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(LWI 03-04-2010) Miteinander verbunden ueber unterschiedliche Kontexte hinweg


From "Dirk-Michael Grötzsch" <dmg@lutheranworld.org>
Date Fri, 05 Mar 2010 22:27:59 +0100

LWI online unter: www.lutheranworld.org/News/Welcome.DE.html 

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Miteinander verbunden ueber unterschiedliche Kontexte hinweg

Studierende aus aller Welt nahmen an Kurs ueber “Oekumenische
Kirche in einer globalisierten Welt” teil

Genf, 5. Maerz 2010 (LWI) - Theologiestudierende und
DozentInnen, die zu einem oekumenischen Fortbildungskurs in Genf
zusammengekommen waren, haben die tiefen gemeinsamen
Glaubensueberzeugungen hervorgehoben, die in Begegnungen mit
Teilnehmenden aus sehr verschiedenen Kontexten erfahrbar waren.

14 Studierende aus Indonesien, Kanada, Kenia, Nigeria,
Papua-Neuguinea, Puerto Rico, Tansania und den Vereinigten
Staaten haben am sechsten jaehrlichen Intensivkurs zum Thema
“Die oekumenische Kirche in einer globalisierten Welt”
teilgenommen, der vom 6. bis 20. Januar unter der
Schirmherrschaft der Abteilung fuer Theologie und Studien (ATS)
des Lutherischen Weltbundes (LWB) in Genf stattfand. 

Der Kurs wurde im Oekumenischen Zentrum, dem Sitz des LWB und
anderer kirchlicher Organisationen, veranstaltet. Genfer
LWB-Stabsmitglieder stellten ihre Arbeit und Programme vor, ueber
die anschliessend im Plenum und in Kleingruppen diskutiert wurde.

“Die oekumenische Familie hat den Auftrag, Zeugnis inmitten
des Wirtschafts- und Klimawandels abzulegen”, erklaerte Prof.
Toxcey Namok vom Senior Flierl Seminary in Finschhafen in
Papua-Neuguinea. Er habe die Hoffnung, so Namok, “Pfarrer und
Pfarrerinnen auszubilden, die ihren Dienst voller Ueberzeugung im
oekumenischen Geist ausueben und dazu beizutragen, dass
Lutheraner und Lutheranerinnen sich fuer Veraenderung oeffnen und
vor allem ueber sich selbst und ihre Kirche hinausblicken.”

“Wenn die Kirchen schweigen, statt ihre prophetische Stimme zu
erheben, kann unser Land zum Beispiel von der Bergbauindustrie
massiv ausgebeutet werden”, betonte Namok, der Mitglied der
Evangelisch-Lutherischen Kirche Papua-Neuguineas ist.

Oekumenische Ausbildung von unschaetzbarem Wert

In einer Diskussion ueber die diakonische Arbeit der Kirchen
stimmten viele Studierende darin ueberein, dass alle Menschen
gleichzeitig etwas geben und empfangen koennen. In der Diakonie
wuerden Barrieren abgebaut, stellte einer der Studierenden fest.
“Man kann geben, ohne zu lieben, aber man kann nicht lieben,
ohne zu geben”, erklaerte Matthias Titus Tola vom Bronnum
Lutheran Seminary in Nigeria.

Der Kurs begann mit einer Analyse der oekumenischen Dialoge und
anderer zwischenkirchlicher Beziehungen und schloss im weiteren
Verlauf eine Begegnung mit Studierenden und DozentInnen des
Oekumenischen Instituts Bossey in der Naehe von Genf ein. Auch
Diskussionen ueber interreligioese Beziehungen und der Besuch
einer Genfer Moschee standen auf dem Programm.

“Ich bin zutiefst beeindruckt und ueberwaeltigt von allem, was
ich gehoert habe und von allen, denen ich hier im Oekumenischen
Zentrum begegnet bin”, bemerkte Kathryn Montira, die am
Wartburg Theological Seminary in Dubuque (Iowa/USA) studiert.

“Ich habe gelernt, dass der LWB nicht nur fuer lutherische
Kirchen da ist, sondern sich auch oekumenisch stark engagiert.
Diese Wahrheit werde ich meiner Kirche in Kenia weitergeben”,
stellte Julie Habonaya Luku fest, die an der St. Paul’s
University nahe der Hauptstadt Nairobi studiert. 

>Kontextuelle Theologie

Joanne Chung Yan Lam, Studentin der Toronto School of Theology
in Kanada, raeumte ein, ihr sei vorher nicht bewusst gewesen, wie
komplex die Fragen im Zusammenhang mit der eucharistischen
Gemeinschaft verschiedener Kirchen seien.

Susan Beck vom Lutheran Theological Seminary in Gettysburg
(Pennsylvania/USA) stellte fest: “Wir muessen unsere Theologie
leben. In unserer Gemeinschaft mit anderen nimmt das Wort Fleisch
an.”

Die Studierenden erfuhren, dass Theologie dynamisch, lebendig
und kontextuell sein muesse, wenn sie Menschen ansprechen soll.
“Ich muss dieses Gefuehl des Miteinanderverbundenseins in
meiner Lehre noch realer werden lassen”, bemerkte Erich von
Marthin Elrapoma vom Jakarta Theological Seminary in Indonesien.

Besondere Bedeutung kam der gemeinschaftlichen Trauer ueber
Katastrophen wie dem Erdbeben in Haiti zu, in dem ein
Klassenkamerad und Freund von drei der Studierenden waehrend des
Kurses in Genf sein Leben verlor. “In meinem Umfeld wird
einzeln getrauert. So etwas wie das Klagen in Gemeinschaft, das
wir hier kennengelernt haben, gibt es bei uns nicht”, bemerkte
Tamra Harder vom Wartburg Seminary.

Seine Teilnahme an Gottesdiensten in Genf und ein Besuch bei der
Taizé-Gemeinschaft in Frankreich haetten ihn zutiefst beeindruckt
und ihm die Augen dafuer geoeffnet, wie Gottesdienste und Gebete
noch bedeutungsvoller gestaltet werden koennten, erklaerte Prof.
Erasto Yohana Mselela von der Tumaini-Universitaet in Iringa
(Tansania).

ATS-Direktorin Pfarrerin Dr. Karen Blomquist, die den Kurs mit
organisiert hatte und Mitglied des DozentInnen-Teams war, stellte
fest, die Studierenden haetten ein staerkeres Bewusstsein fuer
die Bedeutung des Aufbaus multilateraler Beziehungen entwickelt,
die darueber hinausgingen, dass einige als Geber und andere als
Empfaenger oder als Laender des Suedens und Laender des Nordens
kategorisiert wuerden. (687 Woerter)

Weitere Informationen ueber die Arbeit der Abteilung fuer
Theologie und Studien finden Sie auf der LWB-Webseite unter:
www.lutheranworld.org 

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
68,9 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
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