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(LWI 07-06-2009) LWB-Generalsekretaer Noko ruft Religionsgemeinschaften zur Ablehnung von Islamophob


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Thu, 09 Jul 2009 18:25:19 +0200

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LWB-Generalsekretaer Noko ruft Religionsgemeinschaften zur
Ablehnung von Islamophobie auf

Religioese Fuehrungspersoenlichkeiten aus aller Welt versammeln
sich zum III. Kongress der Weltreligionen in Kasachstan 

Astana (Kasachstan)/Genf, 9. Juli 2009 (LWI) - Der
Generalsekretaer des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Dr.
Ishmael Noko, hat die Religionsgemeinschaften der Welt
aufgerufen, sich islamophoben Einstellungen zu widersetzen.
Waehrend der Eroeffnungsveranstaltung des Dritten Kongresses
leitender VertreterInnen der Welt- und traditionellen Religionen
am 1. und 2. Juli in Astana (Kasachstan), raeumte Noko ein, dass
“nicht verheilte Erinnerungen, die durch Unwissenheit,
Vorurteile, Ungerechtigkeit, Dominanz und Unterdrueckung
entstehen, selbst zwischen einigen von uns in diesem Raum weiter
die Beziehungen stoeren.”

“Aber jede Zusammenkunft dieses Kongresses hat zu einer
Vertiefung unserer Beziehungen gefuehrt und eine Botschaft an die
Welt gesandt - die Botschaft vom Potenzial des interreligioesen
Dialogs und der Zusammenarbeit fuer den Frieden.”

US-Praesident Barack Obamas ausgestreckte Hand an die
muslimische Welt und seine Abkehr von der Sprache des “Krieges
gegen den Terror” stelle “ein hoffnungsvolles Zeichen auf dem
Weg zur Heilung der Erinnerungen” dar, betonte
LWB-Generalsekretaer Noko. “Ich hoffe, dass die politischen und
religioesen Fuehrer muslimischer Gemeinschaften Obamas Angebot in
offenem und positivem Geiste annehmen.”

Aber Obamas Offerte “stellt auch eine Aufforderung an andere
Religionsgemeinschaften dar, sich der Islamophobie zu
widersetzen”, betonte er. “Wir muessen von Worten zu Taten
uebergehen.”

An dem Kongress nahmen 77 Delegationen aus 35 Laendern mit
insgesamt mehr als 400 Personen teil, die die wichtigsten
Weltreligionen vertraten. Hinzu kamen besondere Gaeste und
VertreterInnen internationaler Organisationen, wie der Vereinten
Nationen, der Organisation fuer Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) und der Organisation fuer Sicherheit und
Zusammenarbeit in Europa (OSZE). Waehrend seines einwoechigen
Aufenthalts in Kasachstan fuehrte Noko auch persoenliche
Gespraeche mit dem kasachischen Praesidenten Nursultan
Nazarbayev.

Nazarbayev erklaerte in seiner Ansprache zur Eroeffnung des
zweitaegigen Gipfels, der interreligioese Dialog stelle ein
wichtiges Instrument zur Bekaempfung religioes motivierter Gewalt
dar, und forderte die Teilnehmenden auf, sich gemeinsam fuer die
Schaffung einer atomfreien Welt zu engagieren.

Zu den auf dem Kongress diskutierten Themen gehoerten
ethisch-moralische und geistliche Werte, Weltethik, Dialog und
Zusammenarbeit sowie Solidaritaet in Krisenzeiten.

“In der heutigen Welt hat die Menschheit keine andere Wahl,
als in Dialog und Interaktion miteinander zu treten”, erklaerte
Dr. Mahdi Mostafavi, Leiter der iranischen Delegation und
Vorsitzender des Zentrums fuer interreligioesen Dialog in
Teheran. “Die Rolle der Religionsfuehrer bei der Ermoeglichung
und Foerderung solcher Interaktionen und Dialoge ist von grosser
Bedeutung.”

Der alle drei Jahre stattfindende Kongress wird in der
“Pyramide des Friedens und der Eintracht” in Astana
abgehalten, die der britische Architekt Norman Foster in Form
einer aegyptischen Pyramide entworfen hat.

Im Gespraech mit LWI aeusserte Noko die Ueberzeugung, dass der
naechste Kongress von zentraler Bedeutung sein werde. “Es gibt
ein gewisses Mass an Dialog und Austausch, aber es reicht noch
nicht”, fuegt er hinzu. “Naechstes Mal werden wir irgendeine
Art von Richtlinien finden muessen, die uns sagen, wie wir
miteinander sprechen sollen. Vergessen Sie nicht, dass wir es
hier mit sehr starken religioesen Persoenlichkeiten zu tun
haben.”

Laut Noko muss der Kongress sich mit der Frage beschaeftigen:
“Was bedeutet Dialog, wenn das Ziel Frieden ist?” (504
Woerter)

(Ein Beitrag von LWI-Korrespondentin Anli Serfontein, die als
Mitglied der LWB-Delegation an der Tagung in Astana teilnahm.)

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
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Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
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in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
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