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(LWI 10-04-2007) LWB-Praesident Hanson beantwortet Brief muslimischer Religionsfuehrer


From "Dirk-Michael GrÃtzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Tue, 16 Oct 2007 17:51:21 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

LWB-Praesident Hanson beantwortet Brief muslimischer Religionsfuehrer

Aufruf zu intensiveren gemeinsamen Friedensbemuehungen

Chicago (USA)/Genf, 16. Oktober 2007 (LWI) - Bischof Mark S. Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) und Praesident des Lutherischen Weltbundes (LWB), hat dazu aufgerufen, aktiv daran zu arbeiten, âdass Gemeinschaften der Gerechtigkeit, des Friedens und der Sicherheit entstehen, in denen MuslimInnen, Juden und Juedinnen sowie ChristInnen aus den Ursprungsdokumenten ihres Glaubens und auch aus den fundamentalen Quellen lebendigen Wassers schoepfen.â

Hanson reagierte damit auf ein Schreiben, das ihm und mehreren anderen internationalen KirchenvertreterInnen von 138 muslimischen Religionsfuehrern aus aller Welt am 11. Oktober zugestellt worden war. In dem 29-seitigen offenen Brief mit der Ueberschrift âEin Wort des Ausgleichs zwischen euch und unsâ werden MuslimInnen und ChristInnen zu engerer Zusammenarbeit fuer den Frieden aufgerufen.

Den vollstaendigen Text des offenen Briefs von 138 muslimischen Religionsfuehrern aus aller Welt finden Sie in englischer Sprache im Format PDF unter: www.divinity.cam.ac.uk/cip/documents/COMMONWORDFINAL091007.pdf

Lesen Sie nachstehend das vollstaendige Antwortschreiben von Bischof Mark S. Hanson:

âIch gruesse Sie im Namen des Allmaechtigen Gottes, unseres Schoepfers und Erhalters.

Am 11. Oktober wurde mir von muslimischen Gelehrten und leitenden Religionsvertretern die Kopie eines Briefes ueberreicht, der sich an leitende christliche RepraesentantInnen in aller Welt richtet. Als Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika und Praesident des Lutherischen Weltbundes nehme ich diesen Brief als aufrichtiges Glaubenszeugnis und in der Hoffnung entgegen, dass wir dem Ruf nach Frieden, der uns seit altersher aus unseren heiligen Schriften und Glaubensbekenntnissen erreicht, Folge leisten. Lasst uns beten und aktiv daran arbeiten, dass Gemeinschaften der Gerechtigkeit, des Friedens und der Sicherheit entstehen, in denen MuslimInnen, Juden und Juedinnen sowie ChristInnen aus den Ursprungsdokumenten ihres Glaubens und auch aus den fundamentalen Quellen lebendigen Wassers schoepfen.

Der Brief gibt Zeugnis von der Liebe zu Gott wie auch von unserem gemeinsamen Erbe wahrer Gastfreundschaft gegenueber unseren Naechsten. Diese Gebote der Gottes- und der Naechstenliebe legen prophetisches Zeugnis davon ab, dass ChristInnen und MuslimInnen von Gott den zentralen Auftrag erhalten haben, in friedlicher Koexistenz miteinander zu leben. Der Brief zeigt ferner auf, wie diese beiden Gebote âin Qurâan, Torah und Neuem Testamentâ miteinander verbunden werden. Ich ermutige alle Menschen ueberall auf der Welt, die Schoenheit dieser Verse zu spueren, die in den heiligen Schriften der abrahamitischen Religionen zu uns sprechen und uns Gottes Vision von der Liebe - wie wir und wen wir in einer zerbrochenen Welt lieben sollen - zeigen. Diese Vision, die Juden und Juedinnen, MuslimInnen und ChristInnen miteinander teilen, beinhaltet Treue zu Gott und Gemeinschaft in einer Welt, in der Konflikte unser gemeinsames Erbe als Kinder Gottes beschaedigen.

Im Jahr 2005 bin ich zusammen mit einer LWB-Delegation, der auch Generalsekretaer Ishmael Noko angehoerte, mit seiner Koeniglichen Hoheit Prinz Ghazi, persoenlicher Gesandter und Sonderberater von Koenig Abdullah II. von Jordanien, zusammengetroffen. Unsere Delegation war dankbar fuer die aufrichtige Gastfreundschaft und Herzlichkeit, die uns in unserem Gespraech entgegengebracht wurde. Die Delegation sprach mit Prinz Ghazi ausfuehrlich ueber die Urspruenge der abr ahamitischen Religionen, die in diesem Teil der Welt liegen. In einer weiteren Begegnung erklaerte Akel Biltaji, Berater Seiner Majestaet des Koenigs: âEs ist fuer uns eine grosse Ehre, Diener und Hueter der Heiligen Staetten zu sein.â

Ich nehme diesen Brief voller Dank und im Bewusstsein entgegen, dass wir uns noch intensiver mit ihm auseinandersetzen muessen. Ich nehme ihn ferner in der Ueberzeugung an, dass Juden und Juedinnen, MuslimInnen und ChristInnen aufgerufen sind zusammenzukommen, wie zu einer heiligen Staette, an der Gottes lebendige Offenbarung in der Welt von den Glaeubigen mit Ehrfurcht - und nicht in Angst vor ihren Naechsten - empfangen wird.

Ich bitte Gott um seinen fortwaehrenden Segen fuer MuslimInnen, Juden und Juedinnen und ChristInnen gleichermassen und sage ihm Dank fuer die Zeichen der Weisheit und der Demut, die unter ihren leitenden VertreterInnen zum Ausdruck kommen.

Bischof Mark S. Hanson

Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika Praesident des Lutherischen Weltbundesâ

(Nach ELKA News Service)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 66,7 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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