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Tschernobyl eine belibende gegar..


From George Conklin <gconklin@igc.apc.org>
Date 25 Apr 1996 07:04:37

                       OEKUMENISCHER RAT DER KIRCHEN

     Kommunikationsabteilung - Presse- und Informationsreferat 

                    150, Route de Ferney, Postfach 2100
                           1211 Genf 2, Schweiz

    Telefon: (022) 791 61 52/51         Telefax: (022) 798 1346
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PRESSEMITTEILUNG       ZUR VEROeFFENTLICHUNG FREI       
23. April 1996

 
                  TSCHERNOBYL IST EINE BLEIBENDE GEFAHR,
                      ERKLAeRT OeRK-GENERALSEKRETAeR

Dr. Konrad Raiser, Generalsekretaer des Oekumenischen Rates der
Kirchen (OeRK), hat anlaesslich des 10. Jahrestages der
Katastrophe im Atomreaktor von Tschernobyl, die sich  in der
Nacht vom 24. auf den 25. April 1986 ereignete, die folgende
Erklaerung abgegeben:

"Die Katastrophe von Tschernobyl in der Ukraine war nicht ein
einmaliges Vorkommnis, sondern ist eine bleibende Gefahr. Zehn
Jahre danach leiden immer noch Menschen, darunter besonders viele
Kinder, an den Folgen der radioaktiven Verseuchung nach dem
Unglueck. 

Die Ukrainische Orthodoxe Kirche hat die Christen auf der ganzen
Welt aufgerufen, mit den Kirchen in der Ukraine fuer die Opfer
der Katastrophe zu beten. Ich moechte Christen ueberall
eindringlich bitten, diesem Aufruf nachzukommen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Oekumenischen Zentrums
werden am 25. April in unserer Kapelle zu einem
Gebetsgottesdienst zusammenkommen.

Am selben Tag wird Miroslav Matrenczyk vom OeRK-Referat fuer
Osteuropa als mein Vertreter an einem Gedaechtnisgottesdienst in
Minsk in Weissrussland teilnehmen, dem am staerksten von der
Verstrahlung betroffenen Land. Der Gottesdienst wird von
Metropolit Filaret, dem Oberhaupt der Weissrussischen Orthodoxen
Kirche, geleitet werden.

Der OeRK hat seit 1986 in Zusammenarbeit mit seinen
Mitgliedskirchen und oertlichen Wohlfahrtsinstitutionen
humanitaere Hilfe fuer die Strahlenopfer geleistet, speziell in
Weissrussland und Minsk. 

Der OeRK wird auch weiterhin die Arbeit kirchlicher Initiativen
unterstuetzen, insbesondere solcher, die das Los der kranken
Kinder erleichtern helfen. 

Den Opfern der furchtbaren Tragoedie versichert der Rat: 'Wir
vergessen Sie nicht, und wir vergessen auch nicht unsere
Verantwortung Ihnen gegenueber.'

'Tschernobyl' ist zum Inbegriff der grossen Risiken geworden, die
mit der Herstellung und Nutzung von Atomenergie verbunden sind.
Tschernobyl erinnert uns daran, dass nicht wir das Universum
unter Kontrolle haben, sondern Gott. Die Menschheit hat nun die
Aufgabe, in einer solchen Weise Sorge fuer die Erde zu tragen,
dass die Ganzheit der Schoepfung bewahrt bleibt.

In Tschernobyl haben wir versagt. Ich bete darum, dass uns Gott
die Weisheit und die Entschlossenheit schenkt, unserem Auftrag in
Zukunft besser gerecht zu werden. Wenn uns das nicht gelingt,
dann ist der Fortbestand des ganzen Planeten in Gefahr."  

Kontaktperson: John Newbury   OeRK-Presse- und
Informationsreferent
                      (++41.22) 791.61.52 (Buero)  369.37.26
(privat) 

                                                                    

Der Oekumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 330 Kirchen in ueber 100 Laendern auf allen
Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die
roemisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet
aber mit dem OeRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die
Vollversammlung, die ungefaehr alle sieben Jahre zusammentritt.
Der OeRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegruendet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht
Generalsekretaer Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.


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