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Lutheranerin aus Namibia erhaeltinternationale HIV und AIDS-Auszeichnung


From "Frank Imhoff" <Frank.Imhoff@elca.org>
Date Thu, 26 Jul 2007 11:28:22 -0500

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

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Lutheranerin aus Namibia erhaelt internationale HIV und AIDS-Auszeichnung Internationaler Frauengipfel sucht Strategien zur Bekaempfung der wachsenden HIV-Infektionsrate

Nairobi (Kenia)/Genf, 26. Juli 2007 (LWI) - Eine namibische Lutheranerin gehoert zu den 14 AIDS-Aktivistinnen, die der Weltbund der CVJF (Christliche Vereine junger Frauen) im Rahmen seines weltweiten Frauengipfels fuer ihren herausragenden und wegweisenden Beitrag zum Kampf gegen HIV und AIDS ausgezeichnet hat.

Anita Isaacs (48) wurde der âWomen Leading Change Awardâ des Weltbundes der CVJF verliehen, der Frauen wuerdigt, die in Gemeinwesen Leitungsverantwortung fuer die HIV und AIDS-Arbeit tragen.

Isaacs ist Mitglied der Gemeinde Oniimwandi der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Namibia (ELKIN) und arbeitet aktiv an der Schaffung von Selbsthilfegruppen und Netzwerken von mit HIV lebenden Menschen mit. Sie engagiert sich fuer einen verbesserten Zugang zu medizinischer Versorgung und Betreuung sowie fuer ein verstaerktes Bewusstsein fuer die Zusammenhaenge zwischen HIV und AIDS sowie der Gewalt gegen Frauen und Kinder. Darueber hinaus setzt sie sich aktiv fuer die sexuellen und reproduktiven Rechte HIV-positiver Frauen ein.

âIch bin stolz darauf. [Die Auszeichnung gibt] mir Kraft, noch mehr zu tunâ, so Isaacs in einem Interview mit der Lutherischen Welt-Information (LWI) waehrend des Internationalen Frauengipfels zur Leitungsverantwortung von Frauen im Bereich HIV und AIDS. Der Gipfel fand vom 4. bis 7. Juli im Rahmen der Ratstagung des Weltbundes der CVJF (1. bis 11. Juli) in Nairobi statt. Organisiert hatte ihn der Weltbund der CVJF in Zusammenarbeit mit der International Community of Women Living with HIV/AIDS (ICW) sowie weiteren internationalen Organisationen.

Ihr sei bewusst, âdass es Menschen gibt, die wahrnehmen, was ich tue, und mir Anerkennung zollen. Ich habe bereits einige namibische Auszeichnungen erhalten, diese neue jedoch ist international und wird vom Weltbund der CVJF, einer religioesen Organisation, verliehen. Das ist bedeutsam.â

Verstaerkte Einbindung von Frauen

Der kenianische Praesident Mwai Kibaki hatte die Auszeichnungen am Eroeffnungstag des Gipfels feierlich ueberreicht und dabei betont, die verstaerkte Einbindung von Frauen als Verantwortungstraegerinnen sowie die Staerkung der Rolle der Gemeinwesen bei HIV-Praevention sowie Pflege und Behandlung der Infizierten werde groessere Erfolge im Kampf gegen HIV und AIDS ermoeglichen.

âIch hege die grosse Hoffnung, dass eine verstaerkte Einbindung von Frauen als Verantwortungstraegerinnen alle Frauen und Maedchen dazu motivieren wird, Verantwortung zu uebernehmen - fuer die eigene Sicherheit wie auch fuer die Sicherheit anderer, denn Frauen sind das Fundament der Familie, ja der Gesellschaft. Frauen schaffen Frieden†œ, betonte Kibaki in seiner Eroeffnungsansprache.

Der Gipfel, an dem mehr als 1.800 Delegierte aus aller Welt teilnahmen, befasste sich mit den noetigen Strategien, Kenntnissen und Partnerschaften zur Eindaemmung der steigenden HIV-Infektionsraten bei Frauen und Maedchen.

Wirksame Massnahmen

Gemeinsam mit VertreterInnen von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen (NGOs), AIDS-Gruppen und Organisationen aus der Wirtschaft betonte die Stellvertretende Generalsekretaerin der Vereinten Nationen, Dr. Asha-Rose Migiro, Veraenderungen seien noetig, um Frauen und Maedchen mehr Einfluss und Selbstvertrauen zu verleihen und die Beziehungen zwischen Frauen und Maennern auf allen Ebenen der Gesellschaft zu veraendernâ. Migiro betonte vor den Teilnehmenden ihr persoenliches Engagement wie auch die Anstrengungen des Systems der Vereinten Nationen, umfassend und wirksam auf HIV zu reagieren.

âWenn wir in den letzten 25 Jahren eines gelernt haben, dann, dass wir AIDS ueberwinden koennen, wenn wir gemeinsam und konsequent handeln. Damit aber wirkliche Erfolge erzielt werden koennen, muessen wir uns von zwei grundlegenden Prinzipien leiten lassen: Rechenschaftspflicht und energischen Anstrengungen, die Messbarkeit der Ergebnisse zu gewaehrleistenâ, so Migiro.

Die Generalsekretaerin des Weltbundes der CVJF, Dr. Musimbi Kanyoro, betonte, Frauen seien in der Lage, Gesellschaften zu veraendern, und forderte dazu auf, ihnen die noetigen Mittel zur Verfuegung zu stellen.

âEine einzelne Frau kann eine Familie veraendern, viele Frauen gemeinsam werden die Menschheit veraendernâ, erklaerte Kanyoro und verwies darauf, dass die Konferenz die Aufgabe habe, die kollektive Kraft der Frauen zu mobilisieren, um die Entwicklung der weltweiten AIDS-Pandemie umzukehren. âHIV kann nur erfolgreich bekaempft werden, wenn HIV-positive Frauen Leitungsverantwortung uebernehmen.â

Neuinfektionen

Zu einer antiretroviralen Therapie haben laut UNAIDS-Direktor Dr. Peter Piot inzwischen 2,3 Millionen Menschen weltweit Zugang. UNAIDS registriere jedoch fuer jede/n neue/n Therapiepatietin/-patienten sechs weitere Infektionsfaelle.

âHier wird deutlich, dass eine Bewertung und Neubelebung der HIV-Praevention dringend notwendig ist. Zur Wahrnehmung der noetigen Leitungsaufgaben muessen Frauen mit an den Tisch, wo immer AIDS-Programme entwickelt, durchgefuehrt oder evaluiert werdenâ, betonte Piot.

Nach Angaben von UNAIDS sind fast 50 Prozent der mit HIV lebenden Erwachsenen Frauen, wobei in allen Regionen der Frauenanteil weiter zunimmt. Gegenwaertig leben weltweit 17,5 Millionen Frauen mit HIV. Dies entspricht einem Zuwachs um ueber eine Million in den vergangenen zwei Jahren. Am hoechsten liegt der Frauenanteil mit 60 Prozent in Afrika suedlich der Sahara.

Zur Bewegung des Weltbundes der CVJF, dessen Hauptaugenmerk sich auf die Foerderung von Verantwortungstraegerinnen fuer die anwaltschaftliche Arbeit in den Bereichen Menschenrechte, Gesundheit, Sicherheit, Menschenwuerde, Freiheit, Gerechtigkeit und Frieden fuer alle Menschen richtet, gehoeren ueber 25 Millionen Frauen und Maedchen in 125 Laendern. (784 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Fredrick Nzwili, Nairobi.)

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Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWI â gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.


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