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OeRK Zentralausschuss, Nr. 15


From smm@wcc-coe.org
Date 20 Sep 1996 01:10:26

Oekumenischer Rat der Kirchen
Pressemitteilung
Zur Veroeffentlichung frei
20. September 1996

ZENTRALAUSSCHUSS     Nr.  15
 
Zeugnis der Einheit oder der Trennung ?
Vorbereitungen der Kirchen auf das Jahr 2000 werfen 
Fragen auf 

Das Jahr 2000 rueckt auch fuer die christlichen Kirchen immer
mehr ins Blickfeld. Zahlreiche Feierlichkeiten in Jerusalem,
Bethlehem und Nazareth sind bereits geplant. In Rom wird ein
"Heiliges Jahr" ausgerufen. Der Weltkirchenrat hat nun die
Kirchen davor gewarnt, in einen "Wettbewerb um groesstmoegliche
Aufmerksamkeit und Wirkung" aus diesem Anlass einzutreten. Dies
waere kontraproduktiv fuer das Zeugnis der christlichen Einheit,
das die Kirchen in diesem Jahr ablegen sollten. 

In einer Mitteilung fuer den Zentralausschuss wird daran
erinnert, dass die Jahrtausendwende in erster Linie fuer Christen
von Bedeutung ist und andere Religionen ihrem eigenen Kalender
folgen. Bei den Feierlichkeiten aus diesem Anlass sollte deshalb
jede Form von "Triumphalismus" vermieden werden. Der Oekumenische
Rat selbst moechte als Plattform fuer weitere Planungen der
Kirchen dienen. Er hat eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die
gegenwaertig untersucht, ob und wie die Mitgliedskirchen des OeRK
auf die Einladung von Papst Johannes Paul II. zu einem Treffen
aller Kirchen im Jahr 2000 reagieren sollen.  Offen ist dabei die
Frage, wo sie stattfinden sollte und wie unter der Obhut des
Papstes sichergestellt werden kann, dass sie  "echten
oekumenischen Charakter" hat. 

Eine Reihe von politischen und theologischen Problemen wirft auch
Jerusalem als der am haeufigsten genannte Ort fuer ein grosses
Treffen christlicher Kirchenfuehrer auf. Das Verhaeltnis der
christlichen Kirchen in der Stadt schaetzt der Oekumenische Rat
als "zerbrechlich" ein. Die Kernfragen seien weniger wer dort zu
einer gemeinsamen oekumenischen Feier einlaedt oder in welcher
Kirche sie stattfinden sollte sondern wer eingeladen werden
sollte und ob es moeglich sein wird, bei einem oekumenischen
Gottesdienst zu beten, heist es in der Mitteilung.

*****
Der Oekumenische Rat der Kirchen ist eine Gemeinschaft von
inzwischen 330 Kirchen in ueber 100 Laendern auf allen
Kontinenten und aus praktisch allen christlichen Traditionen. Die
roemisch-katholische Kirche ist keine Mitgliedskirche, arbeitet
aber mit dem OeRK zusammen. Oberstes Leitungsorgan ist die
Vollversammlung, die ungefaehr alle sieben Jahre zusammentritt.
Der OeRK wurde 1948 in Amsterdam (Niederlande) offiziell
gegruendet. An der Spitze der Mitarbeiterschaft steht
Generalsekretaer Konrad Raiser von der Evangelischen Kirche in
Deutschland.

Oekumenischer Rat der Kirchen
Presse- und Informationsreferat
Tel:  (41.22) 791.61.52/51
Fax:  (41.22) 798.13.46
E-Mail:  jwn@wcc-coe.org

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