From the Worldwide Faith News archives www.wfn.org


LWF - 60. Jahrestag der Gruendung Israels


From Worldwide Faith News <wfn@igc.org>
Date Sat, 17 May 2008 11:52:54 -0700

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html

LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
Tel.:	+41-22-791-6352
Fax:	+41-22-791-6630
E-Mail: dmg@lutheranworld.org

60. Jahrestag der Gruendung Israels ist Chance zur
Neuorientierung und Erneuerung

LWB-Generalsekretaer ruft zum Dialog fuer einen gerechten
Frieden im Heiligen Land auf

Genf, 16. Mai (LWI) - Anlaesslich des 60. Jahrestags der
Gruendung Israels, der diese Woche begangen wurde, hat sich der
Lutherische Weltbund (LWB) zu der Herausforderung und
Verantwortung der lutherischen Gemeinschaft bekannt, weiter â??an
der Beseitigung jeglicher Spuren antisemitischer Einstellungen
gegenueber unseren juedischen Schwestern und Bruedern zu
arbeiten. Wir tun dies, indem wir Begegnungen foerdern, in denen
wir einander als Menschen mit gemeinsamem Glaubenserbe
kennenlernenâ??.

In seinem Schreiben an den israelischen Staatspraesidenten
Schimon Peres betonte LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko
am Donnerstag, 15. Mai, der LWB schliesse sich all jenen an, die
â??das Ueberleben und Wohlergehen des juedischen Volkes nach
Jahrhunderten des Exils und der Katastrophe des Voelkermords im
Zweiten Weltkrieg feiernâ??. Der LWB bekenne sich, so der
LWB-Generalsekretaer, zur Last der Verantwortung, die die
lutherischen Kirchen infolge ihrer antisemitischen und
diskriminierenden Haltung gegenueber dem juedischen Volk
truegen.

Geburtstage seien eine Zeit des Nachdenkens, der Neuorientierung
und der Erneuerung, erklaerte Noko in seinem Schreiben an Peres,
in dem er auch seine Sorge um die Beziehungen zwischen Israel und
Palaestina zum Ausdruck brachte. Er wies darauf hin, dass in
dieser Woche auch des 60. Jahrestags der â??Nakbaâ?? des
palaestinensischen Volkes gedacht werde - der Zeit, als die
PalaestinenserInnen ihrer Haeuser und ihres Landes enteignet und
Fluechtlinge wurden.

Der LWB-Generalsekretaer stellte fest, dass die Beziehungen
zwischen Israel und Palaestina durch immer tiefere Spaltungen,
Ausgrenzung, Hass und brutale Gewalt gepraegt worden seien, die
jedoch â??fuer keine der beiden Gemeinschaften jemals dauerhaften
Frieden sichern koennenâ??.

Friede, so Noko, koenne nur durch einen Dialog erreicht werden,
der niemanden ausgrenze. Er wuerdigte die Anstrengungen zur
Ueberwindung der Hindernisse infolge fehlender Dialogbereitschaft
im Nahen Osten, wie die des ehemaligen US-Praesidenten und
Friedensnobelpreistraegers Jimmy Carter. Die offizielle Ablehnung
Israels, Gespraeche mit der palaestinensischen Hamas-Partei zu
fuehren, und die Weigerung der Hamas, den Staat Israel
anzuerkennen, fuehrten, so der LWB-Generalsekretaer, in ein und
dieselbe Sackgasse. Solange es keinen Dialog und keine Begegnung
gebe, wuerden Feindbilder und der Wunsch nach Ausloeschung der
â??anderenâ?? weiter wachsen. â??Aber die ?anderenâ? ? koennen
nicht ausgeloescht werden. Sie werden immer da sein, und Friede
kann es nur zusammen mit ihnen - oder gar nicht - gebenâ??,
warnte er.

Der LWB-Generalsekretaer unterstrich auch die Verantwortung der
internationalen Gemeinschaft, Israelis und PalaestinenserInnen
bei der Suche nach einem gerechten Frieden im Heiligen Land zu
begleiten, zu unterstuetzen und zu ermutigen, â??wie sie es bei
der Geburt des Staates Israel getan hatâ??. Er appellierte an die
globalen Religionsgemeinschaften, die im Heiligen Land vertreten
sind, â??Katalysatoren des Friedens zu sein, und nicht eine
Gemeinschaft gegen die andere zu unterstuetzen, sondern sich fuer
die Schaffung eines gerechten Friedens einzusetzenâ??.

Noko betonte, der Friede koenne im Interesse aller Israelis und
PalaestinenserInnen nicht laenger  aufgeschoben werden. Er rief
beide Seiten zu gemeinsamen Anstrengungen auf und appellierte an
die weltweite Gemeinschaft, sich dafuer einzusetzen, â??dass kein
solcher Jahrestag mehr gefeiert wird, ohne dass im Heiligen Land
gerechter Frieden herrschtâ??.

Der LWB ist im Heiligen Land durch seine Mitgliedskirche, die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land,
und das Regionalprogramm der LWB-Abteilung fuer Weltdienst mit
Sitz in Ost-Jerusalem vertreten. (524 Woerter)

*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,3 Millionen ChristInnen in 78 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit â??LWIâ??
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden.


Browse month . . . Browse month (sort by Source) . . . Advanced Search & Browse . . . WFN Home