars mit der IFAPA-Frauendelegation bezeichnete Bondevik die Frage des Teilens von Macht und die Zusammenarbeit zwischen Regierungen und Glaubensorganisationen als eine grosse Herausforderung an die modernen gesellschaftlichen Strukturen. Er setzte sich fuer den vernuenftigen Gebrauch von Kompromissen, Dialogen und Verhandlungen unter den verschieden Gruppen ein, um Konflikte zu vermeiden.

Bei einer anderen Begegnung rief Guro Katharina H. Vikoer, Botschafterin fuer Frauenrechte und Gleichstellung im norwegischen Aussenministerium, die âMuetter Afrikasâ im Rahmen von IFAPA dazu auf, die besonderen Belange ihrer Laender hervorzuheben und Nichtregierungsorganisationen (NGOs) und den privaten Sektor in ihre Plaene und Vorschlaege zur Schaffung von Frieden in den von Konflikten betroffenen Teilen Afrikas einzubeziehen.

Finnland: Aufruf zur Solidaritaet

Auf einem Seminar in Helsinki (Finnland) ueber interreligioeses Verstaendnis und die Bevollmaechtigung von Frauen in Friedensprozessen erklaerte Paer Stenbaeck, Mitglied der IFAPA-Kommission, dass die IFAPA als Vorbild fuer die Zusammenarbeit zwischen den Religionen in Afrika und als Beweis dafuer gelte, dass es moeglich ist, Verantwortliche von Religionen zusammenzubringen. Der fruehere finnische Aussenminister bezeichnete dies als zukunftsweisend fuer Afrika und rief zur Solidaritaet zwischen den nordischen Laendern und Afrika im Rahmen der Initiative auf.

Leo Siliaemaa, stellvertretender Direktor der finnischen Hilfsorganisation FinnChurchAid, aeusserte sich besorgt ueber die zahlreichen Konflikte, die in Afrika auf Kaempfe um Macht und politische Vorherrschaft zurueckzufuehren seien und forderte interreligioese Gemeinschaften dringend dazu auf, sich aktiver um Dialog zu bemuehen und Instrumente zur Friedensbildung bereitzustellen.

Bei einem Treffen mit VertreterInnen des finnischen Aussenministeriums befuerwortete Botschafterin Ilari Rantakari eine engere Zusammenarbeit zwischen den formellen und den informellen Bereichen, um die wirksame Beteiligung zur Friedensschaffung zu garantieren. (862 Woerter)

(Ein Beitrag der nigerianischen Journalistin Brenda Akpan, die die IFAPA-Frauendelegation auf der Studienreise in die nordischen Laendern begleitete.)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Bez iehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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