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Lateinamerika: LWB-Mitgliedskirchen wollen Beziehungen als Gemeinschaft vertiefen KirchenleiterInnenkonferenz beschliesst Evaluierung der regionalen Zusammenarbeit
Santiago de Chile (Chile)/Genf, 6. Juli 2007 (LWI) - âUnsere Beziehungen sind gereift, wie auch die Zusammenarbeit miteinander. Die Entwicklung unter dem Begriff der *communioâ hat uns veraendert, und nun muessen wir sehen, wohin uns dieser bereits begonnene Weg weiterfuehren soll.â Mit diesen Worten begruendete die Moderatorin der Lateinamerikanischen KirchenleiterInnenkonferenz (Conferencia de Liderazgo - COL), Pfarrerin Dr. Gloria Rojas, das Vorhaben, den Prozess der regionalen Zusammenarbeit der Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Lateinamerika der vergangenen zehn Jahre zu evaluieren. Der Antrag zur geplanten Evaluierung wurde von den BischoefInnen und PraesidentInnen der 14 LWB-Mitgliedskirchen, die vom 16. bis zum 20. April in Santiago de Chile (Chile) tagten, einstimmig angenommen.
Der Beschluss sieht eine externe Evaluierung vor, die bis Dezember 2007 abgeschlossen, und der naechsten Konferenz der KirchenleiterInnen Ende Maerz 2008 in Lima (Peru) zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden soll.
Von einer derartigen Evaluierung erhofft sich Rojas, Praesidentin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (IELCH), eine systematische Aufarbeitung der Zusammenarbeit und des regionalen Prozesses des Zusammenwachsens als einer Gemeinschaft von Kirchen in Lateinamerika sowie die Benennung der Perspektiven und Aufgaben, die sich fuer die Zukunft ergeben.
âEine Evaluierung ist fuer unseren eigenen Prozess in Lateinamerika wichtigâ, erklaerte Alfonso Corzo von der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kolumbiens. Corzo fungiert als Berater im LWB-Rat und ist Vertreter der Region Lateinamerika und Karibik im LWB-Erneuerungsausschuss. Die Ergebnisse der Evaluierung koennten aber auch fuer die Ueberlegungen im Blick auf die Erneuerung des LWB von Bedeutung sein, âdie uns als globale Gemeinschaft beschaeftigtâ €œ. Fuer den Erneuerungsprozess seien die veraenderten oekumenischen Rahmenbedingungen ebenso wichtig, wie die Veraenderungen der Bedingungen und Beziehungen innerhalb der lutherischen Gemeinschaft. âBeides bedingt den Erneuerungsprozessâ, so Corzo.
Laut Pfr. Martin Junge, Gebietsreferent fuer Lateinamerika und Karibik der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME), ist es von grosser Bedeutung, âdass sich die LWB-Mitgliedskirchen der Region als Kirchen in einem gemeinsamen Prozess verstehen, und dass sie diesen mit professioneller Hilfe analysieren wollen, um ihn weiter zu vertiefen.†œ Sicherlich stelle diese Evaluierung vom methodologischen Standpunkt her eine schwierige Aufgabe dar, doch berge sie ein bedeutendes Potential fuer die weitere Konkretisierung dessen, was auf der Achten LWB-Vollversammlung 1990 in Curitiba (Brasilien) beschlossen wurde: dass sich die LWB-Mitgliedskirchen als eine Gemeinschaft (communio) verstehen, so Junge.
Die BischoefInnen und PraesidentInnen der lateinamerikanischen LWB-Mitgliedskirchen beschlossen in Santiago de Chile weiterhin, ein Konzeptpapier im Blick auf den 500. Jahrestag der lutherischen Reformation am 31. Oktober 2017 zu erarbeiten. So sollen Vorschlaege fuer die Begehung des Jahrestags auf regionaler Ebene unterbreitet und der KirchenleiterInnenkonferenz 2008 vorgelegt werden.
âDie Reformation gehoert nicht uns alleine. Sie verbindet uns mit anderen protestantischen Christen und Christinnen, ja, auch mit vielen Pfingstkirchen in der Region, die die lutherische Reformation zu ihrem Traditionsbestand zaehlenâ, erklaerte der Vize-Moderator der KirchenleiterInnenkonfere nz, Pfr. Melvin JimÃnez. Der Praesident der Lutherischen costa-ricanischen Kirche (ILCO) hofft, dass es gelingt, âgemeinsam, auch mit der roemisch-katholischen Kirche, auf diesen Jahrestag zuzugehen und dessen Bedeutung fuer Lateinamerika hervorzuhebenâ.
Die LWB-Region Lateinamerika und Karibik reicht von Mexiko im Norden bis Chile/Argentinien im Sueden. Sie umfasst 16 Mitgliedskirchen - davon 14 in Lateinamerika und zwei in der Karibik. Darueber hinaus gibt es in Lateinamerika neun vom LWB anerkannte Gemeinden. Rund 842.000 LutheranerInnen gehoeren zu den lateinamerikanischen und karibischen LWB-Mitgliedskirchen beziehungsweise vom LWB anerkannten Gemeinden. Diese Kirchen haben jeweils einen sehr unterschiedlichen Hintergrund. Einige sind im 18. Jahrhundert von ImmigrantInnen vor allem aus Europa gegruendet worden, andere von US-amerikanischen und europaeischen MissionarInnen, wiederum andere haben lokale Wurzeln. (575 Woerter)
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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.
Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.
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