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LWI 04-10-2010 Regionaltagung betont Bedeutung der lutherischen Gemeinschaft fuer die Kirchen


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Date Thu, 29 Apr 2010 13:07:18 +0200

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LUTHERISCHE WELT-INFORMATION
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E-Mail: lwbnachrichten@lutheranworld.org Regionaltagung betont
Bedeutung der lutherischen Gemeinschaft fuer die
KirchenAbschlussbotschaft der Vorbereitenden Konsultation zur
LWB-Vollversammlung fuer Lateinamerika und die Karibik

Bogota (Kolumbien)/Genf, 29. April 2010 (LWI) – Die lutherischen
Kirchen in Lateinamerika und der Karibik haben die zentrale
Bedeutung der weltweiten lutherischen Gemeinschaft fuer das Leben
aller Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes (LWB) betont.
Sie riefen dazu auf, Anstrengungen zu unternehmen, um diese
Gemeinschaft zu vertiefen, im Sinne einer verstaerkten regionalen
Strategieplanung zur Foerderung zukunftsfaehiger Aktivitaeten und
des wechselseitigen Dialogs zwischen den Kirchen.

In der Abschlussbotschaft der Vorbereitenden Konsultation zur
LWB-Vollversammlung fuer die Kirchen in Lateinamerika und der
Karibik, in deren Rahmen auch eine Kirchenleitungskonferenz
stattfand, hoben die VertreterInnen der 16 LWB-Mitgliedskirchen
in der Region und die uebrigen Teilnehmenden hervor, es
bestuenden zwar "methodische Herausforderungen im Blick auf
Rezeption, Verteilung und Umsetzung globaler Programme in unserer
Region", solchen Aktivitaeten muesste jedoch "auf unserem
Kontinent Zukunftsfaehigkeit und klares Profil" verliehen werden.
Die Konsultation fand vom 12. bis 16. April statt. Tagungsort war
Bogotá (Kolumbien).

Die Teilnehmenden wuerdigten die Menschen in der Region, die
ihre Identitaet bewahrten inmitten des Widerstands gegen
zahllose, aus der Geschichte von Kolonialherrschaft, Sklaverei,
Abhaengigkeit, Diktaturen und schwachen Volkswirtschaften
erwachsende Herausforderungen. Illegitime Auslandsverschuldung
und bewaffnete Konflikte wurden als Probleme herausgegriffen, die
für die Region wie auch weltweit von entscheidender Bedeutung
seien, da sie gegenwaertig "Millionen Menschen in aller Welt ihr
taegliches Brot" naehmen.

Bei der Vorbereitungstagung ging es weiterhin um den ungerechten
Zugang zu Nahrungsmitteln und die Folgen, um Umweltzerstoerung
und Klimawandel sowie um die AIDS-Pandemie als gleichermassen
dringliche weltweite Herausforderungen. Die Teilnehmenden
verpflichteten sich, "gemeinsam mit allen Kirchen der
lutherischen Gemeinschaft unsere Anstrengungen und unseren
Widerstand zu verstaerken, um auf diese Schreie zu reagieren".
Trotz der offensichtlichen "Fuelle an Humanressourcen und
Naturschaetzen in unseren Laendern" dauere das Leiden, "aufgrund
der ungleichen Verteilung des Wohlstands und der von Krieg und
Binnenkonflikten verursachten menschlichen Ungerechtigkeit" an.

Die Abschlussbotschaft wuerdigte die diakonischen Massnahmen und
Programme der lutherischen Kirchengemeinschaft, da sie in den am
staerksten von Ausgrenzung betroffenen Bevoelkerungsgruppen
Emanzipationsprozesse anrege. "Diese Massnahmen ermoeglichen
gewisse Fortschritte im Streben nach gleichberechtigtem Zugang
zum taeglichen Brot für alle Menschen", erklaerten die
Teilnehmenden.

In der Botschaft der Vorbereitungstagung heisst es weiter, zwar
seien in den lateinamerikanischen Kirchen Fortschritte zu
verzeichnen, hinsichtlich der "Anerkennung der Gabe von Frauen,
die Fuehrungsverantwortung uebernommen haben und in das
geistliche Amt ordiniert wurden", die Kirchen stuenden jedoch vor
weiteren Herausforderungen. Die Teilnehmenden bekraeftigten ihre
prophetische Selbstverpflichtung als "Maenner und Frauen,
Delegierte und in der Kirche Leitungsverantwortung Tragende",
Verfahren und eine Praxis zu verwirklichen, die
Gendergerechtigkeit gewaehrleisteten.

Bei der Tagung wurde auch der Ruf nach einem regionalen
Jugendnetzwerk laut, mit dessen Hilfe junge Menschen ueberall in
der Region Beziehungen aufbauen und verstaerkt Moeglichkeiten zur
Weiterbildung und Vermittlung von Fuehrungskompetenzen eroeffnet
werden koennten.

Gespraeche mit mennonitischen KirchenvertreterInnen im Rahmen
der Tagung leisteten einen Beitrag zu den internationalen
Bemuehungen um Wiedergutmachung fuer die lutherische Beteiligung
an der Verfolgung von AnabaptistInnen – den Voreltern der
heutigen MennonitInnen – im 16. Jahrhundert und fuer die bis in
die Gegenwart ausgesprochenen Lehrverurteilungen. "Gott und
unsere Brueder und Schwestern um Vergebung zu bitten ist auch ein
erster Schritt, der den Weg des Vertrauens und der Gemeinschaft
moeglich machen kann. Dieser Schritt muss von der weltweiten
lutherischen Kirchengemeinschaft getan werden", so die
Abschlussbotschaft.

Im Zusammenhang mit der internationalen Debatte ueber Fragen von
Sexualitaet, Ehe und Familienleben verwies die Botschaft auf das
LWB-Dokument "Ehe, Familie und menschliche Sexualitaet" als
"Werkzeug von hohem lehrmaessigem Wert" für die Diskussion der
Problematik.

Die Delegierten der Vorbereitungstagung zur LWB-Vollversammlung
stellten fest, von lutherischen Kirchen in manchen Weltregionen
getroffene Entscheidungen zu Fragen etwa betreffs homosexueller
Geistlicher haetten zwar bisweilen die zwischenkirchlichen
Beziehungen belastet. Gleichzeitig betonten sie jedoch, das Thema
"sollte kein Anlass zur Spaltung in der weltweiten lutherischen
Kirchengemeinschaft sein", sondern vielmehr in gegenseitiger
Achtung, mit gutem Willen und ohne Zeitdruck diskutiert werden,
unter Beruecksichtigung des jeweiligen soziokulturellen Kontextes
der Kirchen. Die Botschaft rief die LWB-Mitgliedskirchen auf,
"den weltweiten Kontext in seiner reichen Vielfalt zu
beruecksichtigen und in der Gemeinschaft zu wachsen."

Gastgeberin der Vorbereitenden Konsultation war die
Evangelisch-Lutherische Kirche Kolumbiens. Die Arbeit stand unter
dem Thema der Elften LWB-Vollversammlung, die im Juli 2010
stattfindet: "Unser taegliches Brot gib uns heute". (684
Woerter)

Die Abschlussbotschaft der Regionaltagung im Wortlaut ist (in
deutscher, englischer und spanischer Sprache) zugaenglich  auf
der LWB-Vollversammlungswebsite: www.lwb-vollversammlung.org (
http://www.lwb-vollversammlung.org/ ). Dort finden Sie auch
weitere Informationen zur Vorbereitenden Konsultation.

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
70 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
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