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(LWI 05-02-2008) Ruf nach Einheit in Bolivien angesichts bevorstehenden Autonomie-Referendums


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Date Fri, 02 May 2008 16:45:28 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch Tel.: +41-22-791-6352 Fax: +41-22-791-6630 E-Mail: dmg@lutheranworld.org

Ruf nach Einheit in Bolivien angesichts bevorstehenden Autonomie-Referendums

LWB-Generalsekretaer Noko: Echter Dialog ist einzig tragfaehiger Weg zu Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung

Genf, 2. Mai 2008 (LWI) - Der Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr. Ishmael Noko, hat im Blick auf das Autonomie-Referendum in Bolivien am Sonntag, 4. Mai, zum Dialog aufgerufen. In einem oeffentlichen Schreiben an die Bolivianische Evangelisch-Lutherische Kirche (IELB) erklaerte Noko, er hoffe, dass âalle beteiligten Parteien sich auf einen echten Dialog verpflichten werden, den einzig tragfaehigen Weg zu Gerechtigkeit, Frieden und Versoehnung.â Durch den Dialog muesse eine Loesung gefunden werden, die jenseits von wirtschaftlichen, politischen und ethnischen Interessen liege und der gesamten Bevoelkerung Boliviens diene. âEine solche Loesung waere ein Beitrag nicht nur zu einem tragfaehigen Frieden in Bolivien, sondern waere wertvoll fuer die gesamte weltweite Menschheitsfamilieâ, so Noko.

Am kommenden Sonntag sind die WaehlerInnen des Departements Santa Cruz im wohlhabenden Suedosten Boliviens zur Teilnahme an einem Referendum ueber die weitgehende Autonomie der Region vom Rest des Landes aufgerufen. Umfragen gehen von einer Mehrheit fuer die BefuerworterInnen aus. In den kommenden Wochen planen drei weitere Departements derartige Autonomie-Referenden. KritikerInnen werfen ihnen vor, sie wollten das Land spalten.

In einer Erklaerung betonte IELB-Praesident Pfr. Luis CristÃbal Alejo FernÃndez mit allem Nachdruck den Ruf nach Einheit fuer alle BolivianerInnen. âAls prophetische Kirche bekraeftigen wir auch unsere Ablehnung aller separatistischen Versuche. Daher rufen wir zum Dialog und zu friedlichen Verhandlungen auf, damit eine schnelle Loesung fuer die bestehenden Probleme gefunden werden kann.â

Alejo rief im Namen der IELB die bolivianische Gesellschaft dazu auf, friedliche Demonstrationen durchzufuehren, um fuer den Frieden und die Einheit Boliviens zu beten. Institutionen, Kirchen und soziale Einrichtungen sollten sich mit einer Stimme fuer die Einheit des Landes einsetzen. Die BolivianerInnen wurden aufgefordert, âes nicht zuzulassen, dass Gewalt und Diskriminierung uns vom Projekt des Lebens unseres Herrn Jesus Christus trennenâ.

In einer gemeinsamen Erklaerung brachten am 30. April VertreterInnen der lutherischen, methodistischen und reformierten Kirchen sowie von Pfingstkirchen und oekumenischen Organisationen in Bolivien ihre Sorge angesichts der gegenwaertigen Konfrontation zum Ausdruck. âDiese Situation koennte sich verschaerfen, wenn wir es zulassen, dass Desinformation, fehlender Dialog und die Interessen von Personen und Gruppen, die das Zusammenleben und den Frieden in unserem Land beeintraechtigen, die Oberhand gewinnenâ, so der Text der gemeinsamen Erklaerung.

âAls Geschoepfe Gottesâ sei es die erste wichtige Aufgabe, âdie zwischen uns bestehenden Unterschiede zu akzeptieren und einen Weg zu Konsens, Versoehnung und Dialog zu finden, um ein Leben in Wuerde, ohne Ressentiments, Rachegefuehle und Wankelmut zu lebenâ, betonten die KirchenleiterInnen.

Angesichts einer von politischer Unsicherheit gepraegten Situation in Bolivien im Vorfeld des Referendums, das erhebliche Konsequenzen fuer die Zukunft des Landes haben koenne, ermutigte LWB-Generalsekretaer Noko im Namen aller LWB-Mitgliedskirchen die bolivianische Kirche und die oekumenische Gemeinschaft in Bolivien âin ihren Anstrengungen, âKirche zu seinâ und zu diesem schwierigen und gefaehrlichen Zeitpunkt fuer Ihr Land eine prophetische Stimme zu erheben.â Am Sonntag âwerden wir fuer Sie und das bolivianische Volk um Frieden beten und wir werden Sie auch weiterhin durch die Zeit des Dialogs und der Versoehnung ihres ganzen Landes begleiten, die diesem Datum folgen mussâ, so Noko.

In der Botschaft Christi gehe es um Gnade und Versoehnung, betonte der LWB-Generalsekretaer in seinem Schreiben. âBei aller reichen Vielfalt der Voelker und Kontexte unserer Welt sind wir doch zur Einheit berufen. Ihr Dienst in Bolivien, wie der aller Kirchen weltweit, gilt der Einheit in Vielfalt. Inmitten einer politischen Konfrontation wie derjenigen, die Bolivien gegenwaertig erlebt, kann es schwieriger sein, den Weg, den dieser Dienst uns weist, treu zu gehen, insbesondere, wenn die politisch Verantwortlichen die Vielfalt zugunsten kurzfristiger politischer Ziele zu manipulieren suchen.â

Die IELB hat rund 22.000 Mitglieder, die mehrheitlich der indigenen Bevoelkerung angehoeren. Seit 1975 ist die Kirche Mitglied des LWB. (616 Woerter)

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Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,3 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe, Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB) herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit âLWIâ gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe abgedruckt werden.

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