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LWB-Ratstagung 2009 - PRESSEMITTEILUNG NR. 12: Zukuenftiger LWB-Generalsekretaer Junge


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Tue, 27 Oct 2009 16:34:53 +0100

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LWB-Ratstagung in Genf – 22. bis 27. Oktober 2009

>PRESSEMITTEILUNG NR: 12

Zukuenftiger LWB-Generalsekretaer Junge legt Schwerpunkt auf
Veraenderungen, die die LWB-Gemeinschaft staerken

Noko garantiert respekt- und wuerdevollen Wechsel

Genf, 27. Oktober 2009 (LWI) – Der zukuenftige Generalsekretaer
des Lutherischen Weltbundes (LWB), Pfr. Martin Junge, sieht
Schwerpunkte seiner zukuenftigen Arbeit unter anderem in der
Verbesserung der Qualitaet der Beziehungen zwischen den Kirchen
der lutherischen Gemeinschaft. Prioritaet habe weiterhin der
Beginn eines partizipatorischen Planungsprozesses, um die
Nachhaltigkeit der Organisation zu gewaehrleisten.

Der Rat, der vom 22. bis 27. Oktober in Chavannes-de-Bogis bei
Genf tagt, waehlte den chilenischen Theologen am Montag, 26.
Oktober, in geschlossener Sitzung zum zukuenftigen
LWB-Generalsekretaer. Junge wurde mit 37 zu fuenf Stimmen
gewaehlt. Er war als einziger Kandidat vom siebenkoepfigen
Sondierungsausschuss vorgeschlagen worden. 

Als LWB-Praesident Bischof Mark S. Hanson die Wahl Martin Junges
zum zukuenftigen Generalsekretaer zu Beginn der oeffentlichen
Plenarsitzung im Anschluss an die Wahl bekannt gab, reagierten
die Anwesenden mit Standing Ovations und lang anhaltendem
Applaus. “Das klare Abstimmungsergebnis ist eine sehr, sehr klare
Bekundung unseres Vertrauens in Martin Junge”, so Hanson,
Leitender Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika.

In seiner Rede zur Annahme der Wahl betonte Junge, dass er das
Privileg, der lutherischen Gemeinschaft in dieser neuen Position
zu dienen, mit Demut annehme. Er bat weiterhin um Gebete und
Unterstuetzung beim Tragen der Last und angesichts der
Herausforderungen, die diese Aufgabe mit sich bringe.
Insbesondere bat er den gegenwaertigen Generalsekretaer, Pfr. Dr.
Ishmael Noko, um Unterstuetzung. Junge brachte seit Ueberzeugung
zum Ausdruck, dass “wir es schaffen werden, die Uebergangszeit so
perfekt zu organisieren, wie diese Organisation es verdient hat.”
Mit einer solchen Regelung werde der gegenwaertige Amtsinhaber
bis zum letzten Tag seiner Amtszeit verantwortlich sein und er,
so Junge, koenne gleich vom ersten Tag seiner Amtszeit an voll
die Verantwortung uebernehmen.

Noko gratulierte seinem Nachfolger und versicherte Junge, mit ihm
eng zusammenzuarbeiten und ihn in dieser Uebergangsphase mit
Gebeten zu unterstuetzen. “Gottes Gnade ist unendlich, es ist
unser taegliches Brot, uns auf Gott zu verlassen.” Er betonte,
alles tun zu wollen, um die Uebergabe der Leitung des LWB “mit
Wuerde und Respekt” zu vollziehen.

LWB-Praesident Hanson versprach, sein Moegliches zu tun, die
Uebergabe zu erleichtern. Er erklaerte, dass der lange
Wahlprozess “nichts ueber die Qualitaet des Kandidaten aussage,
sondern ausschliesslich auf Schwierigkeiten im Verfahren
zurueckzufuehren” sei. Er selbst uebernehme die Verantwortung
dafuer, so Hanson, dass der Rat waehrend seiner Sitzung im Juni
2008 in Arusha (Tansania) dem Sondierungsausschuss keine klaren
Richtlinien erteilt habe. Er dankte den zwei anderen Nominierten –
Pfr. Rafael Malpica Padilla (USA) und Robert Granke (Kanada) –,
die waehrend der Ratstagung anwesend waren und “fuer die der
Prozess nicht einfach war”. Die Wahl des/der neuen
Generalsekretaers/in war urspruenglich fuer den 22. Oktober
geplant.

Partizipatorischer Prozess fuer Veraenderungen

Der zukuenftige LWB-Generalsekretaer Junge erklaerte, dass es
notwendig sei, sich auf die institutionelle Entwicklung des LWB
zu konzentrieren, um Demokratie in Entscheidungsprozessen und bei
deren Umsetzung zu foerdern, Effektivitaet und Effizienz zu
verbessern und Innovationen zur Sicherung der Nachhaltigkeit des
Weltbundes in Zukunft umzusetzen.

“Wir alle wissen, wie schwierig Veraenderungen sind, vor allem
fuer eine Organisation, die so gross und vielfaeltig ist und so
viele verschiedene Teilhaberinnen und Teilhaber sowie Interessen
hat wie unsere. Trotzdem kann keine Organisation ohne
Veraenderungen, ohne Innovation langfristig ueberleben. Deshalb
muessen Plaene ausgearbeitet werden, damit diese Veraenderungen,
die das Geschenk der Gemeinschaft heute und in Zukunft verlangt,
auch wirklich umgesetzt werden koennen”, so Junge in seiner Rede.

“Ich bin bereit, in diesem Prozess die Fuehrung zu uebernehmen
und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen mit einzubeziehen, um
Konzepte, Vorschlaege und Szenarien zu erarbeiten, die dann die
Grundlage fuer Ihre Arbeit als geschaeftsfuehrendes Organ des LWB
sein werden”, betonte Junge an den Rat gerichtet. 

Der zukuenftige Generalsekretaer betonte die Bedeutung des
polyzentrischen Charakters der Gemeinschaft des LWB – mit nicht
nur einem, sondern vielen Zentren –, der es ermoegliche, dass
Spiritualitaet, Theologie und diakonisches Zeugnis sich
insbesondere mit Blick auf die oekumenischen Beziehungen
entwickelten. “Diese Vielfalt ist kein Problem; sie ist ein
Geschenk”, so Junge und fuehrte als Beispiele LWB-Initiativen aus
der ganzen Welt an, die diakonische Arbeit, oekumenische Dialoge
und interreligioese Diapraxis umfassen. 

Junge ist seit September 2000 Gebietsreferent fuer Lateinamerika
und die Karibik in der LWB-Abteilung fuer Mission und
Entwicklung. Er wird Nachfolger des simbabwischen Theologen Pfr.
Dr. Ishmael Noko, der seit 1994 Generalsekretaer der Organisation
ist und das Amt Ende Oktober 2010 niederlegen will. 

Junge wurde 1961 in Chile als drittes von fuenf Kindern einer
oesterreichischen Mutter und eines chilenischen Vaters geboren.
Nach seinem Studium der Evangelischen Theologie in Deutschland
(1980 bis 1986) wurde er 1989 zum Pfarrer der
Evangelisch-Lutherischen Kirche in Chile (Iglesia Evangélica
Luterana en Chile, IELC) ordiniert. In den Jahren 1989 bis 1994
sowie von 1994 bis 2000 arbeitete er in Gemeinden in Santiago de
Chile. Von 1996 bis 2000 war er Praesident der IELC. Seit 2008
absolviert Junge am Verbandsmanagement Institut (VMI) der
Universitaet Freiburg (Schweiz) einen Diplom-Studiengang
“Verbands-/NPO-Management”. 

Martin Junge ist verheiratet und hat zwei Soehne.

Der/die GeneralsekretaerIn fuehrt die Geschaefte des Weltbundes
mit Unterstuetzung des Kabinetts, dem die vom Rat ernannten
LeiterInnen der Abteilungen und Bueros angehoeren, und setzt die
Beschluesse der Vollversammlung und des Rates um. Er/sie ist dem
Rat fuer die geleistete Arbeit verantwortlich und erstattet der
Vollversammlung und dem Rat Bericht. (854 Woerter)

>*       *       *

An der Ratstagung des Lutherischen Weltbundes (LWB) in
Chavannes-de-Bogis bei Genf nehmen rund 75 VertreterInnen von
LWB-Mitgliedskirchen und Partnerorganisationen teil. Darueber
hinaus sind rund 90 weitere Teilnehmende registriert, darunter
DolmetscherInnen, Gaeste, Mitarbeitende des LWB,
PressevertreterInnen und Stewards. Der 49-koepfige LWB-Rat fuehrt
zwischen den in der Regel alle sechs Jahre stattfindenden
Vollversammlungen die Geschaefte des Weltbundes. Er tagt alle 12
bis 18 Monate. Der aktuelle Rat wurde waehrend der Zehnten
LWB-Vollversammlung im Juli 2003 im kanadischen Winnipeg
gewaehlt. Der Rat besteht aus dem Praesidenten, dem Schatzmeister
sowie Geistlichen und Laien, die ihre Regionen repraesentieren. 

Der gastgebende Bund Evangelisch-Lutherischer Kirchen in der
Schweiz und im Fuerstentum Liechtenstein hat 6.818 Mitglieder und
gehoert seit 1979 zum LWB. Praesidentin ist Dagmar Magold. 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft lutherischer
Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden) gegruendet, zaehlt er
inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund 68,9 Millionen
ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten chrOrganisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 

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>German Editor
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