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(LWI 07-12-2009) Welt im Umbruch - AWD-Jahresform


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 31 Jul 2009 12:41:43 +0200

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

>LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
>Postfach 2100, CH-1211 Genf 2, Schweiz
>Deutsche Redaktion: Dirk-Michael Groetzsch
>Tel.:	+41-22-791-6352
>Fax:	+41-22-791-6630         
>E-Mail: dmg@lutheranworld.org 

>Welt im Umbruch - AWD-Jahresform

Weltdienstdirektor Hitzler: Das Verstaendnis von humanitaeren
Krisen hat sich in den letzten Jahrzehnten gewandelt

Montreux (Schweiz)/Genf, 31. Juli 2009 (LWI) - Das Jahresforum
der Abteilung fuer Weltdienst (AWD) des Lutherischen Weltbundes
(LWB), das vom 4. bis 6. Mai 2009 in Montreux (Schweiz) tagte,
hat sich mit dem Thema nachhaltige Zukunft fuer humanitaere
Initiativen und Entwicklung in der lutherischen Gemeinschaft
befasst. 

Auf dem Jahresforum kamen ueber 50 Teilnehmende von Kirchen und
kirchlichen Entwicklungs- und Hilfsorganisationen zusammen, um
anhand von Fallstudien ueber Lokalisierung, Partnerschaften und
die Rolle der Gemeinschaft in Notfaellen zu diskutieren.

“Das Verstaendnis von humanitaeren Krisen hat sich in den
letzten Jahrzehnten gewandelt”, erklaerte LWB/AWD-Direktor Pfr.
Eberhard Hitzler. “Zerfallende Staaten, wiederkehrende Duerren
und der Klimawandel haben Katastrophen von aussergewoehnlichen
Vorkommnissen zu chronischen Krisen werden lassen. In diesem
Kontext muessen Rolle und Identitaet von religioesen
beziehungsweise christlichen humanitaeren Hilfsorganisationen neu
bewertet werden”, so Hitzler.

AWD ist das Nothilfe- und Entwicklungsorgan des LWB und arbeitet
mit Ausgegrenzten und Benachteiligten ueberall dort, wo Menschen
besonderer Hilfe beduerfen oder chronische Notsituationen
bestehen. Zurzeit betreibt die AWD Programme in 36 Laendern in
Afrika, Asien, Lateinamerika und der Karibik sowie in Europa.

Die Lokalisierung von Programmen ist ein wesentlicher
Bestandteil der AWD-Strategie, da die Arbeit internationaler
Hilfs- und Entwicklungsorganisationen grundsaetzlich zeitlich
begrenzt ist. Die AWD sucht dabei aktiv nach nachhaltigen
Loesungen fuer eine lokale Traegerschaft der Programme, wo immer
dies moeglich ist.

>Erfolgreiche Lokalisierung in Tansania

Als ein positives Beispiel fuer die Ueberfuehrung eines
LWB/AWD-Laenderprogramms in lokale Verantwortung wurde auf dem
AWD-Jahresforum die Arbeit in Tansania vorgestellt. Seit den
1960er Jahren wurde die Fluechtlingshilfe zunaechst im Rahmen
eines AWD-Laenderprogramms geleistet. Im Januar 2006 wurde das
Projekt dann an eine lokale Nichtregierungsorganisation (NGO)
uebergeben, den Tanganyika Christian Relief Service (TCRS). Die
Verantwortlichen des TCRS werden groesstenteils von der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Tansania (ELKT) ernannt.

Dadurch kann das Programm weitergefuehrt werden und die Kirche
hat die Moeglichkeit, lutherische Werte in ihrer diakonischen
Arbeit zu vertreten. “TCRS behaelt unter der Fuehrung und
Leitung der Kirche seinen guten Ruf als wichtiger und
langjaehriger Partner des UNHCR [UN-Fluechtlingskommissar] in der
Fluechtlingshilfe”, berichtete TCRS-Direktor Mark Leveri auf
dem Jahresforum.

>Nothilfe nach Flutkatastrophe in Brasilien

Im November 2008 verloren ueber 400.000 Menschen ihr Zuhause,
nachdem das Itajaí-Tal in Ostbrasilien von verheerenden
Wassermassen ueberflutet worden war. Der lutherischen
Gemeinschaft gelang es, auf nationaler wie internationaler Ebene
eine oeffentliche Aufmerksamkeit fuer diesen Notfall
herzustellen. Mit der Hilfe der Evangelischen Kirche Lutherischen
Bekenntnisses in Brasilien (IECLB) wurden 140 Tonnen
Lebensmittel, Kleidung, Gesundheits- und Hygieneartikel in den
wichtigsten betroffenen Staedten verteilt. Mit Unterstuetzung von
ortsansaessigen Gemeinden wurden die Haeuser von 200 Familien
wieder aufgebaut.

“Die Kirchen haben sich um sofortige soziale Hilfe,
spirituelle Betreuung und persoenliche Beduerfnisse
gekuemmert”, berichtete Synodalpfarrerin Mariane Beyer Ehrat
auf dem Jahresforum. “Der Staat reagierte auf der Makroebene -
Infrastruktur, Wiederherstellung von Strassen, medizinische
Versorgung, Nahrungsmittelverteilung, Wasser, Elektrizitaet und
die Wiederinstandsetzung von Telefonleitungen.”

>AWD-Programm fuer somalische Fluechtlinge

Sofia Malmqvist, die das AWD-Programm fuer somalische
Fluechtlinge in Kenia koordiniert, stellte in einer Praesentation
die Leitung von Fluechtlingslagern in Partnerschaft mit den
Vereinten Nationen vor.

Diese Lager nehmen Fluechtlinge aus Somalia auf, verteilen
Nahrungsmittel und Wasser und dienen als Transitzentren. Sie
bieten ausserdem Trainingsmoeglichkeiten in den Bereichen
Entwicklung des Gemeinwesens, Friedensschaffung und
Konfliktloesung, Menschenrechte und Gleichberechtigung, kindliche
Entwicklung und Befaehigung sowie Jugendschutz und -entwicklung.

Malmqvist ist eine von fuenf MitarbeiterInnen der Schwedischen
Kirche, die im Rahmen einer zweijaehrigen Initiative in
AWD-Programmen mitwirken. “In den verschiedenen
Trainingsmaterialien zu Schutz und Management wird deutlich, dass
effektive Partnerschaften vonnoeten sind”, betonte sie, “aber
Projekte brauchen ihre Unabhaengigkeit”. (581 Woerter)

(Ein Beitrag von Tsiry Rakoto aus Madagaskar, Jugendpraktikantin
im LWB-Buero fuer Kommunikationsdienste.)

Weitere Informationen zur weltweiten Arbeit der LWB-Abteilung
fuer Weltdienst finden Sie auf der LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,5 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 


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