wfn.org | LWB-Ratstagung 2009 - PRESSEMITTEILUNG NR. 07: Globale Wirtschaftskrise hat negative Auswirkungen

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LWB-Ratstagung in Genf – 22. bis 27. Oktober 2009

>PRESSEMITTEILUNG NR: 07

Globale Wirtschaftskrise hat negative Auswirkungen auf
diakonische Arbeit des LWB

LWB-Generalsekretaer bekraeftigt Engagement des LWB im Kampf
gegen Klimawandel

Genf, 25. Oktober 2009 (LWI) – Die negativen Auswirkungen der
globalen Wirtschaftskrise auf einige der Mitgliedskirchen des
Lutherischen Weltbundes (LWB) und deren Einrichtungen
gefaehrdeten nicht nur die Fortsetzung der aeussert wichtigen
Unterstuetzung von beduerftigen Mitgliedern der Gemeinschaft,
sondern auch das Ueberleben dieser Organisationen selbst, betonte
LWB-Generalsekretaer Pfr. Dr. Ishmael Noko am Freitag, 23.
Oktober, in seinem Bericht an den LWB-Rat, der vom 22. bis 27.
Oktober in Chavannes-de-Bogis bei Genf (Schweiz) tagt.

“In einigen Faellen wurden Pfarrer und Pfarrerinnen und
Mitarbeitende nicht bezahlt, diakonische Aktivitaeten wurden
erheblich eingeschraenkt, Pflegeheime fuer Alte und Kinder stehen
kurz vor der Schliessung […] und Rentenfonds schrumpfen”, so
Noko. Wenn sich die Finanzierungslage nicht verbessere, muessten
einige der wichtigen Aktivitaeten viel frueher als urspruenglich
geplant auslaufen oder eingestellt werden. 

Noko merkte aber auch an, dass die Krise die Vernetzung “unseres
globalen Dorfes” aufgezeigt habe. Er betonte die Notwendigkeit,
noch weiter ueber die Implikationen des Themas der Elften
LWB-Vollversammlung “Unser taegliches Brot gib uns heute”
nachzudenken. Das Thema lade die Kirchen dazu ein, noch
tiefgehender ueber den Charakter und die Qualitaet der Vernetzung
mit dem Rest der Schoepfung nachzudenken. Die Vernetzung
ermoegliche ausserdem umfassendere Ueberlegungen zu ethischen
Fragen und Verantwortlichkeit sowie zu weiteren aktuellen
Initiativen des LWB wie zur Anwaltschaftsarbeit gegen illegitime
Auslandsschulden, die von den lateinamerikanischen Kirchen
massgeblich vorangetrieben wuerden, sowie zu Armut in Afrika und
darueber hinaus. 

Bezugnehmend auf die weltweiten Auswirkungen des Klimawandels
betonte Noko, ein im Juni 2008 vom Rat gefasster Beschluss habe
praktische Folgeaktivitaeten wie die Einfuehrung eines Systems im
Genfer LWB-Sekretariat zum Ausgleich der CO2-Bilanz von
Flugreisen unterstuetzt. Die geschaetzten 20.000 US-Dollar, die
dank dieses Systems jaehrlich zusammenkaemen, wuerden an Projekte
des LWB und seiner Mitgliedskirchen vergeben, die die CO2-Bilanz
verbesserten, fuegte er hinzu.

Noko erwaehnte, dass mit der Elften LWB-Vollversammlung in
Stuttgart (Deutschland) 58 Jahre nach der Zweiten
LWB-Vollversammlung 1952 in Hannover (Deutschland) wieder eine
Vollversammlung im Land der Reformation stattfinde. Er forderte
die Ratsmitglieder auf, die Bedeutung der Vollversammlung fuer
die gastgebende Kirche, die Evangelische Landeskirche in
Wuerttemberg, fuer lokale oekumenische Ausdrucksformen sowie fuer
die weltweite lutherische Gemeinschaft zu eroertern.

Ebenso bedeutend seien Gedenkveranstaltungen fuer die
500-Jahrfeier der Reformation im Jahr 2017, zu denen auch die
Pflanzung von 500 Baeumen im Luthergarten in Wittenberg
(Deutschland) durch VertreterInnen lutherischer Kirchen und
verschiedener oekumenischer Partner zaehle.

Der Bericht des Generalsekretaers unterstrich weiterhin die
Bedeutung eines kuerzlich veroeffentlichten LWB-Arbeitsdokuments,
das “untersucht, wie die Gemeinschaft weiter angeleitet werden
kann, Zeichen und Ausdruck” einer integrativen Gemeinschaft zu
sein. Das englischsprachige Dokument “It will not be so among
you: A Faith Reflection on Gender and Power” (So soll es nicht
sein unter euch: glaubensbasierte Ueberlegungen zum Thema Gender
und Macht) wurde vom Referat fuer Frauen in Kirche und
Gesellschaft der LWB-Abteilung fuer Mission und Entwicklung
herausgegeben. 

Der Generalsekretaer erlaeutertdie oekumenischen Beziehungen zu KatholikInnen, MethodistInnen,
MennonitInnen, AnglikanerInnen, Orthodoxen und Reformierten
staerke.

Bezugnehmend auf die Beziehung zu den MennonitInnen wiederholte
er die Notwendigkeit, dass der LWB “Gott sowie unsere Schwestern
und Brueder, die die Erbinnen und Erben der anabaptistischen
Tradition sind, um Vergebung dafuer [bittet], dass wir unsere
Glaubensschriften nutzten, um Verfolgung und Hinrichtungen zu
rechtfertigen.” (534 Woerter)

>*       *       *

An der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in
Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 75 VertreterInnen von
LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber
hinaus sind rund 90 weitere Teilnehmende registriert, darunter
DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Er tagt alle 12
bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten
LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg
gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister
sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. 

Der gastgebende Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der
Schweiz und im Fuerstentum Liechtenstein hat 6.818 Mitglieder und
gehoert seit 1979 zum LWB. Praesidentin ist Dagmar Magold. 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,5 Millionen
ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
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