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(LWI 06-04-2010) Aktives Team vertritt LWB bei Weltmissionskonferenz


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Date Tue, 15 Jun 2010 16:11:24 +0200

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Aktives Team vertritt LWB bei Weltmissionskonferenz
Christliche Mission und vielfaeltige lokale Kontexte

Edinburgh (Schottland)/Genf, 15. Juni 2010 (LWI)– Die
lutherische Delegation, die vom 2. bis 6. Juni in Edinburgh
(Schottland) an der Weltmissionskonferenz 2010 teilnahm, war auf
die oekumenische Diskussion ueber Mission im 21. Jahrhundert gut
vorbereitet.

Der Lutherische Weltbund (LWB) wurde durch ein siebenkoepfiges
Team aus Wissenschaft und Praxis vertreten, in dem neben einem
ausgewogenen Frauen- und Maenner- auch der empfohlene
Jugendanteil von 20 Prozent mehr als verwirklicht wurde.

„Wir wollten uns auf die Zukunft hin orientieren“, erklaerte
Pfr. Roger Schmidt, Sprecher der LWB-Delegation. „Ausserdem war
uns bewusst, dass weitere wichtige lutherische
Fuehrungspersoenlichkeiten im Rahmen ihrer organisatorischen und
oekumenischen Funktionen beteiligt sein wuerden“, so Schmidt,
Jugendreferent in der Abteilung fuer Mission und Entwicklung,
weiter.

Edinburgh 2010 stand unter dem Thema „Christus heute bezeugen“
und wurde aus Anlass des 100. Jubilaeums der
Weltmissionskonferenz 1910 veranstaltet, die damals ebenfalls in
Edinburgh stattgefunden hatte und von der wegweisende Impulse
fuer die protestantische Missionsarbeit des 20. Jahrhunderts
ausgegangen waren.

An der Konferenz 1910 nahmen 1.200 Personen – hauptsaechlich
Maenner aus Europa und Nordamerika – teil. Sie gehoerten dem
gesamten protestantischen Spektrum an. Edinburgh 2010 fiel mit
300 Delegierten zwar wesentlich kleiner aus, beteiligt waren aber
auch die roemisch-katholische sowie oestlich-orthodoxe Kirche,
eine Vielzahl protestantischer und pfingstkirchlicher Richtungen
sowie einige unabhaengige christliche Bewegungen.

Die LWB-Delegierten stammten aus Aethiopien, Deutschland,
Indien/USA, Malaysia, Norwegen, der Tschechischen Republik und
Uruguay. Gemeinsam mit den uebrigen Delegierten aus 67 Laendern,
die mehr als 50 Denominationen vertraten, unternahmen sie eine
intensive Auswertung des vergangenen Jahrhunderts kirchlicher
Missionsarbeit und diskutierten zukuenftige
Entwicklungstendenzen, insbesondere im Blick darauf, wie
ChristInnen in der Mission zusammenarbeiten koennen.

>Vielfalt

Nicolas Iglesias Schneider, LWB-Jugenddelegierter aus Uruguay,
interessierte sich besonders fuer die Frage, wie sich Mission in
der Gegenwart vollziehe. Der fuer den Lateinamerikanischen
Kirchenrat taetige Sozialarbeiter wollte wissen, wie sich die
Vielfalt auf Inhalt und Formen der Mission auswirke.

Die malaysische Theologin Dr. Young Cho sagte, sie wolle Geist
und Inhalte von Edinburgh 2010 in ihre Arbeit mit angehenden
PfarrerInnen am Theologischen Seminar in Sabah einbringen.
Aufgrund ihres eigenen Kontextes war ihr Interesse am
Themenbereich Mission unter Angehoerigen anderer
Glaubensrichtungen besonders gross. „Wir leben in einem
muslimischen Umfeld“, beschrieb Cho die Situation der
lutherischen Bevoelkerung in Malaysia.

Urszula Marek aus der Tschechischen Republik ist jenseits der
Grenze in Polen in der Kinder- und Jugendarbeit taetig. Sie
setzte sich intensiv mit der Thematik Mission und Macht
auseinander. „Die lutherische kirchliche Arbeit empfindet sich in
Polen als schwach, weil wir eine Minderheit sind… Wir wollen
stark wirken und stecken zuviel Energie in unser Bemuehen, gut
dazustehen“, so Marek. Diese Haltung erscheine ihr zunehmend
kontraproduktiv fuer die Mission.

Der Oekumenereferent der Schwedischen Kirche, Pfr. Peter
Lindvall, stellte fest, Edinburgh lehre ihn „mit anderen Ohren“
zuzuhoeren, aber er habe auch Anfragen an die Konferenz. Er
faende es problematisch, so Lindvall, dass sich die Konferenz
kaum mit der kirchlichen Zusammenarbeit im humanitaeren Bereich
beschaeftige. Weiter verwies er darauf, dass Edinburgh 2010 die
Beziehungen zwischen den Kirchen als solchen sowie auch zwischen
den lutherisch gepraegten Missionsgesellschaften, die in grosser
Autonomie agierten, staerken koenne.

>Wie geht es weiter?

Es liegt der Vorschlag vor, einen Fortsetzungsausschuss aus
konfessionellen Weltorganisationen und Dachorganisationen aus dem
evangelikalen und pfingstkirchlichen Bereich einzurichten.

Eines der im Bereich Einheit in der Mission vorgestellten
Modelle nahm das von LWB und Reformiertem Weltbund (RWB)
gemeinsam getragene Projekt „Mission heute“ in den Blick. Das
Projekt war auf Basiserfahrung ausgerichtet und fand seinen
Abschluss im November 2009 in Argentinien und den Niederlanden.

„Es gibt viele Moeglichkeiten, dieses Pilotprojekt nun fuer eine
breitere Anwendung weiterzuentwickeln“, stellte Schmidt fest.
„Das war der Probelauf. Wir hoffen, dass viele weitere Gruppen
das Modell aufgreifen werden, um sich neu mit ihrer Berufung
auseinanderzusetzen.“

Auf den Heiligen Geist wurde in Edinburgh haeufig Bezug
genommen. Der letzte Punkt des Abschlussdokuments der Konferenz,
„Common Call (
http://www.edinburgh2010.org/index.php?id=7860&amp;rid=f_9926&amp;mid=2300&amp;aC=51e54865&amp;jumpurl=1
)“, erinnert an Jesu Weg des Zeugnisses und Dienstes und stellt
fest, Gott fordere die ChristInnen auf, „diesem Weg freudig zu
folgen - inspiriert, gesalbt, gesandt, bevollmaechtigt durch den
Heiligen Geist und gestaerkt durch eine christliche Nachfolge in
Gemeinschaft.“

Schmidt erlaeuterte, alle lutherischen Delegierten wuerden die
Ergebnisse sowie ihre Erfahrungen in Edinburgh an ihr jeweiliges
Umfeld zu Hause weitervermitteln und der LWB werde das Dokument
„Common Call (
http://www.edinburgh2010.org/index.php?id=7860&amp;rid=f_9926&amp;mid=2300&amp;aC=51e54865&amp;jumpurl=1
)“seinen Mitgliedskirchen zur Kenntnis bringen. Online finden Sie
es unter: www.edinburgh2010.org ( http://www.edinburgh2010.org/
). (707 Woerter)

Fuer die Lutherische Welt-Information verfasst von Elliott
Wright, einem US-amerikanischen Journalisten mit langjaehriger
Erfahrung in der Berichterstattung ueber religioese Themen.

>*       *       *

Der Lutherische Weltbund (LWB) ist eine Gemeinschaft
lutherischer Kirchen weltweit. 1947 in Lund (Schweden)
gegruendet, zaehlt er inzwischen 140 Mitgliedskirchen, denen rund
70 Millionen ChristInnen in 79 Laendern weltweit angehoeren.

Das LWB-Sekretariat befindet sich in Genf (Schweiz). Das
ermoeglicht eine enge Zusammenarbeit mit dem Oekumenischen Rat
der Kirchen (OeRK) und anderen weltweiten christlichen
Organisationen. Der LWB handelt als Organ seiner Mitgliedskirchen
in Bereichen gemeinsamen Interesses, z. B. oekumenische und
interreligioese Beziehungen, Theologie, humanitaere Hilfe,
Menschenrechte, Kommunikation und verschiedene Aspekte von
Missions- und Entwicklungsarbeit.

Die LUTHERISCHE WELT-INFORMATION (LWI) wird als
Informationsdienst des Lutherischen Weltbundes (LWB)
herausgegeben. Veroeffentlichtes Material gibt, falls dies nicht
besonders vermerkt ist, nicht die Haltung oder Meinung des LWB
oder seiner Arbeitseinheiten wieder. Die mit “LWI”
gekennzeichneten Beitraege koennen kostenlos mit Quellenangabe
abgedruckt werden. 


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