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Lutherisch-reformierte Dialoggruppe setzt


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Date Sat, 08 Sep 2007 23:14:12 -0400

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Lutherisch-reformierte Dialoggruppe setzt Reflexion ueber Kirchenverstaendnis fort Gemeinsame lutherisch-reformierte Kommission war zu Gast bei LutheranerInnen in Namibia

Windhoek (Namibia)/Genf, 8. September 2007 (LWI) ­ VertreterInnen des Lutherischen Weltbundes (LWB) und des Reformierten Weltbundes (RWB) haben sich fuer eine weitere Untersuchung des Kirchenverstaendnisses aus der Sicht beider Glaubenstraditionen ausgesprochen. Diesen Beschluss trafen die Mitglieder der Gemeinsamen lutherisch-reformierten Kommission auf ihrer zweiten Tagung vom 11. bis 17. August, die vom LWB in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Republik Namibia (ELKRN) in Windhoek (Namibia) ausgerichtet wurde.

Im Mittelpunkt der Tagung standen Referate ueber die Bedeutung und Autoritaet der Bekenntnisse in der lutherischen und reformierten Tradition. Ausgehend von der Diskussion ueber diese Frage, in der zahlreiche Konvergenzbereiche, aber auch eine Reihe von Unterschieden herausgearbeitet wurden, beschlossen die Teilnehmenden, auf der naechsten Tagung bereits bestehende zwischenkirchliche Vereinbarungen zu pruefen und sich dabei insbesondere zu fragen, welche Bedeutung diese fuer die sehr unterschiedlichen kirchlichen Kontexte haben, aus denen die Kommissionsmitglieder kommen. Ziel ist es, den Kirchen zusaetzliche Wege aufzuzeigen, wie sie die Gemeinschaft, die unter ihnen bereits besteht, zum Ausdruck bringen und leben koennen.

Auf der Tagung in Namibia wurden die Gespraeche fortgesetzt, die auf der ersten Tagung im Juli 2006 in Utrecht (Niederlande) begonnen hatten. Auf der ersten Tagung hatte die Gruppe die Ausrufung des â??Status confessionisâ?? angesichts des Rassismus zur Zeit der Apartheid als zentrales Ereignis im Leben des LWB wie auch des RWB identifiziert und daher beschlossen, die zweite Tagung im suedlichen Afrika abzuhalten. Sechs leitende VertreterInnen fuenf suedafrikanischer Kirchen nahmen zeitweise an der Tagung der Kommission teil, um ueber Leben und Zeugnis ihrer Gemeinschaften in diesem Zusammenhang zu sprechen.

Zu den Gaesten gehoerte Bischof Dieter R. Lilje von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Suedlichen Afrika (N-T), die von deutschen LutheranerInnen gegruendet und gepraegt wurde. Bischof Lilje beschaeftigte sich mit Fragen der theologischen Identitaet seiner Kirche, die in einer Zeit, in der diese zunehmend vielsprachig und multikulturell wird, an Bedeutung gewinnen. Pfr. Dr. Allan Boesak, ehemaliger RWB-Praesident, verwies auf das â??einzigartige Gelegenheitsfensterâ??, das gegenwaertig bestehe und zu neuen Anstrengungen ermutige, die theologische und strukturelle Einheit unter den Kirchen zu staerken, da diese angesichts der neuen Herausforderungen, vor denen sie seit der Einfuehrung der Demokratie stehen, noch ihren Weg suchen.

Boesak schloss sich damit dem Appell von Bischof Joe Ramashapa und Bischof Ngandaneni Phaswana von der Evangelisch-Lutherischen Kirche im Suedlichen Afrika an, die die Kommission aufforderten, ihre intensive theologische Reflexion mit der Untersuchung der Auswirkungen ihrer Arbeit auf allen Ebenen der Mission der Kirchen zu verbinden. Die Diskussion ueber Formen des christlichen Zeugnisses, die sowohl â??reformatorischâ?? seien als auch dem afrikanischen Kontext gerecht wuerden, halfen der Kommission, ueber ihre eigene Aufgabe, Kirchen der lutherischen und reformierten Kirchenfamilie ueberall der Welt zu helfen, nachzudenken.

Die Kommissionsmitglieder hoerten auch einen Bericht ueber ein Pilotprojekt, das von der ELKRN unterstuetzt wird und die Einfuehrung eines Grundeinkommens (Basic Income Grant, BIG) anstrebt. Dieses Projekt zielt darauf ab, einen Beitrag zum Kampf gegen die Armut in Namibia zu leisten und die Entwicklung des Landes voranzutreiben. Leiter der BIG-Initiative ist Dr. Zephania Kameeta, Bischof der ELKRN und LWB-Vizepraesident fuer die Region Afrika.

LWB und RWB fuehren seit Beginn der 1980er Jahre formelle Gespraeche auf internationaler Ebene.

Die Ko-Vorsitzenden der Kommission sind der lutherische Bischof em. Dr. Július Filo (Slowakische Republik) und die reformierte Pfarrerin Dr. Anna Case-Winters (USA). Der RWB wird Gastgeber der naechsten Tagung im Oktober 2008 sein. (559 Woerter)

Den vollstaendigen Text des Kommuniqués der Kommissionstagung vom August 2007 finden Sie in englischer Sprache auf der LWB-Webseite unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/Luth-Ref_Communique-Aug_2007.pdf

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf

(Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

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