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(LWI 04-01-2008) LWB-Generalsekretaer Noko fordert unverzuegliche Bekanntgabe der Wahlergebnisse in


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Date Thu, 10 Apr 2008 19:46:24 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

LWB-Generalsekretaer Noko fordert unverzuegliche Bekanntgabe der Wahlergebnisse in Simbabwe

Solidaritaet mit Opfern von Einschuechterung, Erniedrigung und Mangel

Genf, 10. April 2008 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat grosse und wachsende Sorge ueber die Entwicklungen in Simbabwe zum Ausdruck gebracht. In einer am Donnerstag, 10. April, veroeffentlichten Erklaerung fordert Noko die simbabwische Wahlkommission und die Behoerden von Simbabwe dazu auf, âohne weitere Verzoegerungen die Wahlergebnisse zu veroeffentlichen, damit die wachsenden Spannungen und das zunehmende Misstrauen verringert werden.â

Noko hob die Bedeutung der Wahlen fuer die simbabwische Bevoelkerung hervor, die lange auf diesen Tag gewartet habe. Die SimbabwerInnen âhaben sich an der Wahl beteiligt und das stundenlange Warten in Kauf genommen, um ihre Stimme abzugeben.â Die gegenwaertige Situation mit der masslosen Verzoegerung der Bekanntgabe der vollstaendigen Wahlergebnisse entspreche nicht den gerechtfertigten Erwartungen der BuergerInnen Simbabwes, so der LWB-Generalsekretaer. âDas untragbare Informationsvakuum bezueglich der Wahlergebnisse foerdert lediglich Spekulationen und Misstrauen. Je laenger die Verzoegerung andauert, desto mehr nimmt das Potenzial fuer Unruhen zu.â

Bisher hat die simbabwische Wahlkommission keine offiziellen Ergebnisse der Parlaments- und Praesidentenwahlen vom 29. Maerz veroeffentlicht. Die oppositionelle âBewegung fuer Demokratischen Wandelâ (MDC) ging nach eigenen Angaben als Siegerin aus den Wahlen hervor. Die Patriotische Front von Praesident Robert Mugabes (84) regierender âZimbabwe African National Unionâ (ZANU-PF) bereitet sich dagegen auf eine Stichwahl um die Praesidentschaft vor, weil keiner der Kandidaten eine absolute Mehrheit erhalten habe.

Die Regierung sowie die Regierungspartei ZANU-PF tragen laut Noko durch ihr fehlendes Engagement im Sinne einer Veroeffentlichung der Wahlergebnisse die âVerantwortung fuer den Mangel an Informationen sowie die damit einhergehenden Spannungen und das wachsende Misstrauen.â Eine Konsequent daraus sei âein sich vertiefender Mangel an Vertrauen in Praesident Mugabe und seine Regierungâ, was Folgen auf regionaler wie internationaler Ebene habe. âHat nun die Regierung von Simbabwe die Achtung ihrer eigenen BuergerInnen verloren, sollten die anderen Mitglieder der Voelkergemeinschaft sie dann respektieren?â, fragt Noko. Die simbabwische Bevoelkerung habe nicht nur das Vertrauen in die derzeitige Regierung verloren, sondern in die Regierungsstrukturen und -institutionen des Landes an und fuer sich, was dessen Stabilitaet in Frage stelle, so der LWB-Generalsekretaer, der selbst Pfarrer der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Simbabwe (ELKS) ist.

Noko aeusserte besondere Besorgnis ueber Berichte zu Einschuechterung und Gewalt gegenueber VertreterInnen und AnhaengerInnen der Opposition, MedienvertreterInnen und einzelnen Bevoelkerungsgruppen in Simbabwe, die sowohl den offiziellen Sicherheitskraeften als auch Gruppen von âKriegsveteranenâ angelastet wuerden. Die simbabwische Regierung trage die Verantwortung dafuer, die Sicherheit aller SimbabwerInnen zu gewaehrleisten und muesse âpolitischer Gewalt und Einschuechterung, unabhaengig davon, wer sie ausuebt, aktiv entgegentreten.â

Der LWB unterstuetze die an Regierung, Opposition, Sicherheitskraefte und alle Bereiche der simbabwischen Gesellschaft gerichteten Aufrufe der Kirchen Simbabwes, âin Erwartung der Bekanntgabe der offiziellen Wahlergebnisse ein Hoechstmass an Zurueckhaltung und Ruhe walten zu lassenâ, betonte Noko.

Die br

eiteren Folgen der sich vertiefenden Abkopplung von Gesellschaft und staatlichen Strukturen in Simbabwe treten laut Noko in einer ganzen Reihe von sozialen Missstaenden sowie dem Zusammenbruch zahlreicher grundlegender gesellschaftlicher Strukturen und Institutionen zu Tage. In tragischer Art und Weise werde dies an den Millionen SimbabwerInnen deutlich, die den gefaehrlichen Weg der Abwanderung in die Nachbarlaender waehlen. Die Gastfreundschaft der Nachbarn Simbabwes demonstriere in beeindruckender Weise die Solidaritaet mit den Opfern der staatlichen Missstaende in Simbabwe.

Die Menschen in Simbabwe haetten in den letzten Jahren viel erdulden muessen, so Noko. Einschuechterung und Angst im Lande naehmen zu und es seien keine Kraefte von aussen, die den SimbabwerInnen Erniedrigung und Mangel zufuegen, es sei die eigene Regierung. Er hoffe, so der LWB-Generalsekretaer, dass der Bevoelkerung Simbabwes zusaetzliche Qualen, Unruhen und potenzielle Gewalt, die eine verzoegerte Bekanntgabe der Wahlergebnisse noch hervorbringen koennte, erspart bleiben. Dies wuerde die humanitaere Krise in Simbabwe nur weiter verschaerfen. âIch bete darum, dass das Ergebnis der Wahl keine neuen Spaltungen hervorbringt, sondern vielmehr einen Prozess der Heilung, Erneuerung und Versoehnung in diesem leidgeprueften Land einleitetâ, betonte Noko abschliessend.

Die ELKS gehoert seit 1963 zum LWB und hat rund 150.00 Mitglieder. Seit 1980 leistet die LWB-Abteilung fuer Weltdienst (AWD) auf Bitten der ELKS humanitaere Hilfe in Simbabwe und fuehrt Projekte der Entwicklungszusammenarbeit durch. Ende 2000 uebertrug die AWD Teile der Programmverantwortung an den Lutherischen Entwicklungsdienst (LED) Simbabwe, der seit Januar 2003 ein assoziiertes Programm der LWB/AWD ist. (694 Woerter)

Den vollen Wortlaut der Erklaerung von LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko finden Sie im Format PDF auf der LWB-Webseite unter: www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF_Statement_on_Zimbabwe-04-2008_DE.pd f

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,3 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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