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(LWI 07-14-2007) Lutherische Delegierte begruessen Mobilisierung von Frauen durch AIDS-Gipfel


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Thu, 26 Jul 2007 18:52:28 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Lutherische Delegierte begruessen Mobilisierung von Frauen durch AIDS-Gipfe l LWB-Generalsekretaer wuerdigt Partnerschaft mit Weltbund der CVJF

Nairobi (Kenia)/Genf, 26. July 2007 (LWI) - Nach Ansicht der Delegierten lutherischer Kirchen und Organisationen hat der internationale Frauengipfel zur Leitungsverantwortung von Frauen im Bereich HIV und AIDS, der vom 4. bis 7. Juli in Nairobi (Kenia) stattfand, Frauen erfolgreich fuer den Kampf gegen die weltweite Pandemie mobilisiert.

Nachdruecklich betonten die knapp 1.800 Gipfelteilnehmenden in einem abschliessenden Aufruf, AIDS koenne Menschen dazu motivieren, ihr Bestes zu geben, und es sei ihre Absicht, dies unter Beweis zu stellen. Der Aufruf nennt Zuwendung, Gerechtigkeit, Sicherheit, bedingungslose Unterstuetzung, Offenheit fuer alle Menschen, Liebe, Solidaritaet und aktives Handeln als Kernelemente fuer die Ueberwindung der Pandemie.

Organisiert hatte den Gipfel in Nairobi (Kenia) der Weltbund der CVJF (Christliche Vereine junger Frauen) in Zusammenarbeit mit der International Community of Women Living with HIV and AIDS (ICW) sowie weiteren internationalen Organisationen im Rahmen der Ratstagung des Weltbundes der CVJF (1. bis 11. Juli).

Karin Achtelstetter, Direktorin des Bueros fuer Kommunikationsdienste des Lutherischen Weltbundes (LWB), vertrat LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko in Nairobi. In einem Grusswort an den Rat des Weltbundes der CVJF betonte Noko seine Dankbarkeit fuer die auf verschiedenen Ebenen bestehende Zusammenarbeit und Partnerschaft mit der weltweiten Frauenbewegu ng.

?Die CVJF in den verschiedenen Laendern ermutigen, inspirieren und staerken Frauen und Maedchen dazu, Leitungsverantwortung in ihren Gemeinwesen und Kirchen zu uebernehmen, sie foerdern die Entwicklung neuer Vorbilder und hinterfragen traditionelle Strukturen in den Kirchen - auch in den Mitgliedskirchen des LWB?, betonte Noko.

Hohe Qualitaet der Leitungsarbeit

Dr. Mamy Ranaivoson, eine Medizinerin aus Nairobi, die gegenwaertig als Beraterin fuer die Evangelisch-Lutherische Kirche in Amerika (ELKA) und den LWB arbeitet, betonte im Gespraech mit der Lutherischen Welt-Informatio n (LWI), dass sie die Qualitaet der Leitungsarbeit sowie das Ausmass der Mobilisierung besonders bei Frauen in der Kirche beeindrucke.

Zu Beginn des Gipfels waren rund 300 mit HIV lebende Frauen in einem geschuetzten Raum zusammengetroffen, hatten Erfahrungen ausgetauscht und einander ermutigt und bestaerkt, in der HIV und AIDS-Arbeit Lehr- und Leitungsaufgaben zu uebernehmen.

?Ich bin stolz darauf, wie alles organisiert und durchgefuehrt wurde. HIV-positive Frauen, junge Frauen und alle Leitungspersoenlichkeiten einzuladen, ist ein wichtiger Schritt zur Bewusstseinsbildung?, erklaerte Dr. Belletech Deressa, Direktorin fuer Internationale Entwicklung und Nothilfe in der ELKA-Abteilung fuer globale Mission.

Konkrete ?Schritte zur Veraenderung?

In dem Abschluss-Aufruf des Gipfels werden zehn konkrete ?Schritte zur Veraenderung? beziehungsweise Handlungsstrategien aufgelistet, die Einzelpersonen, Familien, religioese Gruppen und Gemeinwesen umsetzen koennen. Zu den Handlungsstrategien gehoeren unter anderem Staerkung der Leitungsfunktion von Frauen, Eroeffnung sinnvoller Moeglichkeiten der Mitwirkung, Foerderung der Gleichstellung der Geschlechter und Sicherung der Menschenrechte fuer Frauen, Gewaehrleistung koerperlicher und psychischer Sicherheit.

Dr. Musimbi Kanyoro, Generalsekretaerin des Weltbundes der CVJF, erklaerte bei der Pressekonferenz zum Abschluss des Gipfels, Frauen koennten es sich nicht leisten, ohne den Entschluss, als Einzelne und als Bewegung aktiv zu werden, von der Konferenz abzureisen.

?Aus diesem Grund haben wir den *Aufruf von Nairobi 2007? formuliert? , so die lutherische Kenianerin Kanyoro, die vor ihrem Wechsel zum Weltbund der CVJF beim LWB als Referentin fuer Frauen in Kirche und Gesellschaft taetig war.

Der Gipfel habe, so betonte Kanyoro, nicht den Zweck gehabt, zu klagen, sondern einander Hoffnung zu geben, Kenntnisse und Strategien zu verbessern und das Engagement zu wecken, das die weitere Entwicklung der AIDS-Problem atik weltweit verwandeln koenne.

Die Aufgabe der Kirchen

Pfr. Atle Sommerfeldt, Generalsekretaer des norwegischen kirchlichen Hilfswerkes Norwegian Church Aid (NCA), stellte fest, in allen Sitzungen des Gipfels sei sehr deutlich geworden, dass Frauen, die mit HIV und AIDS leben beziehungsweise davon betroffen sind, verstaerkt Leitungsverantwortun g uebernehmen muessten.

Ihm sei klar geworden, ?dass weite Teile der Programmplanung im Bereich HIV und AIDS Genderfragen bisher unberuecksichtigt lassen. Die Leitungskapa zitaet von Frauen bleibt so ungenutzt, wird vernachlaessigt oder beiseite geschoben.?

Sommerfeldt erklaerte weiter: ?Die Aufgabe der Kirchen, besonders in Afrika und weltweit, besteht darin, jede Form der Stigmatisierung der von HIV Betroffenen zu bekaempfen. Haeufig sterben Menschen nicht so sehr aus medizinischen Gruenden, sondern weil sie ausgeschlossen werden. Und ich meine, die Kirchen tragen hier eine wesentliche Verantwortung.?

LWB-Kommunikationsdirektorin Achtelstetter betonte, es habe ?ein wirklich inspirierender und visionaerer Gipfel? stattgefunden, der Genderfragen im Zusammenhang mit HIV und AIDS thematisiert und bewiesen habe, dass ?LWB und Weltbund der CVJF nicht nur gemeinsame Anliegen haben, sondern auch enger und besser zusammenarbeiten und gemeinsam agieren muessen?. (709 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondent Fredrick Nzwili, Nairobi.)

* * *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit ?LWI? gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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