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Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 03/2008


From "Dirk-Michael GrÃtzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 28 Mar 2008 19:59:20 +0100

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Kurznachrichten der LWI-Ausgabe 03/2008

â Michael Buenker als neuer lutherischer Bischof in Oesterreich eingefuehrt â Norwegische Kirche verabschiedet Leitlinien fuer interreligioese Beziehungen â ELKA legt Entwurf von Erklaerung zur Sexualitaet vor â Australien: LutheranerInnen unterstuetzen Entschuldigung der Regierung bei Aborigines â Deutschland: Lutherische Kirchen planen weiteren Zuschuss fuer LWB-Stiftungsfonds in Hoehe von 830.000 Euro â LWB-Generalsekretaer Noko traf deutsche Partner in Hannover â Deutschland: Evangelische Entwicklungsorganisationen sollen fusionieren â LWB-Generalsekretaer gedenkt des Theologen Lukas Vischer â Nachruf auf Gruenderin der internationalen Fokolar-Bewegung Chiara Lubich â Valeriano neue Leiterin des LWB-Regionalbueros in Nordamerika â Tore Samuelsson neuer AWD-Programmreferent fuer Ostafrika â Bouka-Coula neue AWD-Programmreferentin fuer Zentral- und suedliches Afrika â Neue LWB-Publikation: Theologische Reflexionen zu interreligioesen Beziehungen â Oekumenische Frauen starten auf UN-Sitzung Webseite zur Anwaltschaft â Die Losungen der Herrnhuter Bruedergemeine als Freeware

Michael Buenker als neuer lutherischer Bischof in Oesterreich eingefuehrt

Der neue Bischof der Evangelischen Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Oesterreich, Dr. Michael Buenker, ist am 27. Januar dieses Jahres in einem festlichen Gottesdienst im Austria Center Vienna in Wien (Oesterreich) in sein Amt eingefuehrt worden. An der Festveranstaltung nahmen mehr als 1.700 Gaeste aus dem In- und Ausland teil. Buenker ist Nachfolger von Bischof Mag. Herwig Sturm, der am 9. Dezember 2007 mit einem feierlichen Gottesdienst in der Lutherischen Stadtkirche und einem Empfang in der Nationalbibliothek in Wien in den Ruhestand verabschiedet wurde.

In seiner Predigt erklaerte der neue Bischof, er wolle sich in den kommenden Jahren fuer eine missionarische und diakonische Kirche einsetzen. âIch lade alle ein aufzubrechen, mich auf diesem Weg zu begleitenâ, so der 53-Jaehrige. Er unterstrich: âEvangelischer Glaube, wie ihn der Apostel Paulus versteht, wird sich mit den bestehenden Verhaeltnissen nie abfinden, wird nicht resignieren und nicht zynisch werden. Wird auch nicht illusionaer ueber die Realitaet hinweggehen, sondern sich voll Wachsamkeit und Leidenschaft ausstrecken nach der neuen Welt Gottes.â

Kirche muesse in den Grundsatzfragen des gesellschaftlichen Zusammenlebens âPosition beziehen und Stellung nehmenâ, betonte Buenker. Das Bischofsamt versteht der Theologe, der in seiner Freizeit Schlagzeug in einer Band spielt, als synodales Amt: âDer Bischof soll den Takt vorgeben und die Grundlage bieten fuer das Zusammenspiel der Kircheâ.

Buenker war im Juni 2007 zum Bischof gewaehlt worden und trat sein neues Amt am 1. Januar 2008 an.

Mein ganzes Leben war getragen vom Erbarmen Gottes

âMein ganzes Leben, insbesondere mein Amt als Bischof, war getragen vom Erbarmen Gottesâ, betonte Bischof Sturm in der Predigt zu seinem Abschiedsgottesdienst Anfang Dezember. In dem Festgottesdienst in der ueberfuellten Stadtkirche sagte der scheidende Bischof: Das Evangelium koenne Menschen so verwandeln, âdass sie Gewalt ueberwinden und Frieden stiften.â

Die Evangelische Kirche Augsburgischen Bekenntnisses in Oesterreich hat rund 320.000 Mitglieder und gehoert seit 1947 zum Lutherischen Weltbund (LWB). (313 Woerter)

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Norwegische Kirche verabschiedet Leitlinien fuer interreligioese Beziehungen

Der Rat der Norwegischen Kirche fuer oekumenische und internationale Beziehungen hat Leitlinien fuer die interreligioesen Beziehungen verabschiedet.

Das

Dokument, mit dem der Rat erstmals Prinzipien fuer seine interreligioese Arbeit festlegte, kam am 11. Februar zur Abstimmung. In einer Stellungnahme des Rates der Norwegischen Kirche fuer oekumenische und internationale Beziehungen heisst es, die Entscheidung, zum gegenwaertigen Zeitpunkt, solche Leitlinien zu verfassen, sei gefallen, da die Notwendigkeit bestehe, in der Gesellschaft Position zu beziehen und die Ortsgemeinden fuer ihre interreligioese Arbeit zu bevollmaechtigen.

Die Leitlinien legen die Prinzipien dar, denen der Rat bei seiner Arbeit an interreligioesen Fragen, mit der er durch die Norwegische Kirche betraut ist, folgen will. Das Dokument formuliert in knapper und umfassender Form Grundlagen, Definition und Zweck des interreligioesen Dialogs aus Sicht des Rates.

Der Norwegischen Kirche gehoeren mit 3,9 Millionen LutheranerInnen ueber 80 Prozent der norwegischen Bevoelkerung an. Sie ist seit 1947 Mitglied des Lutherischen Weltbunds (LWB). (157 Woerter)

Den vollen Wortlaut der âLeitlinien fuer interreligioese Beziehungenâ finden Sie in englischer Sprache auf der Webseite der Norwegischen Kirche unter: www.kirken.no/english/doc/engelsk/Principles_interreligious_relations_08.pd f

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ELKA legt Entwurf von Erklaerung zur Sexualitaet vor

Die mit Studien zur Sexualitaet beauftragte Arbeitsgruppe der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) hat am 13. Maerz den âEntwurf einer Sozialen Erklaerung zur menschlichen Sexualitaetâ zu breit angelegter Pruefung und Stellungnahme vorgelegt. Als Frist fuer die Abgabe von Stellungnahmen bei der Arbeitsgruppe wurde der 1. November gesetzt.

Soziale Erklaerungen sind Lehrdokumente, die LutheranerInnen bei der Urteilsbildung zu sozialen Fragen Hilfestellung geben. Sie bieten einen theologisch-ethischen Rahmen fuer Diskussion, Klaerung und Entscheidungsfindung, legen Grundsaetze fuer die Kirche fest und geben Wegweisung fuer Anwaltschaft und praktische Arbeit in Kirche und Gesellschaft. Sie werden von der ELKA-Generalversammlung, dem hoechsten Entscheidungsgremium der Kirche, das alle zwei Jahre zusammentritt, mit Zweidrittelmehrheit verabschiedet.

Die meisten der 65 ELKA-Synoden wollen zwischen Maerz und November Anhoerungen durchfuehren. Auf der Grundlage der Stellungnahmen wird die Arbeitsgruppe den Text ueberarbeiten und voraussichtlich Anfang 2009 einen Vorschlag fuer eine Soziale Erklaerung unterbreiten. Dieser Vorschlag soll dem Kirchenrat der ELKA vorgelegt werden, mit der Bitte, ihn zur Beschlussfassung in die Tagesordnung der ELKA-Generalversammlung 2009 aufzunehmen. Der Kirchenrat traegt zwischen den Generalversammlungen die Entscheidungsverantwortung.

Im Rahmen der ELKA-Generalversammlung 2001 wurde ein Prozess zur Erarbeitung einer Sozialen Erklaerung zur menschlichen Sexualitaet angeregt. Auf Anweisung des Kirchenrats wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die fuer die Durchfuehrung des Prozesses zustaendig ist. Mit dem Ziel, die Diskussion anzustossen und Rueckmeldungen aus der gesamten ELKA zu erhalten, gab die Arbeitsgruppe drei Studien sowie eine Handreichung fuer die Jugend heraus. Der Prozess steht unter dem Thema âGemeinsam in Treue auf dem Wegâ.

Die ELKA hat rund 4,78 Millionen Mitglieder und ist seit 1988 Mitglied des Lutherischen Weltbundes (LWB). Ihr Leitender Bischof, Mark S. Hanson, ist seit 2003 Praesident des LWB. (278 Woerter)

Der âEntwurf einer Sozialen Erklaerung zur menschlichen Sexualitaetâ ist in englischer Sprache auf der ELKA-Webseite zugaenglich: www.ELCA.org/faithfuljourney/draft

(Nach ELKA News Service)

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Australien: LutheranerInnen unterstuetzen Entschuldigung der Regierung bei Aborigines

Der Praesident der Lutherischen Kirche Australiens (LKA), Pfr. Michael P. Semmler, hat die vor kurzem erfolgte Entschuldigung von Premierminister Kevin Rudd fuer eine in der Vergangenheit verfolgte Politik, die der indigenen Bevoelkerung Australiens - den Aborigines - tiefes Leid zugefuegt hat, begruesst. âAls Kirche hoffen wir, dass die Entschuldigung der Regierung einen Prozess in Gang setzt, der dem Wohlergehen unserer Aborigine-Schwestern und -Brueder foerderlich istâ, schreibt Semmler in einer Erklaerung mit dem Titel âVersoehnung und die Lutherische Kirche Australiensâ.

In einer Ansprache vor dem Parlament am 13. Februar entschuldigte sich Rudd (Mitte-Links-Partei) fuer Assimilationspraktiken der Vergangenheit, unter denen Aborigine-Kinder ihren Familien weggenommen und zu weissen Pflegefamilien gegeben wurden (âdie gestohlene Generationâ) .

Semmlers Erklaerung unterstreicht das christliche Konzept der Versoehnung und die anhaltenden Anstrengungen der LKA, Aborigines âin gleicher Weise in die Planung zur Bewaeltigung ihrer besonderen Beduerfnisse einzubeziehen, von denen viele noch in grossen Teilen unbefriedigt sindâ.

Die LKA hat rund 75.000 Mitglieder und ist seit 1994 assoziierte Mitgliedskirche des Lutherischen Weltbundes (LWB). (169 Woerter)

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Deutschland: Lutherische Kirchen planen weiteren Zuschuss fuer LWB-Stiftungsfonds in Hoehe von 830.000 Euro

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) hat auf seiner Sitzung Mitte Dezember in Hannover (Deutschland) beschlossen, die deutschen LWB-Mitgliedskirchen zu bitten, sich an der zweiten Phase des LWB-Stiftungsfonds (2007 bis 2017) mit Beitraegen in Hoehe von insgesamt 830.000 Euro zu beteiligen.

Die Betraege sollen mit Hilfe des Berechnungsschluessels der DNK/LWB-Umlage 2007 ueber das DNK/LWB an den LWB gezahlt werden, so die Beschlussfassung.

Das Kapital des Stiftungsfonds ist auf Dauer angelegt, nur die jaehrlichen Nettoertraege werden zur finanziellen Unterstuetzung der Arbeit des LWB verwendet. Das Kapital des LWB-Stiftungsfonds sowie feste Zusagen beliefen sich zum Ende des vergangenen Jahres auf rund 11,5 Millionen Schweizer Franken (CHF). Seit April 1999 ist der LWB-Stiftungsfonds unter Schweizer Recht im Kanton Genf eingetragen. Bis zum Jahr 2017 ist ein Fondsvermoegen von 20 Millionen CHF anvisiert.

In der ersten Phase des Stiftungsfonds (1999 bis 2007) hatten die deutschen LWB-Mitgliedskirchen einen Beitrag in Hoehe von insgesamt 3,85 Millionen CHF (dies entspricht einem aktuellen Gegenwert von rund 2,45 Millionen Euro) geleistet.

Das DNK/LWB vertritt 13 lutherische Kirchen: Baden, Bayern, Braunschweig, Hannover, Mecklenburg, Nordelbien, Oldenburg, Pommern, Sachsen, Schaumburg-Lippe, Thueringen und Wuerttemberg sowie die Lippische Landeskirche-Lutherische Klasse. Das DNK/LWB vertritt knapp 12,6 Millionen Gemeindemitglieder. (207 Woerter)

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LWB-Generalsekretaer Noko traf deutsche Partner in Hannover

Als âhistorischâ hat der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, eine Begegnung mit deutschen Partnern des LWB - VertreterInnen des Deutschen Nationalkomitees des LWB, der Missionswerke und der evangelischen Entwicklungshilfeorganisationen Evangelischer Entwicklungsdienst (EED) und âBrot fuer die Weltâ - bezeichnet. âUns ist deutlich geworden, dass der LWB fuer die deutschen Partner eine unverzichtbare Plattform fuer ihre internationale Arbeit darstelltâ, so Noko. Der LWB-Generalsekretaer war von acht LWB-Kabinettsmitgliedern zu dem Treffen am 28. Februar in Hannover (Deutschland) begleitet worden. Die Konsultation hatte zum Ziel, das gegenseitige Verstaendnis fuer die jeweiligen Aktivitaeten zu erhoehen und die Kommunikation zwischen den Partnern zu verbessern.

âWir nehmen ein besseres Verstaendnis der evangelischen Kirchenstrukturen und Arbeitszusammenhaenge in Deutschland mit nach Hauseâ, beschrieb auch Pfr. Chandran Paul Martin, stellvertretender LWB-Generalsekretaer, das Ergebnis der Gespraeche. âMiteinander zu reden ist etwas anderes, als Schriftstuecke auszutauschen. Das heute Gehoerte wird auch die weitere strategische Planung und den Erneuerungsprozess des LWB beeinflussen.â

Im Mittelpunkt der Beratungen standen die Situation der Kirchen und Werke in Deutschland sowie die Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes 2010 in Stuttgart (Deutschland). Auch wurde ueber die strategische Planung des LWB fuer die naechsten Jahre informiert. Sie betont unter anderem das Selbstverstaendnis des Weltbundes als Gemeinschaft lutherischer Kirchen im oekumenischen Kontext und in interreligioesen Bezuegen.

âWege fuer die Zusammenarbeit mit vielen kirchlichen Akteuren zu finden, ist fuer den LWB die besondere Herausforderung in Deutschland,â sagte Pfr. Eberhard Hitzler, Direktor der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD). In anderen Laendern gebe es einen oder wenige AnsprechpartnerInnen, hier seien es viele mit Arbeitsauftraegen, die vom missionarischen Auftrag bis hin zur Entwicklungsarbeit reichten. âWir haben ein spezifisch lutherisches Profil, das wir in unserer Arbeit nicht verstecken sollten.â

âBei diesem Treffen war nicht der LWB aus Genf zu Gast in Deutschland,â bilanzierte der Vorsitzende des DNK/LWB, der bayerische Landesbischof Dr. Johannes Friedrich, die Begegnung, âsondern der LWB aus Genf kam zum LWB in diesem Teil der Welt.â (320 Woerter)

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Deutschland: Evangelische Entwicklungsorganisationen sollen fusionieren

Die drei kirchlichen Entwicklungsorganisationen in Deutschland - Evangelischer Entwicklungsdienst (EED), âBrot fuer die Welt†œ und Diakonie Katastrophenhilfe - wollen fusionieren. Es solle ein einziges Werk fuer Entwicklungspolitik und -zusammenarbeit entstehen, so eine gemeinsame Presseinformation des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland (DWEKD) und des Evangelischen Entwicklungsdienstes (EED) Ende Februar.

Der Diakonische Rat und der Aufsichtsrat des EED begruessten die Planungen, nach denen die drei kirchlichen Entwicklungsorganisationen zukuenftig am Standort in der bundesdeutschen Hauptstadt Berlin zusammenarbeiten werden. Die Synode und der Rat der EKD haetten sich die Zusammenfuehrung aller entwicklungsbezogenen Dienste der evangelischen Kirchen zum Ziel gesetzt. Dass der letzte Schritt auf diesem Weg nun gegangen werden soll, werde auch vom Rat der EKD begruesst, so die Organisationen in ihrer Mitteilung.

Die zukuenftige Rechtsform, der Zeitplan, das weitere Verfahren und die finanziellen Fragen sollen in den kommenden Monaten geprueft werden. Fest stehe schon jetzt, dass die Kosten der Zusammenfuehrung nicht aus Spendenmitteln finanziert wuerden. Mit dem Umzug nach Berlin wird fuer 2012 oder 2013 gerechnet.

Ziel sei es, alles was zur Diakonie gehoere bis 2013 in Berlin unter einem Dach zusammenzufuehren, sagte DWEKD-Praesident Klaus-Dieter Kottnik. Dazu werde ein geeigneter Standort in Naehe des Regierungsviertels gesucht. Zuvor seien die Mitarbeitenden ueber die Plaene informiert worden. Eine sozialvertraegliche Umsetzung der Zusammenfuehrungsbeschluesse werde sichergestellt.

Zur kuenftigen Entwicklungszusammenarbeit aeusserten der EED-Aufsichtsratsvorsitzende, Praeses Nikolaus Schneider, und Diakonie-Praesident Kottnik die Hoffnung, dass diese durch den Zusammenschluss âmassiv gestaerktâ werde.

Der in Bonn ansaessige EED foerdert Projekte in rund 80 Laendern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Suedosteuropa. âBrot fuer die Weltâ mit Sitz in Stuttgart kaempft gegen Hunger und Armut weltweit und sammelte dafuer 2006 mehr als 50 Millionen Euro an Spenden. Die Diakonie Katastrophenhilfe (ebenfalls Stuttgart) ist in Krisen- und Katastrophensituationen im In- und Ausland im Einsatz. (294 Woerter)

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LWB-Generalsekretaer gedenkt des Theologen Lukas Vischer

Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat den Schweizer reformierten Theologen Pfr. Dr. Lukas Vischer und seine âengagierte Nachfolgeâ gewuerdigt. Noko betonte, Vischer habe fuer die Kirche und ihr Werk sein Leben eingesetzt.

âDer Blick auf die Entwicklung des oekumenischen Verstaendnisses im vergangenen halben Jahrhundert ist undenkbar ohne eine W uerdigung seines] Beitragsâ, so Noko in seinem Nachruf auf Vischer, der von 1966 bis 1979 Direktor der Kommission fuer Glauben und Kirchenverfassung des Oekumenischen Rates der Kirchen (OeRK) war. Vischer verstarb am 11. Maerz 2008 im Alter von 81 Jahren.

Vischer verband tiefe Freundschaft mit ChristInnen in aller Welt, betonte Noko und erinnerte an Vischers Beitrag zur Erklaerung zu Taufe, Eucharistie und Amt. âWir Lutheranerinnen und Lutheraner gehoeren zu denjenigen, die in reichem Masse von der theologischen Breite und den vielfaeltigen Denkanstoessen der Arbeit in diesem Bereich profitiert habenâ, so Noko.

Der LWB-Generalsekretaer wuerdigte Vischers oekumenischen Einsatz und stellte fest: ââes gab nahezu keinen Bereich der oekumenischen Arbeit, dem er durch seine Mitwirkung keine positiven Impulse gab. In seiner eigenen, reformierten Tradition schaetzte und foerderte er nicht nur die historischen Glaubensschaetze, sondern auch ihre fortgesetzte Faehigkeit zu Wandlung und Erneuerung.â

Noko verwies weiterhin auf das Vermaechtnis von PionierInnen wie Vischer im Blick auf ihre fuehrende Rolle in der Klimawandel-Kampagne der Kirchen, die gegenwaertig in Arbeit und Gebet der Kirchen immer mehr Gewicht erhalte.

âEr erinnerte uns alle, die wir der Reformation verpflichtet sind, daran, dass sie nicht einfach ein Ereignis ist, das der Vergangenheit zugehoert, sondern bleibende Herausforderung an unseren Glauben heuteâ, so Noko abschliessend. (264 Woerter)

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Nachruf auf Gruenderin der internationalen Fokolar-Bewegung Chiara Lubich

Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat seine âtiefe Trauerâ ueber den Tod von Chiara Lubich zum Ausdruck gebracht. Die roemisch-katholische Lubich aus Norditalien war Gruenderin der internationalen Fokolar-Bewegung. Sie verstarb am 14. Maerz im Alter von 88 Jahren in ihrem Zuhause bei Rom (Italien).

âDas Wissen, dass eine Frau von solch tiefer Heiligkeit regelmaessig fuer uns und unserer Arbeit betete, war uns Stuetze und Kraft. Sie wird uns sehr fehlenâ, so Noko in seinem Nachruf auf Lubich.

Der LWB-Generalsekretaer betonte, Lubich sei eine âZeugin fuer Gottes Macht [gewesen], in jeder Generation in neuer und unerwarteter Weise zur Kirche zu sprechenâ. In der lutherischen Kirchengemeinschaft haetten sich, so Noko, viele inspirieren lassen von dieser Laiin, die âder ganzen Welt ein selbstloses Beispiel treuer Nachfolge gabâ.

Inmitten des Krieges âschenkte sie sich dem Gott des Friedensâ, erklaerte Noko in Bezug auf die Gruendung der Fokolar-Bewegung waehrend des Zweiten Weltkriegs. Er wuerdigte Lubichs Beitrag zum Bemuehen um die Einheit der ChristInnen: âIn einer gespaltenen Welt fand sie ihre Berufung im Streben nach Einheit unter allen Menschen, die Gott liebt.â

Die Fokolar-Bewegung entstand 1943 in Trient (Italien). Gegenwaertig ist sie in 182 Laendern vertreten und erreicht ueber fuenf Millionen Menschen. (209 Woerter)

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Valeriano neue Leiterin des LWB-Regionalbueros in Nordamerika

Seit Anfang Maerz ist Pfarrerin Teresita C. Valeriano Leiterin des Regionalbueros des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Nordamerika. Die 42-Jaehrige ist Nachfolgerin von Kathy J. Magnus, die von 2002 bis zu ihrer Pensionierung im Dezember 2007 das Regionalbuero leitete.

Valeriano ist Pfarrerin der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELKA) und war seit 2004 Studentenpfarrerin an der University of Southern California in Los Angeles (USA). Von 2000 bis 2004 war sie Referentin fuer Jugend in Kirche und Gesellschaft (JKG) in der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) in Genf.

Valeriano wurde in Malabon (Philippinen) geboren und besitzt zwei Bachelor-Abschluesse: in Betriebswirtschaftslehre von der University of the East in Manila (1985) und in Kirchenmusik vom Asian Institute for Liturgy and Music in Quezon (1994, beide Philippinen). Am Pacific Lutheran Theological Seminary in Berkeley ( Kalifornien/USA) erhielt sie ihren Master of Divinity. 1998 ordiniert wurde sie Pfarrerin an der First Lutheran Church in Tulare (Kalifornien/USA).

Das LWB-Regionalbuero fuer Nordamerika befindet sich im ELKA-Hauptquartier in Chicago (Illinois/USA). In ihrer neuen Position wird Valeriano LWB-Aktivitaeten in Nordamerika koordinieren und mit den Mitgliedskirchen der Region zusammenarbeiten. Neben der ELKA gehoeren die Litauische Evangelisch-Lutherische Kirche in der Diaspora und zwei Kirchen in Kanada dazu: die Evangelisch-Lutherische Kirche in Kanada und die Estnische Evangelisch-Lutherische Kirche im Ausland. Die vier LWB-Mitgliedskirchen haben zusammen knapp fuenf Millionen Mitglieder. (222 Woerter)

Informationen zum LWB-Regionalbuero in Nordamerika finden Sie unter: www.elca.org/lwf

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Tore Samuelsson neuer AWD-Programmreferent fuer Ostafrika

Tore Samuelsson aus Schweden ist neuer Programmreferent fuer Ostafrika in der Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf. Der 56-Jaehrige trat seine neue Position im Februar an. Zuvor hatte er seit 2001 als Kommunikationsdirektor fuer das Life & Peace Institute in Uppsala (Schweden) gearbeitet, einer Organisation, die sich aus christlich-ethischer Perspektive mit internationalen Konflikten beschaeftigt und diese wissenschaftlich erforscht.

Samuelsson ist seit 30 Jahren im Bereich Kommunikation und Entwicklung taetig. Unter anderem trug er Verantwortung fuer verschiedene LWB/AWD-Programme in Afrika und war bei seiner Heimatkirche, der Schwedischen Kirche, und deren Entwicklungs- und Nothilfeagentur Church of Sweden Aid taetig.

Von 1998 bis 2001 war er Vertriebsdirektor der Zeitung der Schwedischen Kirche âSvenska Kyrkans Tidningâ; davor arbeitete er als stellvertretender Direktor fuer die Laekarmissionen-Stiftung, einer unabhaengigen schwedischen Stiftung, die Entwicklungshilfe und humanitaere Dienste unterstuetzt. Von 1987 bis 1997 war er AWD-Programmreferent fuer sechs Laenderprogramme in Afrika sowie Kommunikationsbeauftragter und Berichterstatter fuer das oestliche und suedliche Afrika in Daressalam (Tansania).

Bei Church of Sweden Aid war Samuelsson von 1980 bis 1993 Kommunikationsdirektor, stellvertretender Entwicklungsdirektor und Berater fuer Medienproduktionen. Von 1976 bis 1980 arbeitete er als Reporter fuer die schwedische Tageszeitung âDagenâ.

Samuelsson studierte Journalistik und Kommunikation an der Universitaet Goeteborg sowie Entwicklungsstudien an der Universitaet Uppsala (beide Schweden).

Samuelsson ist verheiratet und hat drei Kinder. (221 Woerter)

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Bouka-Coula neue AWD-Programmreferentin fuer Zentral- und suedliches Afrika

Dr. Colette Bouka-Coula ist neue Programmreferentin fuer Zentral- und suedliches Afrika in der LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD). Die 56-Jaehrige stammt aus Kamerun und begann Ende Februar ihre neue Taetigkeit im Genfer LWB-Sekretariat.

Bouka-Coulas 16-jaehrige Erfahrung mit der LWB/AWD umfasst die Leitung des AWD-Laenderprogramms in Mauretanien von 2004 bis Ende 2007. Von 2001 bis 2004 war sie LWB-Repraesentantin fuer das AWD-Programm in Aethiopien und von 1996 bis 2001 arbeitete sie als Leiterin fuer das damals in Nairobi (Kenia) angesiedelte Regionalbuero der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung (AME) in Afrika. Das erste Mal arbeitete sie von 1991 bis 1996 als stellvertretende AME-Gebietsreferentin fuer Afrika fuer den LWB.

Bouka-Coula ist Mitglied der Evangelisch-Lutherischen Kirche Kameruns und gehoerte von 1990 bis 1991 dem LWB-Programmausschuss fuer Mission und Entwicklung an.

Sie studierte an der Universitaet von Yaoundà (Kamerun) und promovierte mit einer Arbeit zur amerikanischen Kultur und der englischsprachigen Dritten Welt an der Universitaet Paris III.

Bouka-Coula hat zwei Kinder. (163 Woerter)

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Neue LWB-Publikation: Theologische Reflexionen zu interreligioesen Beziehungen

âDeepening Faith, Hope and Love in Relation s with Neighbors of Other Faithsâ (Glaube, Hoffnung und Liebe in nachbarschaftlichen Beziehungen zu Menschen anderen Glaubens vertiefen) lautet der Titel einer neuen Publikation der Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS) des Lutherischen Weltbundes (LWB).

TheologInnen aus aller Welt haben zu der Publikation beigetragen, die sich die Vertiefung des Engagements und des theologisches Urteilsvermoegens in interreligioesen Beziehungen zum Ziel gesetzt hat. Der zweite Band der ATS-Reihe âTheologie im Leben der Kircheâ enthaelt Beitraege, die sich mit den kirchlichen, gesellschaftlichen, paedagogischen, biografischen und geschlechterspezifischen Dimensionen interreligioeser Beziehungen auseinandersetzen. Das Konzept eines Dialogs der Hoffnung wird untersucht und theologische Ueberlegungen zu Erloesung und dem dreieinigen Gott im interreligioesen Dialog runden den Band ab.

In der Einleitung weist die Herausgeberin und theologische Assistentin der ATS, Pfarrerin Simone Sinn, auf die Bedeutung eines groesseren oeffentlichen Bewusstseins fuer interreligioese Beziehungen hin, merkt aber an, dass in Bezug auf âdie dabei auftretende Eile und Atemlosigkeitâ Vorsicht geboten sei. Sie fuegt hinzu: âBeziehungen zwischen Personen unterschiedlichen Glaubens aufzubauen ist ein langfristiger Prozess, der ernsthaftes Engagement und Visionen erfordertâ.

Der erste Band der LWB/ATS-Reihe âTheologie im Leben der Kircheâ, âBeing the Church in the Midst of Empire: Trinitarian Reflectionsâ (Kirche sein inmitten imperialistischer Machtstrukturen: trinitarische Reflexionen) erschien Ende 2007 bei Lutheran University Press. Beide Publikationen sind nur in englischer Sprache erhaeltlich. (226 Woerter)

Fuer weitere Informationen oder zur Bestellung der Publikation wenden Sie sich bitte an die LWB-Abteilung fuer Theologie und Studien, 150 route de Ferney, Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz, Tel. +41/22-791 61 11, Fax +41/22-791 66 29 oder via E-Mail: liesch@lutheranworld.org Der Preis betraegt 16 CHF, 10 Euro oder 14 US-Dollar zuzueglich Versandkosten.

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Oekumenische Frauen starten auf UN-Sitzung Webseite zur Anwaltschaft

âOekumenische Frauenâ, eine Koalition verschiedener Kirchen und oekumenischer Organisationen, die im Dialog mit den Vereinten Nationen in New York stehen, hat eine Webseite zur 52. Sitzung der UN-Frauenrechtskommission (CSW) im UN-Hauptquartier in New York, die vom 25. Februar bis 7. Maerz stattfand, ins Leben gerufen.

Auf der englischsprachigen Seite http://ecumenicalwomen.org/ stellt die Koalition, der auch der Lutherische Weltbund angehoert, Perspektiven zum biblischen Auftrag zur Befreiung und Gerechtigkeit fuer Frauen dar. Dazu gehoert auch ein Blog mit wissenschaftlichen Beitraegen und theologischen Materialien aus der ganzen Welt. (93 Woerter)

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Die Losungen der Herrnhuter Bruedergemeine als Freeware

Die Evangelische Brueder-Unitaet - Herrnhuter Bruedergemeine hat ihr Angebot zu den Losungen fuer 2008 erweitert. Fuer die Betriebssysteme und Plattformen Windows, Apple und Palm stehen Anwendungen zur Anzeige der deutschsprachigen Losungstexte zur Verfuegung. In Kuerze kommen weitere Anwendungen fuer TypO3 und Linux hinzu.

Alle Programme werden als Freeware angeboten. Sie duerfen kostenlos verwendet werden und sind fuer die freie Weitergabe bestimmt. Alle Losungsprogramme beinhalten die Tagestexte (Losung und Lehrtext), die identisch mit dem Losungsbuch in Wortlaut und Bibeluebersetzung sind. (85 Woerter)

Das Angebot der Losungen als Freeware finden Sie unter: www.losungen.de/download/download.php

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,3 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Ra t der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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