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(LWI 07-01-2009) Lutherischer Weltbund besorgt ueber Lage in Honduras nach Militaerputsch


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Thu, 02 Jul 2009 14:27:47 +0200

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Lutherischer Weltbund besorgt ueber Lage in Honduras nach
Militaerputsch

LWB-Generalsekretaer Noko fordert Wiedereinsetzung der
demokratisch gewaehlten honduranischen Regierung

Genf, 2. Juli 2009 (LWI) - Mit grosser Besorgnis hat der
Lutherische Weltbund (LWB) auf die Lage in Honduras nach dem
Militaerputsch vom vergangenen Sonntag, 28. Juni, reagiert. Die
weltweite Gemeinschaft von 140 lutherischen Kirchen befuerchte,
dass die durch die Ereignisse hervorgerufene Instabilitaet und
Polarisierung in der Gesellschaft dazu fuehren koennten, “dass
hart erarbeitete Fortschritte untergraben werden, soziale Unruhen
sich ausbreiten und der Konflikt im Land sich verschlimmert”,
so LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko in einer Erklaerung
am 2. Juli. 

Der LWB schliesse sich all jenen Stimmen weltweit an, “die die
Wiedereinsetzung der demokratisch gewaehlten honduranischen
Regierung und die Wiederaufnahme des verfassungsgemaessen
politischen Prozesses in Honduras fordern”, erklaerte Noko.

Der LWB verurteile den Einsatz von Waffengewalt und
verfassungswidrigen Mitteln zur Loesung politischer Konflikte,
betonte der LWB-Generalsekretaer. Das honduranische Volk und die
Region insgesamt haetten aufgrund vergangener Faelle
militaerischer Machtanmassung genug gelitten. Ein solches
Vorgehen koenne die zugrundeliegenden Konflikte und
widerstreitenden Ansprueche nicht aufloesen. Es duerfe nicht
zugelassen werden, dass Honduras zukuenftig weiter damit
konfrontiert werde.

Zudem forderte Noko die Einstellung aller polizeilichen und
militaerischen Aktionen gegen die honduranische Zivilbevoelkerung
sowie die Freilassung aller Personen, die im Rahmen der Proteste
der letzten Tage festgenommen worden seien. 

Die internationale Voelkergemeinschaft und insbesondere die
Organisation der amerikanischen Staaten (OAS) rief der
LWB-Generalsekretaer dazu auf, “Mechanismen zu schaffen, die in
der aktuellen Krise vermitteln koennen, den demokratischen
Prozess im Vorfeld der Wahlen, die fuer den 29. November dieses
Jahres angesetzt sind, unterstuetzen und den Uebergang zu einer
neuen Regierung nach Abschluss der Wahlen begleiten.”

Mit Blick auf die einstimmige Resolution der Generalversammlung
der Vereinten Nationen vom 30. Juni 2009, die den Staatsstreich
verurteilt und die “umgehende und bedingungslose”
Wiedereinsetzung des gestuerzten Praesidenten Manuel Zelaya sowie
der demokratisch gewaehlten Regierung gefordert hatte, erklaerte
der LWB-Generalsekretaer, es sei zwingend erforderlich, dass die
Voelkergemeinschaft, insbesondere die Staaten der Region
Lateinamerika sowie die OAS angemessene Massnahmen ergriffen, um
diesen Aussagen praktische Wirkung zu verleihen.

Besorgt aeusserte sich der LWB-Generalsekretaer darueber, dass
nach der angekuendigten Rueckkehr von Praesident Zelaya nach
Honduras, die politische Konfrontation in einen gewalttaetigen
Konflikt muenden koennte. Daher forderte Noko alle Parteien und
ihre AnhaengerInnen auf, “statt der Gewalt den Weg des
politischen Dialogs zu waehlen”. 

Die OAS hatte Mitte der Woche dem honduranischen
Uebergangspraesidenten Roberto Micheletti eine Frist von 72
Stunden bis Samstag, 4. Juli, gesetzt, um den gestuerzten
Praesidenten wieder einzusetzen. Andernfalls drohe Honduras der
Ausschluss aus dem Staatenbund. Dies lehnt die
Uebergangsregierung jedoch ab. Micheletti hat eine
Wiedereinsetzung Zelayas ausgeschlossen und angekuendigt, dass
dieser bei seiner Rueckkehr nach Honduras festgenommen werde. 

Der LWB leistet durch die Arbeit der Abteilung fuer Weltdienst
(AWD) in Honduras seit Hurrikan Mitch 1998 humanitaere Hilfe und
Entwicklungsarbeit. LWB/AWD-Regionalprogramm in Mittelamerika ist
in verschiedenen Regionen des Landes, wie zum Beispiel Santa
Barbara, Copán, Colón, Olancho und Valle, aktiv. Seit dem
Erdbeben im Mai 2009 in Honduras leistet LWB/AWD-Honduras
Aufbauarbeit im Rahmen von ACT International (Action by Churches
Together - Kirchen helfen gemeinsam). Das LWB/AWD-Programm
arbeitet eng mit der Christlich-Lutherischen Kirche Honduras'
zusammen, die seit 1994 Mitgliedskirche des LWB ist. (516
Woerter)

Den vollstaendigen Wortlaut der Erklaerung von
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko zur Situation in
Honduras finden Sie in englischer Sprache im Format PDF auf der
LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org/LWF_Documents/LWF_Statement_on_Honduras-2009.pdf

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,5 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
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