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LWB-Ratstagung 2009 - PRESSEMITTEILUNG NR. 04: LWB-Praesident fordert Engagement fuer nachhaltigen L


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 23 Oct 2009 23:17:52 +0200

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LWB-Ratstagung in Genf – 22. bis 27. Oktober 2009

>PRESSEMITTEILUNG NR: 04

LWB-Praesident fordert Engagement fuer einen nachhaltigen und
starken LWB
Bischof Hanson: Wovon werden wir Zeugnis geben?

Genf, 23. Oktober 2009 (LWI) – Der Praesident des Lutherischen
Weltbundes (LWB), Bischof Mark S. Hanson, hat die Mitglieder des
LWB-Rates aufgerufen, ihre Entscheidungen mit Blick auf einen
“auch in Zukunft nachhaltigen und starken LWB” zu treffen. Die
Entscheidungen sollten vor allem die sich schnell veraendernden
Kontexte des LWB und seiner Mitgliedskirchen reflektieren. Hierzu
gehoere die oekonomische Situation wie auch Veraenderungen in der
Mitgliedschaft der Kirchen sowie der oekumenischen und
interreligioesen Landschaft, so Hanson in seiner Ansprache vor
dem Rat, der vom 22. bis 27. Oktober in Chavannes-de-Bogis bei
Genf tagt.

Hanson, Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Amerika (ELKA), forderte die Ratsmitglieder und VertreterInnen
der Mitgliedskirchen auf, sich auf ihre geschaeftsfuehrende
Fuehrungsaufgabe zu konzentrieren. 

“Wovon werden wir Zeugnis geben? Welche Geschichte werden wir
erzaehlen?”, fragte Hanson zu Beginn seiner Ansprache, in der er
auf die Schwerpunkte der diesjaehrigen Tagung hinwies, die die
Wahl eines neuen LWB-Generalsekretaers/einer neuen
LWB-Generalsekretaerin ebenso einschliessen wie die Eroerterung
des Berichts des Erneuerungsausschusses.

Der LWB-Praesident bekraeftigte seine Ueberzeugung, dass es
notwendig sei, vor Ende der Ratstagung Klarheit und Transparenz
ueber die zu treffen Entscheidungen zu erreichen. Dies schliesse
auch einen Zeitplan und ein Verfahren fuer die Entwicklung einer
Sprache bezueglich der vorgeschlagenen Aenderungen der
grundlegenden Dokumente wie Verfassung oder
Ausfuehrungsbestimmungen ein. Es sei weiterhin notwendig, dass
eindeutig festgelegt werde, welche Entscheidungen dem
zukuenftigen Rat und welche dem Genfer Sekretariat ueberlassen
werden sollen.

>Finanzielle Lage verschlechtert sich

In Bezug auf die finanzielle Situation der Organisation merkte
Praesident Hanson an, dass sich der LWB, obwohl er verantwortlich
mit Treuhandvermoegen umgegangen sei, derzeit wie auch in Zukunft
noch groesseren Herausforderungen stellen muesse. Dies gelte auch
vor dem Hintergrund der aktuellen Lage der Weltwirtschaft und der
sich massiv veraendernden finanziellen Ressourcen, die den
Mitgliedskirchen zur Verfuegung stuenden.

Hanson fuehrte die Situation der ELKA als Beispiel an und wies
darauf hin, dass die Kirche mit einem deutlich reduzierten
Haushalt konfrontiert sei, aus dem auch die Unterstuetzung des
LWB finanziert werde. “Seit 30 Jahren erleben wir einen Rueckgang
der Mitgliederzahlen und der Spenden, um die Arbeit der ELKA auch
ueber die lokalen Gemeinden hinaus zu unterstuetzen. […] Darueber
hinaus koennen wir die finanziellen Auswirkungen unserer
kuerzlich getroffenen Entscheidung zu menschlicher Sexualitaet
nicht abschaetzen”, erklaerte er den Teilnehmenden der
Ratstagung. 

Hanson forderte den Rat auf, der Erschliessung neuer finanzieller
Ressourcen hohe Prioritaet zu geben. “Zu oft haben wir diese
[Aufgabe] dem Sekretariat oder einigen Mitgliedskirchen
ueberlassen, anstatt selbst die Fuehrung zu uebernehmen”, betonte
er. Er forderte auch eine gezieltere Strategie zur
Mittelbeschaffung fuer den LWB-Stiftungsfonds.

Laut Hanson ist es noetig, dass die Mitgliedskirchen ueberlegen,
inwiefern Diskussionen und Entscheidungen zu Ehe, Familie und
menschlicher Sexualitaet das Leben, die Arbeit und die Einheit
des LWB beeinflussen koennen. Die ELKA habe in den vergangenen
Monaten schon wichtige Schritte in Bezug auf das Thema
menschliche Sexualitaet unternommen. 

“Anstatt die Themen Ehe, Familie und menschliche Sexualitaet
Grund dafuer sein zu lassen, dvoneinander distanzieren, sollten wir einen intensiveren Dialog
ueber die theologischen und ethischen Fragen pflegen, die in den
aktuellen Diskussionen und Entscheidungen der Mitgliedskirchen
aufgeworfen werden”, so Hanson. Der 2007 vom Rat angenommene
Bericht der LWB-Arbeitsgruppe ueber Familie, Ehe und menschliche
Sexualitaet und die vorgeschlagenen Richtlinien und Verfahren
fuer einen respektvollen Dialog im Blick auf dieses Thema boeten
hilfreiche Einblicke und Anregungen. 

>Fuehrung und Begleitung

Der LWB-Praesident rief die Ratsmitglieder zu einer Bekraeftigung
des Engagements fuer Frauen in Fuehrungspositionen auf und
betonte, dass kuerzlich vier Mitgliedskirchen die Ordination von
Frauen beschlossen haetten. “Als Ratsmitglieder muessen wir
Vorbilder sein und uns gegenseitig bestaetigen und ermahnen,
sodass auch im LWB die Geschlechtergerechtigkeit weiter gestaerkt
wird”, so Hanson.

Hanson forderte die Kirchen zu einem nachhaltigen Engagement als
FriedensstifterInnen und zu erneuter Entschlossenheit zur
Begleitung vor allem in schwierigen Kontexten wie im Nahen Osten
auf, wo sich die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und
im Heiligen Land um ein Ende der Besatzung und der Gewalt bemuehe
und sich fuer einen dauerhaften und gerechten Frieden einsetze.

In seinem Bericht unterstrich der LWB-Praesident das anhaltende
Engagement fuer diakonische Arbeit, oekologische Gerechtigkeit
und den Einsatz fuer die Umwelt sowie den interreligioesen
Dialog.

Hanson brachte die Hoffnung zum Ausdruck, dass der zehnte
Jahrestag der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklaerung zur
Rechtfertigungslehre am 31. Oktober dieses Jahres fuer die
Gemeinschaft eine Moeglichkeit darstelle, ihr “Engagement fuer
Dialog [zu erneuern], so dass wir die Einheit, in der wir mit
Christen und Christinnen durch die Taufe verbunden sind, eines
Tages an Christi Abendmahlstisch erleben koennen.”

Der LWB-Praesident dankte Gott fuer die Fuehrungstaetigkeit von
Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko, der MitarbeiterInnen in
Genf und in der ganzen Welt. “Es ist eine wahre Freude und Ehre
mit Ihnen zu dienen”, fuegte er hinzu. (782 Woerter)

>*       *       *

An der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in
Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 75 VertreterInnen von
LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber
hinaus sind rund 90 weitere Teilnehmende registriert, darunter
DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Er tagt alle 12
bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten
LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg
gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister
sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. 

Der gastgebende Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der
Schweiz und im Fuerstentum Liechtenstein hat 6.818 Mitglieder und
gehoert seit 1979 zum LWB. Praesidentin ist Dagmar Magold. 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,5 Millionen
ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltoder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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