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(LWI 03-21-2009) LutheranerInnen aus aller Welt sind ErbInnen der Reformation


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Tue, 31 Mar 2009 17:16:30 +0200

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LutheranerInnen aus aller Welt sind ErbInnen der Reformation

Neue Einsichten fuer besseres Zusammenwachsen der lutherischen
Kirchen weltweit

Augsburg (Deutschland)/Genf, 31. Maerz 2009 (LWI) – “Wir sind
wahrlich Erben und Erbinnen der Reformation, nicht nur wegen des
Inhalts der theologischen Formulierungen, sondern vor allem wegen
des mutigen Geistes, der von der Bewegung ausgeht”, resuemierte
Prof. Dr. Vitor Westhelle von der Lutheran School of Theology in
Chicago (USA) am 31. Maerz in Augsburg (Deutschland). In einer
zusammenfassenden Stellungnahme zum Abschluss der internationalen
Konsultation “Theologie im Leben lutherischer Kirchen –
Perspektiven und Wege zur Verwandlung der Kirchen heute” vom 25.
bis 31. Maerz in Augsburg betonte der Theologe, dass innerhalb
dieser reformatorischen Bewegung das Sprechen als Kirche und das
Sprechen zu der Kirche zu einer Schnittstelle geworden sei und
sie “die Gemeinschaft des Kreuzes in ihrer schwachen, instabilen
und unsicheren (Re)Formation” darstelle. 

Es sei die Reformation selbst, die weiter existiere, solange
mutiger Geist Leben in die Kirche einhauche, betonte der
Theologieprofessor vor den rund 120 Teilnehmenden der
Konsultation, die von der Abteilung fuer Theologie und Studien
(ATS) des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Zusammenarbeit mit dem
Institut fuer Evangelische Theologie der Universitaet Augsburg
veranstaltet wurde.

Mit Blick auf die Tagung erlaeuterte Westhelle: “Dieser Geist
wurde beschrieben als die spannungsreiche Verbindung zwischen der
Stimme, die als Kirche spricht, und der, die zu der Kirche und
fuer die Menschen, die die Gemeinschaft beleben, spricht”. Die
kirchliche Gemeinschaft finde auf dem unsicheren Boden zwischen
Kirche und den Herausforderungen ihres Auftrags statt. Die Kirche
muesse gleichzeitig eine lehrende Kirche, die verbindlich
spricht, als auch eine lernende Kirche sein, im Sinne einer
Kirche, die angesprochen und dadurch korrigiert werde,
unterstrich der Theologe. 

“Von Natur aus ist Gespraech, sofern es wahrhaftig ist, immer ein
Ereignis, das in einem Defizit endet, und in diesem Defizit liegt
der Schluessel zum Verstaendnis, ueber welche Themen noch weiter
diskutiert werden muss”, legte Westhelle im Hinblick auf die
fortzufuehrenden theologischen Debatten dar. Wuerden diese
Defizite nicht existieren, waere es kein wahrhaftes Gespraech.
Waehrend der Konsultation sei deutlich geworden, dass
theologische Fragestellungen – wie interreligioeser Dialog,
ethische Fragen angesichts der Finanzkrise sowie die Diskussion
ueber menschliche Sexualitaet – bei zukuenftigen Gespraechsrunden
und Konsultationen vertieft werden muessten, so Westhelle.

“Die Konsultation ist eine verheissungsvolle Bereicherung, weil
sie neue Einsichten fuer ein besseres Zusammenwachsen der
weltweiten lutherischen Kirchen eroeffnet”, so Prof. Dr. Bernd
Oberdorfer, Lehrstuhlinhaber fuer Evangelische Theologie an der
Universitaet Augsburg, zum Abschluss der Tagung im Gespraech mit
der Lutherischen Welt-Information (LWI). Mit LutheranerInnen aus
aller Welt zusammenzukommen und dabei zu erkennen, dass die
lutherische Tradition ueber jegliche Unterschiede hinweg
verbinde, sei eine echte Horizonterweiterung. “Es ist ermutigend
zu erleben, dass wir in aller Vielfaeltigkeit eine gemeinsame
Sprache sprechen und mithilfe dieser an denselben Fragen
arbeiten”, unterstrich der Theologieprofessor. 

“Dieses Ereignis war eine historische Versammlung, um gemeinsam
auf neue Weise an der Zukunft der lutherischen Theologie zu
arbeiten; besonders fuer die Regionen, in denen die Kirchen
zahlenmaessig wachsen und die ihre Wuerdigung der lutherischen
Einsichten vertiefen”, resuemierte ATS-Direktorin Pfarrerin Dr.
Karen Bloomquist gegenueber LWI. Die theologischen Diskussionen
in Augsburg waren laut Bloomquist intensiv und haben viele
Grenzen und Differenzen durchbrochen. Fuer sie habe ein
Teilnehmer die Tagung sehr treffend zusammengefasst, so
Bloomquist: “Das, was uns verbindet, ist nicht unbedingt die
Tatsache, dass wir auf aehnliche Weise denken, sondern dass wir
auch zukuenftig miteinander diskutieren – durch die theologischen
Netzwerke, die hier entstanden sind.” (551 Woerter)

Die Hauptreferate stehen in englischer Sprache im Format PDF auf
der LWB-Webseite zur Verfuegung unter.
http://www.lutheranworld.org/What_We_Do/DTS/TLC_Augsburg/Presentations.html

>*       *       *

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