wfn.org | LWB-Ratstagung 2009 - PRESSEMITTEILUNG NR. 03

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LWB-Ratstagung in Genf – 22. bis 27. Oktober 2009
PRESSEMITTEILUNG NR: 03

LWB-Schatzmeister Stoll warnt vor Auswirkungen der globalen
Wirtschafts- und Finanzkrise auf Arbeit des LWB
Einige Mitgliedskirchen und kirchliche Werke mussten ihre
Beitraege bereits reduzieren

Genf, 23. Oktober 2009 (LWI) – In seinem Bericht an den Rat des
Lutherischen Weltbundes (LWB) hat LWB-Schatzmeister Peter Stoll
vor den Auswirkungen der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise
auf die Arbeit des LWB-Sekretariats gewarnt. Die Finanzkrise sei
langwierig und tief greifend und es sei bisher nicht absehbar,
wann wieder Normalitaet einkehre.

In seinem Bericht an den Rat, der vom 22. bis 27. Oktober in
Chavannes-de-Bogis bei Genf tagt, betonte Stoll am Freitag, 23.
Oktober, dass sich die Krise auf die meisten, wenn nicht sogar
alle LWB-Mitgliedskirchen und kirchlichen Einrichtungen auswirke.
Einige haetten bereits ihren Haushalt substanziell reduzieren
muessen. 

Die globale Finanzlage werde sich daher “unweigerlich darauf
auswirken, in welchem Masse die Kirchen und ihre Einrichtungen
die Arbeit des LWB-Sekretariats in Zukunft unterstuetzen”, so
Stoll. Er hoffe, dass die Kirchen und ihre Organisationen ihr
Bestes tun werden, um die Arbeit des LWB-Sekretariats auch in
Zukunft sicherzustellen. Allerdings haetten einige
Mitgliedskirchen und kirchliche Werke ihre Beitraege in diesem
Jahr bereits reduziert und es sei zu befuerchten, dass dies so
weitergehe. Die Arbeit der LWB-Abteilung fuer Mission und
Entwicklung (AME) sei von diesen Mittelkuerzungen besonders
betroffen, berichtete Stoll.

>Strukturelles Defizit erfordert Massnahmen

LWB-Schatzmeister Stoll betonte in seinem Bericht, dass der
Haushalt des LWB-Sekretariats seit Jahren ein strukturelles
Defizit aufweise. Auch wenn diese Defizite in den letzten Jahren
“gluecklicherweise durch Devisengewinne ausgeglichen werden
konnten”, so koenne bei den Planungen fuer die Zukunft nicht auf
solche Gewinne gesetzt werden. 

Im Blick auf die prognostizierten Defizite fuer die Jahre 2009
und 2010 seien weitere gezielte Massnahmen erforderlich. Stoll
regte in seinem Bericht an, aufgrund des strukturellen Defizits
des Genfer Koordinierungshaushalts die Arbeit des Sekretariats
und die Personalpolitik so bald wie moeglich neu auszurichten und
bereits jetzt mit der Straffung der Organisation zu beginnen.
Diese Massnahmen wuerden angesichts der prognostizierten
sinkenden Unterstuetzung durch die Mitgliedskirchen und
kirchlichen Dienste und Werke noch dringlicher. 

2008: Ueberschuss in Hoehe von 1,1 Millionen USD

Der LWB-Haushalt verzeichnete im vergangenen Jahr einen
Ueberschuss in Hoehe von 1,1 Millionen US-Dollar (USD). Die Hoehe
der allgemeinen LWB-Reserven habe damit Ende 2008 bei insgesamt
22,5 Millionen USD gelegen, so Stoll in seinem Bericht an den
Rat. Allerdings sei zu erwarten, dass die fuer 2009 und 2010
prognostizierten Defizite zu einem substanziellen Rueckgang der
Ruecklagen fuehren werden. 

Die Gesamteinnahmen des LWB beliefen sich im vergangenen Jahr auf
insgesamt 102,9 Millionen USD im Vergleich zu 100,2 Millionen USD
im Jahr 2007. Die Gesamtausgaben des LWB beliefen sich 2008 auf
rund 101,3 Millionen USD, verglichen mit 96,8 Millionen im Jahr
2007. Zusaetzlich musste der LWB Rueckstellungen zur Deckung von
Verpflichtungen aus dem LWB-Rentenfonds in Hoehe von 549.000 USD
bilden. 

>Elfte LWB-Vollversammlung 2010

Im Blick auf die Elfte LWB-Vollversammlung im Juli 2010 in
Stuttgart (Deutschland) berichtete Stoll, dass sich der Haushalt
fuer die Elfte Vollversammlung auf 2,2 Millionen USD belaufe. Die
veranschlagten Einnahmen deckten die veranschlagten Ausgaben ab.
Zum 30. Juni 2009 seien Vollversammlungsbeitraege in Hoehe von
1,6 Millionen USD beim LWB eingegangen. Stoll berichtete
weiterhin, dass der HausEvangelischen Landeskirche in Wuerttemberg, die fuer die Logistik
vor Ort verantwortlich sei, ausgearbeitet worden sei. Eine
Vorauszahlung an die Kirche in Wuerttemberg gewaehrleiste, dass
das Devisenrisiko zum groessten Teil abgesichert sei. (548
Woerter)

>*       *       *

An der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in
Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 75 VertreterInnen von
LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber
hinaus sind rund 90 weitere Teilnehmende registriert, darunter
DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Er tagt alle 12
bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten
LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg
gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister
sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. 

Der gastgebende Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der
Schweiz und im Fuerstentum Liechtenstein hat 6.818 Mitglieder und
gehoert seit 1979 zum LWB. Praesidentin ist Dagmar Magold. 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,5 Millionen
ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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