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(LWI 08-02-2008) Fussballweltmeisterschaft 2010 in Suedafrika: Kirchen befuerchten Menschenhandel


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Wed, 06 Aug 2008 12:15:55 +0200

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Fussballweltmeisterschaft 2010 in Suedafrika: Kirchen
befuerchten Menschenhandel

Lutherische Kirchen im Suedlichen Afrika wollen Bewusstsein
ihrer Gemeinden zum Thema Menschenhandel schaerfen

Mexiko-Stadt (Mexiko)/Genf, 6. August 2008 (LWI) -
Menschenhandel ist mit Blick auf die Fussballweltmeisterschaft
2010 in Suedafrika eine der groessten Herausforderungen der
dortigen Kirchen. Dies erklaerte der Leitende Bischof der
Evangelisch-Lutherischen Kirche im Suedlichen Afrika (ELKSA),
Johannes Ramashapa, am Rande der Internationalen AIDS-Konferenz
(IAK), die vom 3. bis 8. August 2008 in Mexiko-Stadt (Mexiko)
stattfindet. Die suedafrikanischen Kirchen befassten sich bereits
mit dem Thema und seine Kirche wolle sich auf die Schaerfung des
Bewusstseins in den Gemeinden konzentrieren. Dabei gehe es vor
allem um die “passiven Menschenhaendler”, so Ramashapa. 

Der Weltfussballverband (FIFA) wirbt damit, die
Weltmeisterschaft werde die wirtschaftliche Situation des
afrikanischen Kontinents verbessern. “Vielleicht bittet eine
Mutter ihre Tochter herauszufinden, welche Moeglichkeiten es fuer
die Familie gibt, von der FIFA-Weltmeisterschaft zu
profitieren”, so Ramashapa. Die Tochter koenne so in die
Haende von Menschenhaendlern fallen und in der Zwangsprostitution
landen. “Die Mutter waere dann passiv am Menschenhandel
beteiligt. Mit diesen Situationen muessen wir uns befassen. Wir
wollen den Menschen sagen: Armut kann dich in diese Situation
bringen, sei vorsichtig!”, erklaerte der Bischof.

Die Kirchen im suedlichen Afrika beraten bereits miteinander und
mit interreligioesen Partnern zur gemeinsamen Vorgehensweise. Ein
Schwerpunkt soll auch darauf liegen, sich bei der Regierung
anwaltschaftlich fuer das Thema einzusetzen.

In der Vergangenheit waren die KirchenleiterInnen und Bischoefe
zum Thema Menschenhandel nicht proaktiv, gab Ramashapa zu
bedenken. Doch bis zur Weltmeisterschaft 2010 wollen die Kirchen
mit einem konkreten Aktionsprogramm aufwarten.

An die weltweite lutherische Gemeinschaft gewandt, betonte
Ramashapa: “Unser Schmerz in Suedafrika sollte der Schmerz
aller Lutheraner und Lutheranerinnen sein, ebenso wie unsere
Freude an der FIFA-Feier 2010. Deshalb sollten auch unsere
ethischen Bedenken ein Anliegen aller Lutheraner und
Lutheranerinnen weltweit sein. Wir brauchen menschliche wie auch
materielle Unterstuetzung.” (306 Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Julia Heyde.)

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
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